Heinrich Stilling

Heinrich Stilling

Heinrich Stilling (* 1. Oktober 1853 in Kassel; † 11. Juni 1911 in Lausanne) war ein deutscher Pathologe und Hochschullehrer in Straßburg und Lausanne.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des jüdischen Anatomen und Chirurgen Benedikt Stilling und Bruder des Ophthalmologen Jakob Stilling studierte Heinrich Stilling Medizin in Leipzig, Bern und Göttingen. Er war Mitglied der Corps Brunsviga Göttingen (1873) und Rhenania Straßburg (1874).[1]

Nachdem er 1876 in Göttingen promoviert hatte, ging er als Zweiter Assistent an das Pathologische Institut der Universität Straßburg (v. Recklinghausen). Für eine Weile wechselte er in die Kieler Chirurgie zu Friedrich von Esmarch, kehrte nach Straßburg zurück, wurde Assistent bei Adolf Kußmaul und bei Franz König in Göttingen.

1881 kehrte er als Erster Assistent zum zweiten Male zu v. Recklinghausen zurück und habilitierte sich 1886.

1889 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Pathologie an der neu gegründeten Medizinischen Fakultät in Lausanne. Einen Ruf an die Universität Genf als Nachfolger von Friedrich Wilhelm Zahn (1845-1904) lehnte er ab.

Seine Arbeitsgebiete waren die Knochenpathologie (Osteochondritis syphilitica, Osteodystrophia deformans, experimentelle Osteomalazie), Untersuchungen am chromaffinen System (Nebennieren, Sympathikus), Transplantationen von Geweben und Organen und Untersuchungen zur Regeneration der Glatten Muskulatur. 1892 wurde Stilling zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Er beherrschte fünf Sprachen, war ein bibliophiler Sammler und liebte die Musik.

Publikationen

  • mit Wilhelm Pfitzner: Über die Regeneration der glatten Muskeln. Archiv für Mikroskopische Anatatomie, Bd. 28 (1886), S. 396-412
  • Osteogenesis imperfecta. Virchows Archiv 115 (1889), S. 357

Literatur

Hermann Beitzke: Nachruf auf Heinrich Stilling. Verhandlungsberichte der Deutschen Pathologen-Gesellschaft 1912, S. 488 [2]

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 64, 433; 189, 20
  2. H. Beitzke wurde 1911 Stillings Nachfolger in Lausanne.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stilling — ist der Name von Benedikt Stilling (1810–1879), deutscher Mediziner Gunther Stilling (* 1943), deutscher Bildhauer Heinrich Stilling (1853–1911), deutscher Pathologe Jakob Stilling (1842 1915), deutscher Augenarzt Johann Heinrich Jung Stilling… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Stillings Jugend. Eine wahrhafte Geschichte. — Heinrich Stillings Jugend (ursprünglich Henrich Stillings Jugend) ist der erste Teil der Autobiographie von Johann Heinrich Jung, danach genannt Jung Stilling. Er reicht von der Heirat seiner Eltern bis zum Tod seines Großvaters, als er elf Jahre …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Stillings Lehrjahre — ist der fünfte Teil der Autobiographie von Johann Heinrich Jung Stilling. Er erschien 1804, nach Heinrich Stillings Jugend (1777), Heinrich Stillings Jünglingsjahre (1778), Heinrich Stillings Wanderschaft (1778) und Heinrich Stillings häusliches… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Stillings Wanderschaft — (ursprünglich Henrich Stillings Wanderschaft) ist der dritte Teil der Autobiographie von Johann Heinrich Jung (genannt Jung Stilling), erschienen 1778. Als Fortsetzung von Heinrich Stillings Jugend (1777) und Heinrich Stillings Jünglingsjahre… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Stillings Jünglings-Jahre — Heinrich Stillings Jünglingsjahre (ursprünglich Henrich Stillings Jünglings Jahre) ist der zweite Teil der Autobiographie von Johann Heinrich Jung (genannt Jung Stilling), erschienen 1778. Als Fortsetzung von Heinrich Stillings Jugend (1777)… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Stillings häusliches Leben — (ursprünglich Henrich Stillings häusliches Leben) ist der vierte Teil der Autobiographie von Johann Heinrich Jung Stilling, erschienen 1789. Als Fortsetzung von Heinrich Stillings Jugend (1777), Heinrich Stillings Jünglingsjahre (1778) und… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Stillings Jünglingsjahre — (ursprünglich Henrich Stillings Jünglings Jahre) ist der zweite Teil der Autobiographie von Johann Heinrich Jung (genannt Jung Stilling), erschienen 1778. Als Fortsetzung von Heinrich Stillings Jugend (1777) reicht er vom Tod seines Großvaters… …   Deutsch Wikipedia

  • Stilling — Stilling, 1) Benedict, geb. 1810 in Kirchheim, Landgerichtswundarzt zu Kassel; er schr.: Die künstliche Pupillenbildung in der Sclerotica, Marburg 1833; Die Bildung u. Metamorphose des Blutkopfs in verletzten Blutgefäßen, Eisenach 1834; Die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Stilling [2] — Stilling, Schriftsteller, s. Jung, Heinrich …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Heinrich Jung Stilling — Johann Heinrich Jung, genannt Jung Stilling, 1801 im Alter von 60 Jahren. Das Aquarell von Marquard Wocher (1760 1830) befindet sich im Kupferstichkabinett Basel. Johann Heinrich Jung (genannt Jung Stilling) (* 12. September 1740 in Grund im… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”