Bistum Dresden-Meißen

Bistum Dresden-Meißen
Bistum Dresden-Meißen
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Basisdaten
Staat Deutschland
Kirchenprovinz Berlin
Metropolitanbistum Erzbistum Berlin
Diözesanbischof Joachim Reinelt
Emeritierter Weihbischof Georg Weinhold
Generalvikar Michael Bautz (seit 2. Juli 2007)
Fläche 16.934 km²
Dekanate 9 (31.12.2008 / AP2010)
Pfarreien 105 (31.12.2008 / AP2010)
Einwohner 4.320.000 (31.12.2008 / AP2010)
Katholiken 142.812 (31.12.2008 / AP2010)
Anteil 3,3 %
Diözesanpriester 178 (31.12.2008 / AP2010)
Ordenspriester 43 (31.12.2008 / AP2010)
Ständige Diakone 11 (31.12.2008 / AP2010)
Katholiken je Priester 646
Ordensbrüder 51 (31.12.2008 / AP2010)
Ordensschwestern 154 (31.12.2008 / AP2010)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Deutsch
Obersorbisch
Kathedrale Kathedrale Sanctissimæ Trinitatis (Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit)
Konkathedrale Dom St. Petri (Bautzen)
Website www.bistum-dresden-meissen.de
Kirchenprovinz
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Das Bistum Dresden-Meißen (lateinisch : Dioecesis Dresdensis-Misnensis) ist ein Bistum der römisch-katholischen Kirche mit Sitz in Dresden. Die Diözese wurde 1921 wiedererrichtet. Kathedrale ist die unter Kurfürst Friedrich August II. 1739–1751 errichtete ehemalige Katholische Hofkirche Ss. Trinitatis in Dresden. Der Schutzpatron des Bistums ist der heilige Benno von Meißen. Weitere Diözesanpatrone sind der hl. Donatus von Arezzo und die hl. Afra von Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

Bistumsgebiet

Das Gebiet des Bistums erstreckt sich nahezu über den gesamten Freistaat Sachsen (ausgenommen die ehemals preußischen Teile der Oberlausitz und den Südosten der vormaligen preußischen Provinz Sachsen). Zusätzlich gehören zum Bistum Teile des Freistaats Thüringen und zwar die Gebiete der ehemaligen Thüringer Kleinstaaten:

Bistumsgliederung

Das Bistum Dresden-Meißen ist ein Suffraganbistum von Berlin und gliedert sich in neun Dekanate:

Geschichte

Zur Geschichte des Bistums vor der Reformation siehe: Bistum Meißen

Das alte Bistum Meißen wurde 968 gegründet. Im Zuge der Reformation hörte das katholische Bistum 1581 in seinem kursächsischen Kerngebiet mit Meißen auf zu existieren. Allein im meißnischen Diözesangebiet in Ober- und Niederlausitz bedrängte der dortige Landesherr Katholiken und Kirche nicht, da die Lausitzen zu der Zeit noch königlich-böhmisches Lehen der katholischen Kaiser waren.

Der letzte Bischof des Altbistums Meißen, Johann IX. von Haugwitz, hatte für das lausitzische Diözesangebiet Johann Leisentrit als Diözesanadministrator mit Sitz in Bautzen eingesetzt. Dessen Bemühen ein nur das lausitzische Gebiet des Altbistums Meißen umfassendes Bistum Bautzen zu gründen, schlug fehl.

Apostolische Präfektur Meißen

1567 verselbständigte der Heilige Stuhl das lausitzische Diözesangebiet als Apostolische Präfektur Meißen mit Leisentritt als Präfekt.[1] Dabei stellt eine Apostolische Präfektur kirchenrechtlich ein Bistum auf Probe dar.

