Bistum Regensburg

Bistum Regensburg
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Basisdaten
Staat Deutschland
Kirchenprovinz München und Freising
Metropolitanbistum Erzbistum München und Freising
Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller
Weihbischof Reinhard Pappenberger
Emeritierter Diözesanbischof Manfred Müller
Emeritierter Weihbischof Vinzenz Guggenberger
Generalvikar Michael Fuchs
Fläche 14.665 km²
Dekanate 33 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Pfarreien 631 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Einwohner 1.694.202 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Katholiken 1.240.480 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Anteil 73,2 %
Diözesanpriester 812 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Ordenspriester 209 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Ständige Diakone 104 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Katholiken je Priester 1.215
Ordensbrüder 367 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Ordensschwestern 1.372 (31. Dezember 2008 / AP 2010)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache deutsch
Kathedrale Regensburger Dom
Website www.bistum-regensburg.de
Kirchenprovinz
Erzbistum Freiburg Erzbistum Bamberg Erzbistum Berlin Erzbistum Hamburg Erzbistum Köln Erzbistum München und Freising Erzbistum Paderborn Bistum Aachen Bistum Augsburg Bistum Dresden-Meißen Bistum Eichstätt Bistum Erfurt Bistum Essen Bistum Fulda Bistum Görlitz Bistum Hildesheim Bistum Limburg Bistum Magdeburg Bistum Mainz Bistum Mainz Bistum Münster Bistum Münster Bistum Osnabrück Bistum Passau Bistum Regensburg Bistum Rottenburg-Stuttgart Bistum Speyer Bistum Trier Bistum Trier Bistum WürzburgKarte der Kirchenprovinz München und Freising
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Das Bistum Regensburg (lat.: Dioecesis Ratisbonensis) ist eine Diözese im Osten von Bayern und umfasst große Teile der Regierungsbezirke Oberpfalz und Niederbayern, sowie kleinere Teile von Oberfranken und Oberbayern. Regensburg ist das flächenmäßig größte Bistum Bayerns.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Nachweise des Christentums in Regensburg gibt es schon aus römischer Zeit. Als das älteste Zeugnis christlichen Glaubens gilt ein Grabstein, der um das Jahr 400 zum Gedenken an eine gewisse Sarmannina errichtet worden war. Vermutlich hatten römische Soldaten und Zivilisten das Christentum über die Alpen nach Norden gebracht. Ab der Mitte des 6. Jahrhunderts waren in Regensburg als Sitz des bayerischen Stammesherzogtums sogenannte Wanderbischöfe tätig, so der Heilige Emmeram von Regensburg. Als Gründungsdatum des Bistums Regensburg gilt aber das Jahr 739, als Regensburg von Bonifatius dem Kanonischen Recht und somit dem Bischof von Rom unterstellt wurde.

Erster Bischof war Gaubald (739–761), der seinen Sitz im Kloster St. Emmeram hatte. 798 wurde das Bistum dem Erzbistum Salzburg unterstellt. Erst unter Bischof Wolfgang (972–994) wurden die Abtswürde von St. Emmeram und die Bischofswürde von Regensburg getrennt. Er stimmte der Abtrennung Böhmens von seinem Bistum zu.

Eine Blütezeit mit zahlreichen Klostergründungen erlebte das Bistum im 12. Jahrhundert. Der Kirchenlehrer Albertus Magnus war von 1260 bis 1262 Bischof von Regensburg. Seine Aufgabe war besonders die Sanierung der Bistumsfinanzen. Ihm folgte der Regensburger Leo Thundorfer auf die Regensburger Cathedra. In seine Regierungszeit fällt die Grundsteinlegung des gotischen Domes. Der weltliche Herrschaftsbereich des Fürstbischofs von Regensburg, das Hochstift Regensburg, hatte sich nach Belehnung der Wittelsbacher mit dem Herzogtum Bayern von diesem gelöst, konnte aber nicht zu einem größeren geschlossenen Territorium ausgebaut werden. Die Reichsstadt Regensburg wurde im Jahr 1542 protestantisch, was bis 1803 zu teilweise erheblichen Konflikten zwischen Rat der Stadt und Bischof führte. Auch in der zum Bistum gehörigen Oberpfalz wechselte die Konfession im 16. und 17. Jahrhundert mehrmals.

