Kawasaki Heavy Industries

Kawasaki Heavy Industries
Kawasaki Heavy Industries
Kawasaki-logo.svg
Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3224200000
Gründung 15. Oktober 1896
Sitz Minato, Tokyo Japan
Chūō-ku, Kobe, Japan
Mitarbeiter 32.509 (September 2010)
Umsatz ¥ 1.501.097 Mio. (März 2008)
= 13.459,482 Mio. Euro
Website http://www.khi.co.jp/

Das Unternehmen Kawasaki Heavy Industries (kurz Kawasaki, Abkürzung KHI, auf jap. 川崎重工業株式会社, Kawasaki Jūkōgyō Kabushiki kaisha) ist ein japanischer Schwerindustrie-Konzern, gelistet im Nikkei 225. Hauptsitz ist Kōbe, Hyōgo, Japan.

Der Konzern gliedert sich in die Hauptbereiche Schiffbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Fahrzeugbau (Eisenbahnen, Baufahrzeuge, Motorräder), Hoch- und Tiefbau, sowie Maschinen- und Energieanlagenbau (Roboter, Gepäckförderanlagen, Gasturbinen, Windenergieanlagen). In Deutschland ist Kawasaki vor allem durch die Motorradherstellung bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Shōzō Kawasaki-Gründer des Konzerns

Im Jahr 1878 gründete Shōzō Kawasaki in Tokio die Schiffswerft Kawasaki Tsukiji Zōsenjo (川崎築地造船所, dt. „Kawasaki Tsukiji-Werft“) und legte damit den Grundstein für das zukünftige Wirtschaftsimperium. Im Jahr 1901 konstruierte Kawasaki die erste Dampflokomotive Japans, und vor dem Zweiten Weltkrieg trug das Unternehmen entscheidend zum Ausbau der Flotte bei, die der amerikanischen Marine später große Schwierigkeiten bereitete. Das bekannteste Flugzeugmuster, das Kawasaki im Zweiten Weltkrieg herstellte, war die Ki-61 Hien.

Nach dem Krieg und dem Abbau der Rüstungsindustrie war Kawasaki gezwungen, die Produktion umzustellen. Zunächst wurden Einzylinder-Viertaktmotoren mit 148–150 cm³ hergestellt. Im Januar 1961 verließ dann das erste Motorrad das Werk, es war die 125 B7. Kawasaki-Motorräder werden in Akashi hergestellt.

Später betätigte sich Kawasaki auch wieder im Flugzeugbau und produzierte das Transportflugzeug C-1, den Aufklärungshubschrauber OH-1 und das strahlgetriebene Schulflugzeug T-4 für die japanischen Selbstverteidigungskräfte.

Kawasaki W1SS
Kawasaki 750 H2
Kawasaki Z1300
Kawasaki Z550B von 1981
Kawasaki GTR 1000 von 1989
Kawasaki W650
ZX 6 R von 2003
Kawasaki Versys (Modell 2007)
Kawasaki Z1000 (Modell 2007)
Kawasaki ZR7S (Modell 2002)
Kawasaki W800 (Modell 2011)

Meilensteine in der Motorradproduktion[1]

