Offenbacher Alleenring

Offenbacher Alleenring
Der erste Bauabschnitt im Villenviertel Westend um 1908
Der Starkenburgring um 1900 von der Mitte Richtung Ost. Sichtbar die noch jungen Bäume.
Der Landgrafenring als letzter Bauabschnitt

Der Offenbacher Alleenring ist eine Allee, die im 19. Jahrhundert an der südlichen Bebauungsgrenze der Stadt Offenbach in Abschnitten von 1902 bis 1938 angelegt wurde. Die Allee und Parkanlage führt vom Kaiserlei durch das Westend bis zum Klinikum und von dort Richtung Offenbach-Ost. Die einzelnen Straßennamen lauten August-Bebel-Ring, Dreieichring, Isenburgring, Starkenburgring, Friedrichsring, Hessenring, und Landgrafenring.

Angelegt wurde die Straße auf Anregung von Leonhard Eißnert ab 1907 und war die erste Straße mit Radweg in Deutschland[1]. Ziel des Anlagenrings war in erster Linie eine wohnungsnahe Parkanlage entlang der Gründerzeitquartiere zu bieten, die ab dem 19. Jahrhundert am südlichen Stadtrand entstanden waren[2].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bauabschnitte

Das erste Teilstück (August-Bebel-Ring, Dreieichring bis Isenburgring) wurde ab 1907 angelegt und führte durch das Offenbacher Westend. An der breitesten Stelle befindet sich der Dreieich-Park. Zuvor fand dort im 19. Jahrhundert eine Bauausstellung statt, von die ältesten unbewehrten Betonbauten Deutschlands erhalten sind.

Hauptartikel: Starkenburgring (Offenbach)

Das zweite Teilstück (Starkenburgring und Friedrichsring) wurde ab 1907 angelegt. Es galt als "in" am Starkenburgring zu wohnen; die Attraktivität wurde durch die opulente Bepflanzung des parkähnlichen Mittelstreifens geförtdert. Zeitgenössische Berichte schwärmen von „berauschenden Blumenbeeten". Mitglieder der Gesellschaft zur „Anlegung eines Spazierwegs um die Stadt" spendeten Geld, um der Verwaltung Grundstückskäufe für das Projekt zu ermöglichen[3]. Bis heute fällt die große Anzahl der Postkarten mit Motiven von der Allee auf, auf einigen sind kleine Palmen auf Podesten zu sehen. Die Bebauung der Straße mit großen Mehrfamilienhäusern begann bereits um 1900[4].

Das dritte Teilstück (Hessenring, und Landgrafenring) wurde vornehmlich als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme bis 1938 angelegt. Ebenfalls mit einem Radweg wurde dieser Teilabschnitt abgesenkt und mit einer Sandsteinmauer und einigen Treppen eingefasst. Die nicht mehr vorhandene Mauer wird gegenwärtig originalgetreu neuerrichtet[5]. Entlaneg dieses Bauabschnitts liegen an der Allee nur kleinere Siedlerhäuser, sie hat hier daher auch weniger die Funktion einer städtischen Allee.

Gebäude

Entlang des Alleenrings sind einige architektonisch herausragende Gebäude errichtet worden. Die Leibnizschule Offenbach wurde als neobarockes Palais errichtet und war selbst für die Bauzeit außerordentlich aufwendig. Die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein ist ein bis zum Interiseur original erhaltener Bau der Wirtschaftswunderzeit des Architekten Adolf Bayer, es folgte die Kirche St. Josef, die bis zum Neubau ein Frühwerk des berühmten Kirchebaumeisers Dominikus Böhm war, sowie das AOK-Gebäude von Hugo Eberhardt und gegenüber davon die Albert-Schweitzer-Schule (Offenbach).

Einzelnachweise

  1. http://www.adfc-offenbach.de/ofgesch.htm
  2. http://www.offenbach.de/offenbach/themen/rathaus/aktuelles-und-medien/pressearchiv/jahrgang-2010/news/p1anlagenringsanierung.html
  3. http://www.offenbach.de/offenbach/themen/unterwegs-in-offenbach/stadtinfo/stadtgeschichte/jahrestage/article/1900-der-traum-von-einer-stadtpromenade.html
  4. Braun, Lothar: Offenbach in alten Ansichtskarten. Frankfurt, 1977. S. 70
  5. http://www.offenbach.de/offenbach/themen/rathaus/aktuelles-und-medien/pressearchiv/jahrgang-2010/news/p1anlagenringsanierung.html

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