1803 wurde das Hochstift in ein Fürstentum Regensburg unter der Regierung des Kurerzkanzlers Carl Theodor von Dalberg verwandelt. Dessen erzbischöfliche Würde wurde am 2. Juli 1805 von Mainz auf das Bistum Regensburg übertragen, zu dessen Bischof Dalberg schon 1804 gewählt worden war. 1810 fiel das Fürstentum Regensburg an Bayern, der Fürstprimas blieb aber bis zu seinem Tod 1817 Erzbischof von Regensburg.

Das Bayerische Konkordat von 1817 ordnete die Diözese neu und unterstellte sie dem Erzbistum München und Freising.

Bistumsgliederung

Das Bistum Regensburg gliedert sich in 33 Dekanate, 8 Regionen und ist ein Suffraganbistum des Erzbistums München und Freising.

Domkapitel

Die Hauptaufgabe des Domkapitels sind die liturgischen Feiern im Dom St. Peter. Das Domkapitel zählt zehn Mitglieder:

  • Dompropst Prälat Wilhelm Gegenfurtner
  • Domdekan Prälat Robert Hüttner
  • Acht Domkapitulare: Prälat Anton Wilhelm, Prälat Peter Hubbauer, Prälat Johann Neumüller, Weihbischof Reinhard Pappenberger, Prälat Franz Frühmorgen, Monsignore Bernhard Piendl, Generalvikar Monsignore Michael Fuchs, Offizial-Prälat Josef Ammer.
  • Die sechs Domvikare sind dem Domkapitel zugeordnet: Dompfarrer Monsignore Harald Scharf, Georg F. X. Schwager, Rainer Schinko, Innenstadtseelsorger Werner Schrüfer, Diözesanjugendpfarrer Thomas Pinzer, Pfarrer Andreas Albert. Die Domvikare haben aber kein Stimmrecht im Domkapitel.

Ordinariatskonferenz

Die Ordinariatskonferenz unterstützt den Bischof in seiner Leitungsfunktion für das Bistum. Ihre Mitglieder sind alle Domkapitulare (siehe Domkapitel) bis auf die Ordinariatsrätin María Luisa Öfele.

Der Generalvikar ist der Stellvertreter des Diözesanbischofs (Ortsordinarius) und führt in seinem Auftrag die Verwaltung. Die Generalvikare erhielten erst mit den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts und der kirchlichen Neuordnung ihre heutige Bedeutung. Karl Theodor von Dalberg hatte noch auf einen Generalvikar verzichtet, danach beginnt die ununterbrochene Reihe mit Johann Michael Sailer und setzt sich bis heute fort mit Michael Fuchs.

Daneben gibt es Domkapitulare bzw. Ordinariatsräte, die für Caritas, Schulen, Ausbildung, Personal, Orden, Finanzen und Ähnliches zuständig sind. Neu ist, dass der Direktor des Musikgymnasiums und Internats Regensburger Domspatzen immer das Amt eines Domvikars bekleidet.