Nach ihrer Lage bzw. ihrem Sitz wurde die Präfektur auch Apostolische Präfektur der Lausitzen oder Apostolische Präfektur Bautzen genannt. Der kaiserliche Landesherr wehrte in den Lausitzen nur wenig die Ausbreitung der Reformation, die durch die jeweils regionalen Landstände mit ganz unterschiedlichem Erfolg gefördert wurde. Als die Lausitzen 1635 ans lutherische Kursachsen fielen, sicherte dieses im Übergabevertrag (Traditionsrezeß) zu, die religiösen Verhältnisse nicht zu ändern. Zudem verpflichtete der Westfälische Friede 1648 alle Vertragsstaaten, auch Kursachsen, in neu erworbenen Gebieten den Bekenntnisstand, der im Referenzjahr 1624 bestanden hatte, nicht mehr anzutasten.[2]

Nach der preußischen Annexion der Niederlausitz und der östlichen, nunmehr schlesischen, Oberlausitz schlug der Heilige Stuhl das dortige Präfekturgebiet - mit damals nur noch zwei Pfarreien in Neuzelle und Wittichenau – 1821 dem Fürstbistum Breslau zu. Seither bürgerte sich für das Restgebiet die Bezeichnung Apostolische Präfektur der (Sächsischen) Oberlausitz ein.

Neues Bistum Meißen

Am 24. Juni 1921 erhob Papst Benedikt XV. mit der Apostolischen Konstitution Sollicitudo omnium ecclesiarum die Apostolische Präfektur Meißen zum neuen Bistum Meißen, wobei der Sitz der Präfektur in Bautzen als Bischofssitz beibehalten wurde.[3] Das in Dresden ansässige Apostolische Vikariat in den Sächsischen Erblanden, das neben dem übrigen Sachsen noch Sachsen-Altenburg und Reuß ältere und jüngere Linie umfasste, wurde gleichzeitig aufgehoben und sein Gebiet dem neuen Bistum Meißen eingegliedert.[3]

1923 fand die erste Bistumssynode im Kloster St. Marienstern statt; dabei wurden vor allem Beschlüsse über die Organisation der Pfarreien und der Diözesanverwaltung gefasst. In der Zeit des Nationalsozialismus hatte das kleine Diaspora-Bistum sehr unter den Attacken der besonders kirchenfeindlichen sächsischen NS-Führung zu leiden, wenngleich nur wenige Katholiken sich aktiv am Widerstand beteiligten. Drei Priester der Diözese starben im KZ.

Nach 1945 hat sich die Zahl der im Bistum Meißen lebenden Katholiken durch die Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten im Osten und Süden außerhalb Sachsens mehr als verdoppelt. Infolge dessen wurden zahlreiche neue Pfarreien und Seelsorgestellen eingerichtet. Vier katholische Pfarreien im Diözesangebiet östlich der Neiße, deren Pfarrkinder meist durch Polen vertrieben worden waren, gingen verloren. Am 24. Januar 1948 übertrug Bischof Petrus Legge die Jurisdiktion für das polnisch annektierte Diözesangebiet dem Apostolischen Administrator für das ebenfalls nunmehr polnische Erzdiözesangebiet Breslaus, Karol Milik, der schon seit April 1946 darauf gedrängt hatte.[4] Im Zuge der Neuumschreibung der Bistumsgrenzen 1972 wurde das in Polen gelegene meißnische Diözesangebiet mit der Administratur des polnischen Diözesangebietes Breslaus Teil des gleichzeitig um die Apostolische Administratur Görlitz verkleinerten Erzbistums Breslau.

1969 berief Bischof Otto Spülbeck die zweite Diözesansynode ein, für die er bei Papst Paul VI. eine päpstliche Dispens erwirkt hatte, mit der erstmals die Teilnahme von Laien an einer Bistumssynode ermöglicht wurde. Die Kirchenversammlung fasste verschiedene Beschlüsse zur Umsetzung der Intentionen des Zweiten Vatikanischen Konzils auf der Bistumsebene. In der Berliner Bischofskonferenz stießen diese fortschrittlichen Intentionen auf den Widerstand vieler Bischöfe. Trotzdem führte, als Spülbeck 1970 plötzlich verstarb, sein Nachfolger Gerhard Schaffran die Synode zu Ende.[5]

Sitz- und Namensänderung – Bistum Dresden-Meißen

Am 15. November 1979 wurde die Bezeichnung des Bistums auf Dresden-Meißen geändert und Bischof Gerhard Schaffran verlegte im folgenden Jahr am 25. März 1980 den Bischofssitz nach Dresden.