  • 1966 begann der Ein- und Aufstieg von Kawasaki mit der W1, die knapp 50 PS aus 650 cm³ produzierte. Der japanische Motorradhersteller Meguro brachte die 500-Twin K1 Stamina schon 1959 auf den Markt, die im Wesentlichen der 500er BSA A7 entsprach. Nach Einverleibung von Meguro, Anfang der 1960er Jahre, in die Kawasaki Heavy Industries, wurde die Maschine auf 624 cm³ gebracht. Die Modelle nannten sich nun W1, W1S, W1SS, W2, W2SS, W2TT und W3 und wurden bis Ende 1974 gebaut.
  • 1966, parallel zur W1, zeigte die 250 A1 Samurai mit 2-Zylinder Zweitakter und 31 PS aus 247 cm³, dass die Japaner auch Hochleistungsmotorräder bauen konnten. 1967 folgte die 350 A7 Avenger mit 338 cm³ und 40,5 PS, als aufgebohrte Version der 250 A1. Beide hatten Drehschieber für die seitlich angebauten Vergaser.
  • 1969: 500 H1 Mach III, in Japan als 500-SS – Der Dreizylinder-Zweitakter mit 500 cm³ und 60 PS war in der Beschleunigung zu dieser Zeit unschlagbar. Das Fahrwerk war dieser Leistung allerdings nicht gewachsen, ein Problem welches auch beim Nachfolger 750 H2 Mach IV noch deutlich in Erscheinung trat, und so gab man dem Motorrad den Beinamen „Witwenmacher“. Erstes Modell einer Dreizylinder-Reihe zwischen 250 und 750 cm³. Abgeleitet von der 500 H1, war die 500 H1R eine käufliche Rennmaschine.
  • 1971: 750 H2 Mach IV, in Japan als 750-SS – Dreizylinder-Zweitakter mit 750 cm³ und 74 PS.
  • 1972: Die 900 Z1 super4 war das erste Serienmotorrad mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) und luftgekühltem Reihen-Vierzylinder. Es war damals mit 900 cm³ und 82 PS das stärkste Motorrad der Welt und erstes Modell einer großen Serie von Vierzylindern mit 900 bis 1.100 cm³ (82 bis 120 PS). Ebenfalls die 250 S1 Mach I, in Japan 250-SS – Dreizylinder-Zweitakter mit 250 cm³ und 32 PS und 350 S2 Mach II, in Japan 350-SS – Dreizylinder-Zweitakter mit 350 cm³ und 45 PS
  • 1974: Die 400 S3 Mach II, in Japan: 400-SS, als Nachfolgerin der 350 S2 Mach II, kommt auf den Markt.
  • 1977: Kawasaki bringt ihr erstes Einzylinder-Viertaktmodell auf den Markt, die Z200. Mit 17 PS und 200 cm³ war sie als günstiges Einsteigermotorrad gedacht, wurde aber schon 1981 von der größeren Z250 abgelöst.
  • 1979: Großer Tourer Z1300. Erstes Serienmotorrad der Welt mit wassergekühltem Sechszylindermotor mit 120 PS (Vergaserversion), spätere Versionen mit Benzineinspritzung erreichten 130 PS. Löste zusammen mit der Honda CBX die Diskussionen über die Leistungsbeschränkung auf 100 PS in Deutschland aus. Nur geringe Stückzahlen, heute ein begehrter Youngtimer.
  • 1982: Die Z550 GT kommt auf den Markt. Der 50-PS-Tourer verfügt über Kardanantrieb und wird bis zum Jahr 1990 gebaut.
  • 1983: Die GPZ 900 R wurde am amerikanischen Markt unter dem Namen „Ninja“ verkauft. Die Motorräder, die später diesen Namen weltweit trugen, bilden auch heute noch die Flaggschiffe von Kawasaki.
  • 1984: Einführung der KLR 600/650 in Deutschland, um mit der Konkurrenz, z.B. der Yamaha XT, mitzuhalten.
  • 1986: GPZ 400 R (in Europa als GPZ 600 R). Das originelle Design dieses Modells führte zu anhaltend guten Verkaufszahlen. Sie unterschied sich von anderen „Racing Replicas“ durch einen innovativen Stahlrahmen im Aluminium-Design.
  • 1986: GTR 1000 – vollverkleidetes Tourenmotorrad mit Kardanantrieb und Koffern.
  • 1987: GPZ 500 S – einer der erfolgreichsten Sporttourer von Kawasaki.
  • 1988: Die ZX-10 kommt auf den Markt, sie verfügt in der offenen Version über 139 PS und war Kawasakis erstes Motorrad mit Aluminiumrahmen und abschraubbaren Unterzügen als Doppelschleifen-Konstruktion sowie schwimmend gelagerten Bremsscheiben und Doppelkolben-Bremszangen. Sie wird nur bis einschließlich 1990 gebaut.
  • 1989: Zephyr (ZR 400/550/750/1100), die Naked-Bike-Modellreihe leitete die Trendwende weg von vollverkleideten Rennreplikas hin zum Technik zeigenden Motorrad. Das Konzept zeigte Wirkung und wurde schnell von anderen Herstellern adaptiert. Ebenso kam die erste ZXR750 auf den Markt.
  • 1990: ZZR 600 – erste 600er mit Aluminiumrahmen und (bis 1991) mit 98 PS stärkstes Motorrad dieser Klasse. Typenbezeichnung: ZX 600 D, nach der Komplettüberarbeitung im Jahr 1993: ZX 600 E.
