Trolleybus Vevey–Villeneuve

Trolleybus Vevey–Villeneuve
Trolleybus Vevey–Villeneuve
Streckenskizze
Streckenskizze
Streckenlänge: 12,75 km
Stromsystem: 600 Volt =
Höchstgeschwindigkeit: 60 [1] km/h
Legende
   
Vevey Funiculaire
   
Vevey Bergère
   
Vevey L'Union
   
Vevey Gare
   
Vevey Ronjat
   
Vevey Cour-au-Chantre Pfeil oben.svg
   
Vevey Hôtel-de-Ville
   
Vevey Ste-Claire Pfeil oben.svg
   
Vevey Clara-Haskil Pfeil unten.svg
   
Vevey Entre deux Villes
   
La Tour-de-Peilz Roussy Pfeil oben.svg
   
La Tour-de-Peilz Centre
   
La Tour-de-Peilz Baumes
   
La Tour-de-Peilz La Becque
   
La Tour-de-Peilz Portail-Blanc
   
La Tour-de-Peilz Rte de Chailly
   
La Tour-de-Peilz Burier
   
La Tour-de-Peilz Maladaire
   
Clarens St-Georges
   
Clarens Basset
   
Clarens Dépôt VMCV
   
Clarens Centre
   
Clarens Gambetta
   
Clarens Rue du Port
   
Montreux Vernex
   
Montreux Centre des Congrès
   
Montreux Escaliers de la Gare
   
Montreux Débarcadère
   
Montreux Marché
   
Montreux Casino
   
Montreux Bon-Port
   
Territet Av. Riviera
   
Territet Gare
   
Territet L'Eaudine
   
Veytaux Bonivard
   
Veytaux Gare
   
Veytaux Chillon
   
Veytaux Grandchamp
   
Villeneuve Clos du Moulin
   
Villeneuve La Plage
   
Villeneuve Gare

Der Trolleybus Vevey–Villeneuve ist eine Trolleybus-Überlandstrecke im Schweizer Kanton Waadt. Die 12,75 Kilometer[1] lange Strecke ist als Linie 201 – bis 11. Dezember 2010 Linie 1 – in das lokale Autobus-Netz der Betreibergesellschaft Transports publics Vevey–Montreux–Chillon–Villeneuve (VMCV) integriert. Die Linie führt durch die Gemeinden Vevey, La Tour-de-Peilz, Montreux, Veytaux sowie Villeneuve und bedient insgesamt 41 Haltestellen. Die Route verläuft dabei vollständig entlang des Nordufers des Genfersees und folgt weitgehend der Hauptstrasse 9.

Der Trolleybus Vevey–Villeneuve ist der letzte verbliebene von ehemals fünf Überlandtrolleybussen der Schweiz. Die VMCV betreibt neben der Trolleybuslinie ausserdem noch acht Autobus-Linien. Mit jährlich 5.204.000 Fahrgästen, dies entspricht 74 Prozent des Gesamtaufkommens, ist die Trolleybusverbindung jedoch die mit Abstand am stärksten frequentierte Linie des Unternehmens.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Planungen die 13,0 Kilometer lange Strassenbahn entlang der Waadtländer Riviera zu ersetzen gab es bereits 1938, doch erst 1955 begannen die Bauarbeiten für den Trolleybus. Die Strecke ging in vier Abschnitten in Betrieb:

18. April 1957 Montreux Marché–Territet Gare
8. Juli 1957 Dépôt VMCV–Montreux Marché
19. Januar 1958 Vevey Funiculaire–Dépôt VMCV und Territet Gare–Villeneuve Gare

Letzteres Datum markierte schliesslich auch die endgültige Einstellung der Strassenbahn. Anfangs verkehrte der Trolleybus im 7,5-Minuten-Takt, die Strassenbahn fuhr zuvor alle acht Minuten. Für die Hauptverkehrszeiten standen dem Trolleybus seit 1963 zusätzlich neun Anhänger zur Verfügung.

In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre wurde ferner die Oberleitung von 1957/58 und das Depot umfassend erneuert.[1]

Betrieb und geplante Verlängerung

Die Reisezeit beträgt in Richtung Villeneuve Gare 37 und in der Gegenrichtung 38 Minuten. Für den ganztägig angebotenen Zehn-Minuten-Takt werden neun Kurse benötigt, dabei beträgt die Wendezeit in Vevey sieben Minuten und in Villeneuve acht Minuten. Nur während dem Montreux Jazz Festival, es findet stets im Juli statt, sind ausnahmsweise zwölf Wagen im Einsatz. Abends ab circa 20:00 Uhr wird hingegen nur noch alle 20 Minuten gefahren.