Seit seiner Wiedererrichtung 1921 war das Bistum exemt, d.h. direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt, bis es 1994 durch Papst Johannes Paul II. mit der Apostolischen Konstitution Certiori christifidelium der neu geschaffenen Kirchenprovinz Berlin zugeordnet wurde.[6]

Nach Artikel 14 des Reichskonkordats von 1933, das bis heute in Geltung steht, richtet sich die Besetzung des Bischofsstuhles nach den Regelungen des Badischen Konkordats von 1932.

Frühere Bischöfe

Siehe auch:

Kirchliche Einrichtungen

Kathedrale Ss. Trinitatis in Dresden
Ordinariatsgebäude Dresden 1980
St. Benno-Gymnasium Dresden

Kirchen

Klöster

Studentengemeinden

  • KSG Chemnitz
  • KSG Dresden Thomas von Aquin
  • Studentengemeinde Freiberg
  • KSG Leipzig
  • Studentengemeinde Mittweida
  • Studentengemeinde Zwickau

Wallfahrtsstätten

Bildungs- und Tagungshäuser

Schulen

Literatur

  • Hans Friedrich Fischer: Die Wiedererrichtung des Bistums Meissen 1921 und ihre Vorgeschichte. (= Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschichte, Bd. 34), Leipzig 1992.
  • Dieter Grande & Daniel Fickenscher (Hrsg.): Eine Kirche – zwei Völker. Deutsche, sorbische und lateinische Quellentexte und Beiträge zur Geschichte des Bistums Dresden-Meißen. Von der Wiedererrichtung 1921 bis 1929, Bautzen/Leipzig 2003. ISBN 3-7420-1926-0
  • Birgit Mitzscherlich: Diktatur und Diaspora. Das Bistum Meißen 1932–1951, Paderborn 2005. ISBN 3-506-71799-5
  • Konrad Zdarsa (Hrsg.): Eine Kirche – zwei Völker. Bd. 2: 1930 bis 1945. Deutsche und sorbische Quellentexte zur Geschichte des Bistums Dresden-Meißen, Bautzen und Leipzig 2008. ISBN 978-3-7420-2086-4.
  • Dieter Grande & Peter-Paul Straube (Hrsg.): Die Synode des Bistums Meißen 1969 bis 1971. Die Antwort einer Ortskirche auf das Zweite Vatikanische Konzil, Leipzig 2005. ISBN 3-7462-1806-3
  • Dieter Grande: Die Verhandlungen zum Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Freistaat Sachsen vom 2. Juli 1996 aus der Sicht der katholischen Kirche, in: Reiner Tillmanns (Hrsg.): Staatskirchenverträge im Freistaat Sachsen (= Leipziger juristische Studien. Öffentlich-rechtliche Abt. 8), Leipzig 2001, S. 151–162. ISBN 3-935693-27-3.
  • Heinrich Meier: Die Ordensgemeinschaften im Gebiet des 1921 wiedererrichteten Bistums Meißen. (= Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschichte, Bd. 33), Leipzig 1990.

Weblinks

 Commons: Bistum Dresden-Meißen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. "Diocese of Dresden-Meissen: Historical Details" auf: The Hierarchy of the Catholic Church: Current and historical information about its bishops and dioceses (Catholic Hierarchy), abgerufen am 1. April 2011.
  2. Georges Hellinghausen, Kampf um die Apostolischen Vikare des Nordens J. Th. Laurent und C. A. Lüpke: der Hl. Stuhl und die protestantischen Staaten Norddeutschlands und Dänemark um 1840, Rom: Editrice Pontificia Università Gregoriana, 1987, (=Miscellanea historiae Pontificiae; Bd. 53), pp. 15seq. ISBN 88-7652-568-8.
  3. a b Vgl. "Diocese of Dresden-Meissen", auf: Catholic Hierarchy, abgerufen am 8. Februar 2011.
  4. Jerzy Pietrzak, Działalność kard. Augusta Hlonda jako wysłannika papieskiego na Ziemiach Odzyskanych w 1945 r., Abschnitt 'Objęcie Rządów'.
  5. