Rote Richtung

Rote Richtung

Die Rote Richtung (RR) ist ein seit 1920 bestehendes Kartell innerhalb der Deutschen Burschenschaft. Zurzeit gehören ihr die Burschenschaft Holzminda Göttingen und die Straßburger Burschenschaft Arminia zu Tübingen an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Rote Richtung wurde am 10. Januar 1920 als Gegenpol zum Weißen Kreis gegründet, nachdem bereits in den Jahren zuvor die Burschenschaften der roten Richtung in einem losen Zusammenschluss der 1908 entstandenen Weißen Richtung, dem späteren Weißen Kreis, gegenübergestanden hatten. Hervorgegangen ist sie größtenteils aus den alten Freundschaftsverhältnissen zwischen Burschenschaften des ehemaligen Norddeutschen Kartells. Der Gründung voraus ging eine Vorbesprechung am 12. Juli 1919 bei der Burschenschaft Germania Gießen.

Die Rote Richtung bildet eine Arbeitsgemeinschaft gleichgesinnter Burschenschaften. Der Name Rote Richtung wurde aufgrund der überwiegend roten Mützenfarben der Gründungsburschenschaften und zugleich im übertragenen Sinne als Zeichen des arministischen Prinzips gewählt. Mehr als dieses burschenschaftliche Programm wurde mit dem Namen jedoch nicht verbunden.

Mit der Auflösung der Korporationen im Dritten Reich erlosch auch die Arbeit der Roten Richtung; mit der Auflösung der Deutschen Burschenschaft am 18. Oktober 1935 endete schließlich das Kartellverhältnis insgesamt.

Nach dem II. Weltkrieg wurde sie am 14. Juni 1951 beim Burschentag in Bingen wiederbegründet.

Am 1. Juni 1982 löste sich die Rote Richtung auf, nachdem die Anzahl der Mitgliedsbünde immer weiter abgenommen hatte. Eine erneute Wiederbegründung fand am 2. Juni 2001 statt.

Mitglieder

Mitgliedsname Mitglied seit Mitglied bis Bemerkungen zu Beginn und Ende

der Mitgliedschaft

Burschenschaft Holzminda Göttingen 10.1.1920

26.1.1952

18.10.1935

1.6.1982

Gründungsmitglied - Wiederbegründet am 2. Juni 2001
Straßburger Burschenschaft Arminia zu Tübingen 10.1.1920 1.6.1982 Gründungsmitglied - Wiederbegründet am 2. Juni 2001

Ehemalige Mitglieder

Burschenschaft Mitglied seit Mitglied bis Bemerkungen zu Beginn und

Ende der Mitgliedschaft

Arminia Berlin 10.1.1920

14.6.1951

18.10.1935

6.7.1963

Gründungsmitglied
Primislavia Berlin 14.6.1951
Saravia Berlin 10.1.1920

???

1930/31

6.7.1963

Gründungsmitglied
Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks

(heute in Bonn)

10.1.1920 Pfingsten/BT-1930 Gründungsmitglied
Burschenschaft der Norddeutschen Bonn um 1922  ??? -
Moravia Brünn 1920 18.10.1935 1954 - Fusion mit der Burschenschaft Arminia Würzburg
Arminia Frankfurt

(Seit 1950: Frankfurt-Leipziger Arminia)

Pfingsten-1929

14.6.1951

April-1931

6.7.1963

Glückauf Freiberg 10.1.1920 1924 Gründungsmitglied
Teutonia Freiburg 10.1.1920

???

 ???

6.7.1963

Gründungsmitglied
Germania Gießen 10.1.1920

14.6.1951

Pfingsten/BT-1930

23.4.1969

Gründungsmitglied
Frankonia Graz 1924 1960/61
Germania Greifswald 10.1.1920 1924 Gründungsmitglied
Normannia Heidelberg 1957 6.7.1963
Brixia Innsbruck 1924 1960/61
Germania Karlsruhe (heute Teutonia) 10.1.1920 Gründungsmitglied
Germania Köln BT 1926 6.7.1963
Teutonia Königsberg

(später: Teutonia-Germania Marburg)

10.1.1920

14.6.1951

Pfingsten/BT-1930

1960/61

Gründungsmitglied
Arminia Leipzig

(Seit 1950: Frankfurt-Leipziger Arminia)

10.1.1920

14.6.1951

23.7.1930

6.7.1963

Gründungsmitglied
Cruxia Leoben 1924
Saravia Mainz
Arminia Marburg 10.1.1920 Pfingsten/BT-1930 Gründungsmitglied
Arminia München

(heute: Arminia-Rhenania München)

10.1.1920

14.6.1951

 ???

1960/61

Gründungsmitglied
Danubia München 10.1.1920

14.6.1951

Pfingsten/BT-1930

1960/61

Gründungsmitglied
Guelfia München 10.1.1920 1924 Gründungsmitglied
Frankonia Münster um 1922  ??? -
Ghibellinia Prag

(später: in Saarbrücken)

Redaria Rostock
Ulmia Stuttgart
Teutonia Wien 1924 1960/61
Arminia Würzburg 10.1.1920

14.6.1951 November-1964

Pfingsten/BT-1930

1960/61 3.2.1982

Gründungsmitglied. Seit dem 10. Februar 2008 im Kartell Roter Burschenschaften zusammen mit Burschenschaft Holzminda Göttingen und der Straßburger Burschenschaft Arminia zu Tübingen

Literatur

  • Nachrichtenblatt der Roten Richtung. 1927-???
  • Heinz Amberger (Hrsg.): Burschenschafter-Handbuch. Bochum,
    • 2. Aufl., 1953, S.107.
    • 3. Aufl., 1955, S.107-108.
  • E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 213.
  • Peter Frömke: Holzminda in der Roten Richtung. In: Hansheiner Schumacher (Hrsg.): Burschenschaft Holzminda Göttingen. Beiträge zu ihrer Geschichte 1860-1985. Göttingen, 1985, S. 124-132.
  • Mitteilungen der Burschenschaft Alemannia zu Göttingen. 15. Jahrgang (März 1922), S. 41.
  • Hermann Haupt (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Burschenschafter. Frankfurt am Main,
    • 3. Aufl., 1925, S.127-128.
    • 4. Aufl., 1927, S. 140-141.
    • 5. Aufl., 1929, S. 147-148.
  • H. de Rouet: 150 Jahre Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia. Frankfurt, 2010.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rote Saile — Rote Säule (Rote Saile) Rote Säule mit Sajathütte Höhe 2.820 m ü. A …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Halle — Rote Halle, Südseite Die Rote Halle (türkisch Kızıl Avlu), auch Rote Basilika, Serapistempel oder Tempel der ägyptischen Götter genannt, ist die Ruine eines 60 × 26 Meter großen Backsteingebäudes von über 20 Meter Höhe am …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Flora — Rote Flora, Juli 2007 Die Rote Flora ist ein Autonomes Zentrum im Restgebäude des ehemaligen Flora Theaters und liegt im Schanzenviertel im Hamburger Stadtteil Sternschanze. Es wurde im November 1989 nach dem erfolgreichen Widerstand gegen den… …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Pyramide — Die Rote Pyramide des Snofru Ägyptischer Name …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Säule — (Rote Saile) Rote Säule mit Sajathütte Höhe 2.820  …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Weißeritz — Die Rote Weißeritz in SchmiedebergVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Spornblume — (Centranthus ruber) Systematik Ordnung: Kardenartige (Dipsacales) …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Traun — Die Rote Traun bei SiegsdorfVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Daten …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Mulde — Rote MuldeVorlage:Infobox Fluss/GKZ fehlt Lage Deutschland, Sachsen Flusssystem Elbe Abfluss über Zwickauer Mulde → Mulde  …   Deutsch Wikipedia

  • Rote Insel — Der Schöneberger Gasometer – Wahrzeichen der Roten Insel Die Rote Insel, auch Schöneberger Insel genannt, ist eine Ortslage im Berliner Ortsteil Schöneberg. Sie gehört seit der Bezirksreform von 2001 zum siebten Berliner Bezirk Tempelhof… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”