  • 1990: ZZR 1100. Als technische Innovation wurde ein Ram-Air-System, bei dem der Staudruck zur Motoraufladung genutzt wird, eingebaut. 150 PS und ein Tacho bis über 300 km/h ließen das Gerät besonders für Geschwindigkeitsfanatiker geeignet erscheinen.
  • 1992: Estrella – ein klassisches Naked Bike mit luftgekühltem 250 cm³ Einzylindermotor im Design der 1950er und 1960er Jahre. In Deutschland trotz markanten Designs wegen ihrer Leistungswerte (nur 13 kW/18 PS) ein Flop, in Japan bis heute ein Erfolg.
  • 1994: Die ZX-9R „Ninja“, ein Supersportler mit 899 cm³ Vierzylinder-Reihenmotor und 141 PS wird auf den Markt gebracht.
  • 1995: Mit der Ninja ZX-6R bringt Kawasaki den weltweit ersten 600er-Supersportler mit Aluminiumrahmen heraus. Die „ZX600F“, so die interne Bezeichnung, besitzt eine Motorleistung von 74 kW (100 PS), legt den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,6 Sekunden zurück und wiegt trocken nur 182 kg (vollgetankt 206 kg). Nach dem Erfolg des ersten Modells, das bis 1997 gebaut wird, folgen meist im 2-Jahres-Rhythmus neue und leistungsfähigere Nachfolger.
  • 1996: ZX-7RR – das Homologationsmodell für die FIM-Superbike-Weltmeisterschaft kommt mit einem 748 cm³ DOHC-Reihenvierzylinder, 130 PS und 75 Nm. Dazu gibt es einen Aluminium-Brückenrahmen und ein voll einstellbares Fahrwerk mit Upside-Down-Gabel.
  • 1998: Vorstellung der W650, ein Naked Bike mit 675 cm³ großem, 50 PS starkem Königswellen-Zweizylinder im Retrodesign der 1960er Jahre.
  • 1999: Einführung der ZR-7 mit luftgekühltem Vierzylinder-Reihenmotor im modernen Design und aktueller Fahrwerkstechnik mit Monofederbein. Erst als Naked Bike, später auch mit Halbschale als S-Version.
  • 2000: Ninja ZX-12R. Das neue Flaggschiff von Kawasaki wurde die neue große Ninja mit 1.199 cm³ und 131 kW (178 PS)/190PS mit Ram Air.
  • 2003: Ninja ZX-6R, Ninja ZX-6RR und Z1000. Komplette Neuentwicklung der Ninja ZX-6R mit 636 cm³ und der 599-cm³-Version Ninja ZX-6RR für die FIM-Supersport-Homologation. Mit dem polarisierenden Streetfighter-Design des neuen Vierzylinder-Naked Bikes Z1000 (953 cm³, 127 PS, 95,6 Nm) wird die Legende der Z-Modelle wiederbelebt.
  • 2004: Ninja ZX-10R, Kawasaki bringt das bisher stärkste Superbike auf den Markt: 175 PS (mit Ram-Air 184 PS)bei 170 kg Trockengewicht. Die 110 PS starke Z750, das 200 cm³ hubraumschwächere und einfacher ausgestattete Schwestermodell der Z1000, soll an die Tradition der leistungsstarken Vierzylinder-Naked-Bikes anschließen, die Kawasaki in den 1980ern begründet hatte.
  • 2005: Kawasaki bringt mit der neuen Ninja ZX-6R den bisher stärksten 600er Supersportler auf den Markt: 130 PS und 70,5 Nm bei 164 kg Trockengewicht, inzwischen nur noch mit 636 cm³. Die Z750 gibt es nun als „S“ mit tourentauglicher Halbverkleidung. Für das kommende Modelljahr stellt Kawasaki im Sommer die komplett neue ER-6n vor, ein Mittelklasse-Naked-Bike mit 650 cm³ großem Reihen-Zweizylinder-Motor und mutigem Design.
  • 2006: Präsentation der ER-6f, dem verkleidetem Schwestermodell der ER-6n, des Supersporttourers ZZR1400 mit nominell 192 PS (bzw. 200 PS mit Ram Air) aus einem 1.400 cm³ R4-Motor - das aktuell (10/2006) stärkste Serienmotorrad der Welt. Die Ninja ZX-10R wird tiefgreifend modellgepflegt, der kompromisslose Rennstreckencharakter geht dabei etwas verloren. Ursache dafür war vor allem, wie auch bei anderen 1000er Supersport-Motorrädern, die Einführung der Euro-3-Norm. Die 2007er Generation der Ninja ZX-6R wurde Mitte Oktober 2006 auf der Intermot vorgestellt; komplett neuer Motor (wieder ausschließlich mit 599 cm³) in einem ebenfalls neu entwickelten Chassis. Ihr Rennstreckencharakter wurde erfolgreich gehalten, sie soll wieder mal die kompromissloseste ihrer Klasse sein. Weltpremiere feiert auch die zweite Generation der Z1000 und der Z750 mit neuem, kantigeren Design, verbessertem Fahrwerk und überarbeitetem Motor. Als drittes Modell der ER-6-Reihe wird der Allrounder Versys mit längeren Federwegen, Upside-Down-Gabel und Aluminium-Schwinge vorgestellt.
  • 2007: Präsentation der 1400 GTR, eines Sporttourers auf Basis des 1.400 cm³ R4-Motors der ZZR1400.

Baureihen

Aktuelle Baureihen

Momentan (Stand Anfang 2009) werden in Deutschland folgende Motorräder angeboten:[2]

Supersport:

Sportler:

Sporttourer:

Cruiser:

Dual Purpose:

Ältere Baureihen

Vergangene Baureihen waren:[3]


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