Karl Keil (Bildhauer)

Karl Keil (Bildhauer)

Karl Philipp Franz Keil (* 31. Mai 1838 in Wiesbaden; † 1. August 1889 in Kiedrich) war ein deutscher Bildhauer und Architekt.

Leben

Er begann seine künstlerische Ausbildung unter dem Hofbildhauer Emil Hopfgarten in Biebrich, wurde 1857 in Berlin Schüler Friedrich Drakes, machte 1861 eine Studienreise nach Antwerpen und in den folgenden Jahren nach Kopenhagen und Paris.

Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden.

Werk

Seine ersten selbständigen Arbeiten waren das für den Palast des Grafen von Waldersdorf in Wiesbaden gefertigte Wappen mit zwei Löwen in Sandstein und die Reliefs der vier Jahreszeiten für einen Speisesaal.

1865 beauftragte ihn der Erzherzog Stephan von Österreich mit der Ausführung von zwei kolossalen Herolden als Fackelträgern am Hauptportal des Schlosses Schaumburg a. d. Lahn. Keils weitere Arbeiten sind:

  • die 1869 modellierte Büste des Kaisers Wilhelm I. an der Fassade der Wilhelmsheilanstalt in Wiesbaden
  • das 12 m lange Relief mit der Darstellung „Deutsch-Französischer Krieg 1870/71“ an der Westseite der Siegessäule in Berlin
  • das Kriegerdenkmal 1870/71 in Bremen (1875)
    Der Fahnenträger wurde danach auch für Kriegerdenkmäler in Cronenberg und Neuengeseke wiederholt.
  • die kolossale Bronzestatute des Kaisers Wilhelm in einer der Nischen über dem Hauptportal des Roten Rathauses und
  • 1880 die Bronzestatue des Feldmarschalls Friedrich von Wrangel für Berlin

Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Begabung lag in der Porträtplastik, in welcher er Schärfe und Energie des Ausdrucks mit vornehmer Formengebung verband. Seine Büsten des deutschen Kaisers und des deutschen Kronprinzen waren besonders geschätzt. Er war königlicher Professor.

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