Kumano (1937)

Kumano (1937)
Naval Ensign of Japan.svg
Kumano-2.jpg
Schwerer Kreuzer Kumano
Schiffsdaten
Bauwerft Kawasaki, Kobe
Kiellegung 5. April 1934
Stapellauf 15. Oktober 1936
Indienststellung 31. Oktober 1937
Verbleib gesunken am 25. November 1944
Technische Daten
Wasserverdrängung 13.440 ts
Länge des Kiels
Länge Wasserlinie
Länge über alles
189 m (ab 1939: 187,7 m)
197,8 m (ab 1939: 197 m)
201,60 m
Breite 18,00 m (ab 1939: 20,2 m)
Tiefgang 5,4 – 5,8 m
Bewaffnung
als Neubau
15 x 15,5 cm in 5 Drillingstürmen
8 x 12,7 cm FlaK
4 x 40 mm Flak
12 Torpedorohre Ø 60,9 cm
Bewaffnung
endgültige
10 x 20,3 cm in 5 Doppeltürmen
8 x 12,7 cm FlaK
50 x 2,5 cm Flak
12 Torpedorohre Ø 60,9 cm
Panzerung 100 mm Gürtelpanzer
35 mm Deck
25 mm Türme
127 mm Magazine
Antriebsanlage 10 Dampfkessel von Kampon
Getriebeturbinen auf 4 Wellen
Maschinenleistung 152.000 PSw
Geschwindigkeit 35 kn
Fahrbereich 6.726 sm bei 14 kn
Besatzung 850 Mann

Die Kumano (jap. 熊野) war ein Kreuzer der Mogami-Klasse der Kaiserlich Japanischen Marine. Das Schiff wurde benannt nach dem Fluss Kumano in der Präfektur Wakayama.

Inhaltsverzeichnis

Planung und Bau

Die Kumano wurde, 3 Jahre nach der Kiellegung in Kobe, im Oktober 1937 in Dienst gestellt. Die Hauptbewaffnung bestand, wie bei ihren Schwesterschiffen, aus 15 15,5-cm-L/60 Jahr 3 Geschützen in fünf Drillingstürmen. Der Grund für diese Art der Bewaffnung war, dass der Kreuzer so als Leichter Kreuzer, im Sinne internationaler Flottenverträge, galt.

Als sich die Vorzeichen für einen Krieg zu verdichten begannen, kündigte Japan das Flottenabkommen auf und so konnte die Kumano, wie die übrigen Schiffe der Mogami-Klasse, in den Jahren 1939 und 1940 mit 20,3 cm L/50 in fünf Doppeltürmen ausgerüstet werden. Mit Beginn des Pazifikkrieges wurden alle Kreuzer dieser Klasse, so auch die Kumano, zu Schweren Kreuzern umklassifiziert.

Modernisierungen

Die Kumano wurde während ihrer Dienstzeit mehrfach aufgerüstet. Bereits 1942 wurde sie mit einem Typ 21 Radar ausgerüstet. Sie erhielt bei Reparaturarbeiten 1944 zusätzlich ein Typ 13 Radar zur Suche nach Luftzielen und ein Typ 22 Radar zur Suche nach Oberflächenzielen.

25-mm-Flugabwehrkanonen wurden mehrfach nachgerüstet und ersetzten zum Teil vorher installierte Maschinengewehre. 50 Rohre, verteilt auf Drillings- und Doppellafetten und einzelne 25-mm-Waffen bildeten ihre endgültige Ausstattung.

Einsätze

Die Kumano, noch mit 15,5-cm-Drillingstürmen

Die Kumano war im Pazifikkrieg eingesetzt. Sie nahm 1941 an der japanischen Invasion von Malaysia teil, eines ihrer Aichi E13A-Aufklärungsflugzeuge ging Anfang Dezember 1941 bei der Beschattung der Force Z verloren.

Sie war einer der Kreuzer die im April 1943 an der Attacke im Indischen Ozean beteiligt waren. Dabei hatte sie Anteil an der Versenkung mehrerer Frachtschiffe.

Während der Schlacht um Midway, im Juni 1942, wurde die Kreuzerdivision, die die Midwayinseln bombardieren sollte und zu der auch die Kumano gehörte, von amerikanischen Flugzeugen angegriffen. Während die Mikuma versenkt wurde und die Mogami schwere Schäden davontrug, entkamen die Kumano und ihr Schwesterschiff Suzuya unbeschädigt.

Am 18. Juli 1943 wurde sie, nach dem Verlassen von Rabaul, eingesetzt als Begleitschutz für einen Truppentransport, durch einen Nahtreffer einer Fliegerbombe, abgeworfen von einem Grumman TBF-Bomber, der von Guadalcanal gestartet war, beschädigt.

Im Februar 1944 war sie an der Evakuierung von Truk beteiligt.