Zusätzlich bot die VMCV in den Hauptverkehrszeiten zwischen Vevey Funiculaire und Montreux Marché alle zwanzig Minuten Schnellbusse auf der damaligen Linie 1 an, sie bedienten nur einige ausgewählte Zwischenhaltestellen. Diese drei Extrakurse wurden mit Solo-Autobussen bedient, nur dadurch war unterwegs eine Überholung der regulären Trolleybuskurse möglich.[2] Im Zuge der zum 12. Dezember 2010 erfolgten Integration in den Tarifverbund Waadt wurden diese Schnellbusse eingestellt, nicht zuletzt weil ab diesem Zeitpunkt auch die Züge auf der parallel verlaufenden Simplonlinie mit den gleichen Fahrkarten benutzt werden können.

Mittelfristig ist am östlichen Ende der Linie eine 2,5 Kilometer lange Verlängerung bis Rennaz geplant. Dort wird zwischen 2013 und 2015 ein grosses Krankenhaus mit 300 Betten und 1000 Mitarbeitern errichtet, von welchem ein entsprechendes Fahrgastpotential für den Trolleybus erwartet wird.[2] Es wird mit rund 1000 zusätzlichen Passagieren täglich gerechnet.[1]

Fahrzeuge

Van Hool-Trolleybus 11 vor dem Schloss Chillon
Der ehemalige Wagen 2 im Einsatz in Salzburg

Für die neun Umläufe auf der Linie 201 besitzt die VMCV derzeit 16 niederflurige Gelenkwagen mit den Betriebsnummern 1, 3–14 und 16–18. Sie wurden vom belgischen Unternehmen Van Hool produziert, die elektrische Ausrüstung lieferte Kiepe zu. Die Wagen gingen zwischen 1994 und 1996 in Betrieb und sollen bis circa 2020 eingesetzt werden.[2]

Sieben Wagen dienen als Reserve, zwei weitere Fahrzeuge aus dieser Serie (2 und 15) wurden mangels Bedarf 2008 an den Oberleitungsbus Salzburg verkauft. Dort wurden sie nach einer Aufarbeitung mit den neuen Betriebsnummern 259 und 260 in Dienst gestellt. Darüber hinaus verlieh die VMCV zwischen 2005 und 2007 drei Wagen aus dem Reservebestand an den benachbarten Trolleybus Lausanne.

Die Van Hool-Wagen wurden eigens für die VMCV konzipiert,[1] gleichartige Wagen mit der Typenbezeichnung AG 300 T gingen später auch an den Oberleitungsbus Esslingen am Neckar, an den Oberleitungsbus Salzburg, an den Oberleitungsbus Solingen und an den Oberleitungsbus Arnhem.

Die heutige Fahrzeuggeneration ersetzte die 18 Solowagen aus dem Eröffnungsjahr. Sie wurden von den Ateliers de Construction Mécaniques de Vevey (ACMV) gebaut und hatten eine elektrische Ausrüstung von der Société Anonyme des Ateliers de Sécheron (SAAS). Ihre Betriebsnummern lauteten ebenfalls 1 bis 18. Nach ihrer Ausmusterung war Vevey–Villeneuve der erste Schweizer Trolleybusbetrieb, der einen vollständig niederflurigen Wagenpark vorweisen konnte.

Sonstiges

Zwischen dem Schloss Chillon in Veytaux und dem Hotel Byron in Villeneuve verkehrte bereits ab dem 17. Dezember 1900 eine Trolleybuslinie, im deutschen Sprachraum damals noch Gleislose Bahn genannt. Hierbei handelte es sich um eine Anlage nach dem System Lombard-Guérin, die zuvor auf der Pariser Weltausstellung im Einsatz war. Dies war der erste Schweizer Trolleybusbetrieb, er wurde dann am 14. Dezember 1903 durch die bis 1958 verkehrende Strassenbahn ersetzt.[3]

Literatur

  • Jean-Philippe Coppex, Die Schweizer Überlandtrolleybusse, (Zweisprachig: Französisch und Deutsch), Verlag Endstation Ostring, Genf 2008, ISBN 978-3-9522545-3-0

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Schaffhauser Bock: Elegante Mobilität mit Strom
  2. a b c Erweiterung an der Schweizer Riviera geplant
  3. Gleislose Bahnen in der Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

Weblinks


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