Leo Hanau

Leo Hanau

Leo Hanau (* 30. April 1852 in Mülheim an der Ruhr; † 14. April 1927 in Düsseldorf) war ein jüdisch-deutscher Bankier, Kaufmann und Mitbegründer des Mülheimer Bergwerks-Vereins.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Leo Hanau wurde als Sohn des Mülheimer Bankiers Gustav Hanau geboren. Nach dem Schulabschluss und einer Banklehre band ihn sein Vater in die Geschäfte seines Bankhauses ein. Zu diesem Zweck wurde das familieneigene Unternehmen 1897 in eine Aktiengesellschaft, die Rheinische Bank, vorm. Gustav Hanau umgewandelt. Der Fabrikant August Thyssen beteiligte sich as Großaktionär, den Vorsitz im Aufsichtsrat führte Leo Hanau. 1898 gründete dieser gemeinsam mit August Thyssen und Hugo Stinnes den Mülheimer Bergwerks-Verein, dem er bis 1902 als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender vorstand. Angesichts wachsender finanzieller Probleme der Rheinischen Bank gab Leo Hanau 1902 den Vorstandsvorsitz zugunsten von August Thyssen auf, dem es durch gute Beziehungen zur Dresdner Bank gelang, das Bankhaus zu sanieren. Nach der Aufgabe seines Postens verließ Hanau Mülheim an der Ruhr und zog mit seiner Familie nach Düsseldorf, wo er im Alter von 74 Jahren verstarb.

Ehe und Nachkommen

Leo Hanau war mit Antonie Goldschmidt (1863–1933) verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor: Elisabeth Dora (* 1883), Margarethe (* 1885), Gertrud (* 1887) und Wally (* 1890).

Literatur

  • Barbara Kaufhold: Jüdisches Leben in Mülheim an der Ruhr. Klartext Verlag, Essen 2004, S. 91–101.
  • Barbara Kaufhold: An den Unternehmen aller Gewerbezweige beteiligt: Das Bankhaus Hanau. In: Horst A. Wessel (Hrsg.): Mülheimer Unternehmer: Pioniere der Wirtschaft. Unternehmergeschichte in der Stadt am Fluss seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Klartext Verlag, Essen 2006, S. 349–360.

Weitere Quellen

  • Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 1550, Nr. 201

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