Leyte Golf

Die Kumano, im Vordergrund, mit ihren Schwesterschiffen der 7. Kreuzerdivision im Jahr 1938

In der Schlacht Schlacht von Leyte durchquerte die Kumano, als Teil von Vizeadmiral Kuritas Flotte, die Sibuyan-See, um durch die San-Bernadino-Straße zu der amerikanischen Landungsflotte durchzubrechen. Vor Samar trafen die japanischen Kampfgruppen schließlich auf Taffy 3, die einzige Deckungsgruppe, die den amerikanischern Transportern vor der philippinischen Küste geblieben war, nachdem Admiral Halsey ihnen die kampfstarke Task Force 38 zur Jagd auf eine japanische Köderflotte entzogen hatte.

Die 7. Kreuzerdivision, zu der auch die Kumano gehörte, eröffnete um 7:10 Uhr das Feuer auf die leichten Flugzeugträger und ging unter voller Fahrt zum Angriff über. 10 Minuten später brach die Torpedofächer auf den Verband ab. Der letzte Torpedo des Fächers traf den Bug der Kumano und riss ein Loch in die Spitze des Schiffs. Dieser Schaden sorgte dafür, dass die Stabilität des Vorschiffs nicht mehr gegeben war und der vordere Teil, bis zum Ankerspil, dem Druck des Wassers, das der Kreuzer mit hoher Fahrt durchschnitt, nicht mehr standhielt und zunächst einbrach und sich dann abknickte.

Mit nur 10 Knoten musste sich das Schiff aus der Schlacht am 25. Oktober 1944 zurückziehen und begab sich auf den Weg nach Manila. Einen Tag später wurde sie von amerikanischen Trägerflugzeugen in der Sibuyan-See angegriffen, die drei Treffer mit 500 kg Bomben erzielten. Ein Kesselraum lief nach einem Nahtreffer voll, zwei Flugabwehrgeschütze und das Radar wurden durch eine Bombe, die an Deck nahe der Brücke explodierte beschädigt und zwei Treffer zerstörten Mittschiffs die Zuleitungen zu weiteren Kesselräumen und beschädigten eine der Turbinen des Kreuzers schwer. Es waren damit 87% der verfügbaren Kesselkapazität ausgefallen und das Schiff blieb gestoppt liegen. 55 Seeleute waren gefallen, 99 wurden verwundet. Schadenskontrollmannschaften setzten einen Kessel wieder in Betrieb und das Schiff lief zunächst mit 2, später mit 10 Knoten nach Manila. Nach Notreparaturen verließ sie den Hafen am 5. November mit einem provisorisch reparierten Bug und mit einer Spitzengeschwindigkeit von 15 Knoten.

Untergang

In der Nacht vom 5. November auf den 6. November 1944 schlossen sich die beiden notdürftig reparierten Schweren Kreuzer Kumano und Aoba dem Konvoi MATA-31 an, der aus sechs Frachtschiffen, zwei Vorpostenbooten und fünf U-Jagdbooten bestand und nach Formosa laufen sollte.

Am Morgen des 6. November wurde der Konvoi von einem Wolfsrudel aus vier US-U-Booten gestellt, die den Frachter Kaga Maru versenkten und die Kumano angriffen. Von 26 verschossen Torpedos konnte der Kommandant der Kumano 24 ausmanövrieren, zwei trafen den Kreuzer jedoch. Einer explodierte am Vorschiff auf Höhe der Brücke, der andere traf Mittschiffs und verursachte die Flutung des Steuerbord-Maschinenraums. Progressive Flutungen setzten auch die anderen Maschinenräume unter Wasser. Die Schiffssicherungstrupps brachten die Wassereinbrüche schließlich unter Kontrolle, mussten die Maschinenräume aber abschotten und der Kreuzer blieb gestoppt liegen.

Die Kumano musste von einem Frachter mit nur 2 Knoten Fahrt in die Bucht von Dasol eingeschleppt werden. Tage später wurde sie nach Santa Cruz auf Luzon verlegt, um dort repariert zu werden.

Vor Abschluss der Arbeiten wurde sie am 25. November von Trägerflugzeugen der USS Ticonderoga angegriffen. Nach fünf Torpedotreffern an Backbord und vier Treffern von 227-kg-Bomben kenterte die Kumano. Das Schiff drehte sich und hielt sich noch für einige Minuten über Wasser, bevor es sank. 595 Seeleute konnten sich retten, 441, unter ihnen der Kommandant Soichiro Hitomi, waren umgekommen.

Wrack

Das Wrack der Kumano wurde von einem US-Bergungsteam noch im Krieg aufgespürt und untersucht. Der Untergangsort des Schiffs liegt bei den Koordinaten 15° 45′ N, 119° 48′ O15.75119.80Koordinaten: 15° 45′ 0″ N, 119° 48′ 0″ O, das Wrack liegt kieloben und steckt mit den Aufbauten zum Teil im schlammigen Grund.

Literatur

  • Mogami-Klasse, Gakken Pacific War Series, Nummer 38, Gakken, Tokyo, 2002, ISBN 405602880X
  • Schwere Kreuzer der Mogami und Tone-Klasse, Schiffe der japanischen Marine, Ausgabe 7, Kojinsha, 1990, ISBN 4-7698-0457-1
  • Todaka Kazushige, Japanese Naval Warship (bislang in 6 Bänden) Band 4, Cruisers, Kure Maritime Museum (Kure 2005)

Weblinks


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