Bevor mit Johann Michael Sailer wieder ein wirklicher Seelsorger die Regensburger Kathedra bestieg und Verwaltung und Seelsorge im Bistum selbst übernahm, war das wichtigste Amt das des Weihbischofs. Die Weihbischöfe waren einst ordentlich geweihte Bischöfe, die auf Grund politischer Wirren wie z. B. der Eroberung der iberischen Halbinsel durch muslimische Truppen ihre Heimatdiözesen verlassen haben. Im Heiligen Römischen Reich fanden sie bei ihren lateinischen Amtsbrüdern Asyl. Oft kam dies den Oberhirten sehr gelegen, da sie die höheren Weihen nicht empfangen konnten oder wollten. So übernahmen die geweihten Bischöfe die Aufgaben der Sakramentenspendung wie die Firmung und die Priesterweihen. So entstanden der Begriff und dann das Amt des Weihbischofs. Vor allem die Regensburger Bischöfe aus dem Hause Wittelsbach nutzten die Hilfe der Weihbischöfe, da sie fast nie persönlich im Bistum weilten. Einer der wichtigsten Weihbischöfe dieser Zeit war Gottfried Langwerth von Simmern (1669–1741), Titularbischof von Germanicopolis. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts wird die Liste ununterbrochen weitergeführt. Der Letzte in der Reihe ist zurzeit Weihbischof emer. Vinzenz Guggenberger, Titularbischof von Abziri.

Domkapitular Monsignore Reinhard Pappenberger wurde am 6. Februar 2007 durch Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Aptuca und Weihbischof in Regensburg ernannt; Bischof Gerhard Ludwig Müller spendete ihm am 25. März desselben Jahres im Regensburger Dom die Bischofsweihe.

Reform der Laienräte

Im Jahr 2005 führte Bischof Gerhard Ludwig Müller eine Neuordnung der Strukturen des Laienapostolats in der Diözese durch. Gemäß den neuen Satzungen ist nun der Pfarrer Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Statt des bisherigen Dekanatsrats soll es nach der Änderung vielerlei Formen der Zusammenarbeit auf Dekanatsebene geben, die von den jeweiligen Aufgaben her bestimmt sein sollen. Der bisherige, gewählte Diözesanrat wird abgelöst durch einen Diözesanpastoralrat und ein Diözesankomitee. Die Mitglieder des Pastoralrats werden – anders als die gewählten Mitglieder des Diözesanrates – gemäß Kirchenrecht (can. 511–514 CIC) aus den verschiedenen kirchlichen Diensten durch den Diözesanbischof berufen – davon je zwei Pfarrgemeinderatsmitglieder aus den acht Regionen. Er soll seelsorgliche Anliegen beraten und Vorschläge erarbeiten. Das Diözesankomitee besteht aus gewählten Vertretern der katholischen Verbände und geistlichen Bewegungen. Jede Organisation entsendet ihren Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter. Die bisherige Organisation der Laienarbeit ging auf die Würzburger Synode von 1975 zurück. Die Neustrukturierung begründet der Bischof mit der Anpassung an das neue Kirchenrecht von 1983 und mit zu geringer Effektivität der mittleren Ebene (Dekanatsebene).

Massive Kritik erntete Bischof Müller u. a. vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken, das Müller eine „nicht hinnehmbare Rechtsverletzung“[1] vorwarf. In Reaktion darauf hat Müller gegenüber dem ZdK die bisher üblichen Zahlungen eingestellt,[2] inzwischen jedoch wieder aufgenommen.[3] Einige betrachteten die Einsetzung des Pfarrers als Vorsitzenden trotz Rechtmäßigkeit als Herabstufung des Pfarrgemeinderates. Im Dekret des obersten, römischen Gerichts (Apostolische Signatur) vom 9. Februar 2007 wurde das Vorgehen des Regensburger Bischofs für rechtmäßig erklärt.[4] Begrüßt wurde seine Reform von der vatikanischen Kleruskongregation.[5]

