Wallfahrtskirche Aufhausen

Wallfahrtskirche Aufhausen
Die Wallfahrtskirche Maria Schnee
Innenraum der Wallfahrtskirche

Die Wallfahrtskirche Maria Schnee ist eine Wallfahrtskirche in Aufhausen im Oberpfälzer Landkreis Regensburg. Das hochgelegene Bauwerk ist weithin sichtbar.

Geschichte der Wallfahrt

Die Wallfahrt geht auf den Aufhausenerr Pfarrvikar Johann Georg Seidenbusch (1641–1729) zurück. Dieser hatte während seiner Münchner Studentenzeit auf seine Bitte hin wegen besonderer Verdienste eine auf dem Speicher abgestellte Muttergottesstatue geschenkt bekommen, eine Nachbildung des Gnadenbildes Maria Schnee aus Rom. Herzog Wilhelm V. hatte sie 1580 den Studenten gestiftet, dann aber war sie durch eine neue Figur ersetzt worden.

Seidenbusch nahm die Statue mit zum Theologiestudium an der Universität Ingolstadt und dann in die Pfarrei Aufhausen. Anfangs wurde Tag für Tag im Pfarrhaus vor dieser Statue gebetet. Im Jahre 1667 errichtete Seidenbusch für seine Marienstatue eine hölzerne Kapelle.

Er gründete zur Betreuung der Wallfahrt das Kloster Aufhausen mit dem ersten Oratorianerkollegium in Deutschland, das bis 1827 bestand. Kaiser Leopold I. schenkte ihm für das Gnadenbild ein goldenes Herz mit 34 Edelsteinen, gehalten von einem silbernen Engel. 1672 wurde anstelle der Kapelle die erste kleine Kirche konsekriert, die 1673 vergrößert wurde. Franz von Cammerloher, Kanzler des Erzbischofs von Salzburg und Gesandter beim Regensburger Reichstag, stiftete Krone, Ring und Zepter für das Gnadenbild.

Die Wallfahrt wuchs rasch an und gehörte bald zu den bedeutendsten im Bistum Regensburg. Im Jahre 1736 begann der Bau der heutigen Kirche, die 1751 eingeweiht wurde. Der Turm wurde 1761 vollendet.

Bis 1886 versahen Oratorianer den Wallfahrtsgottesdienst. Von 1890 bis 1978 übernahmen die Benediktiner von Kloster Metten die Pfarrei und Wallfahrt. Von 1978 bis 2006 wirkten Diözesanpriester von Regensburg in Aufhausen. Gegenwärtig ist den Brüdern vom Heiligen Blut die Seelsorge anvertraut. Das Titularfest Maria Schnee wird am 5. August bzw. am nächstliegenden Sonntag gefeiert. Bei guter Witterung findet der Festgottesdienst auf dem Kirchplatz statt, gefolgt von einer Lichterprozession durch Aufhausen.

Die Kirche

Das Deckenfresko im Kirchenschiff

Baumeister der ab 1736 errichteten und 1751 geweihten Kirche ist Johann Michael Fischer aus Burglengenfeld. Aufhausen ist zugleich das einzige Werk Fischers in seiner oberpfälzischen Heimat. Der Außenbau ist abgesehen von der leicht kurvierten Südfassade sehr schlicht, an der Nordseite befindet sich ein einfacher Zwiebelturm, der erst 1761 vollendet wurde.

Im Inneren ist der rechteckige Grundriss nicht erkennbar. Das Kirchenschiff bildet ein achteckiger Hauptraum, dem sich eine südliche Vorhalle und der nördliche Chor zuordnen. An den beiden Enden der Querachse liegen breite Kapellennischen, etwas tiefere, aber weniger breite an den vier Enden der Diagonalachsen, mit Oratorien im Obergeschoss.

Die Stuckierung ordnet sich den Fresken eines unbekannten Malers unter. Diese zeigen im Chor Philipp Neri kniend vor der Muttergottes, im Langhaus die Geschichte des Maria-Schnee-Wunders, in den Kapellen und Oratorien der Schrägseiten die Evangelisten und Kirchenväter und schließlich in der Vorhalle und Empore die Opferung Isaaks und König David.

Die Altäre sind älter als die Kirche und stammen aus dem Vorgängerbau. Als bedeutendstes Werk der Einrichtung gilt das Altargemälde in der Frauenkapelle links vom Torbogen. Diese frühe Renaissancemalerei entstand um 1515 und zeigt Maria mit dem Kind in der Tempelhalle.

Weblinks

 Commons: Wallfahrtskirche Maria Schnee (Aufhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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