Katholikentag 2014

In einer gemeinsamen Presseerklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des Bistums Regensburg wurde am 1. Juli 2011 bekanntgegeben, dass der Katholikentag 2014 - die Zustimmung der Vollversammlung des ZdK im Herbst vorausgesetzt - in Regensburg stattfinden wird. Bischof Gerhard Ludwig Müller lädt zum 99. Katholikentag ein: „Liebe Schwestern und Brüder, herzlich lade ich Sie zum Katholikentag 2014 nach Regensburg ein. Lassen Sie uns gemeinsam ein Fest des Glaubens feiern und uns bereit machen für die Erneuerung in Christus, der Ziel und Mittelpunkt seines Volkes ist. Ich freue mich darauf, Sie alle in Regensburg begrüßen zu dürfen und bitte die Gottesmutter, uns auf dem Weg der Vorbereitung zu begleiten.“ [6]. ZdK-Präsident Alois Glück wertet die Einladung als "Ausdruck der Wertschätzung der gewachsenen Tradition und des Selbstverständnisses der Deutschen Katholikentage"[7] und würdigte sie auch im Kontext des Dialogprozesses zwischen Bischöfen und Laien. „Ich würde mich sehr freuen, wenn der Katholikentag nach 110 Jahren wieder zu Gast in Regensburg sein könnte“, betonte Glück[8].

Kirchliche Einrichtungen

Bistumsarchiv

Bischöfliches Zentralarchiv
St. Petersweg 11–13
93047 Regensburg

Bischöfliches Jugendamt

In der Diözese Regensburg gibt es 13 Außenstellen des Bischöflichen Jugendamtes. Arbeitsschwerpunkt der Jugendstelle ist die Qualifizierung der Mitarbeiter/-innen in den Pfarreien und die Koordination und Unterstützung der kirchlichen Jugendarbeit der Pfarreien. Wichtige Ansprechpartner sind insbesondere die Jugendverbände im jeweiligen Landkreis.

Institut Papst Benedikt XVI.

2008 richtete Bischof Gerhard Ludwig Müller in Räumen des Priesterseminars das Institut Papst Benedikt XVI. ein, das unter anderem das theologische Gesamtwerk Papst Benedikts herausgibt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dom St. Peter, Regensburg

Kirchen

Kirchenmusik

Museen

siehe Bistumsmuseen Regensburg

Persönlichkeiten

Patrone

Heilige und Selige

Wichtige Bischofsgestalten

Siehe auch

Keine Schließungen von Kirchen

Dramatisch rückläufige Kirchensteuermittel und Katholikenzahlen sowie Priestermangel zwingen viele Bistümer dazu, nicht nur Pfarrfusionen vorzunehmen und Seelsorgeeinheiten zu bilden, sondern auch Kirchen zu schließen. Das Bistum Regensburg ist, wie wenige andere Bistümer im deutschsprachigen Raum, bisher finanziell nicht angeschlagen. Bereits Ende der 1990er Jahre wurden die Zeichen der Zeit erkannt und eine Kommission eingesetzt, die für einen ausgeglichenen Haushalt sorgt. So mussten bis heute keine Bistumsangestellten entlassen oder finanzielle Rücklagen aufgelöst werden. Die im westdeutschen Vergleich höchste Zahl regelmäßiger Gottesdienstbesucher und das aktive Gemeindeleben in den meisten Pfarreien haben auch dazu beigetragen, dass Kirchenräume weiterhin für ihre ursprüngliche Bestimmung genutzt werden.

Weblinks

 Commons: Bistum Regensburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ZdK: ZdK-Präsident Meyer: Neuordnung in Regensburg ist Rechtsverletzung, 16. November 2005
  2. kath.net: 'Es wird Zeit, dass das ZdK zu kirchlichen Maßstäben zurückfindet', 4. Dezember 2006
  3. Meldung auf forum.nrw.tv vom 20. September 2007
  4. Bistum Regensburg: Regensburger Rätereform von Rom abschließend bestätigt – Grabmeier erneut gescheitert, 12. März 2007; Bistum Regensburg: Dekret zur Zurückweisung der Beschwerde gegen die Neuordnung des Laienapostolats, 12. März 2007
  5. Übersicht des Bistums zur Rätereform
  6. http://www.zdk.de/pressemeldungen/meldung.php?id=662
  7. http://www.zdk.de/pressemeldungen/meldung.php?id=662
  8. http://www.zdk.de/pressemeldungen/meldung.php?id=662
  9. Internetseite der Hochschule

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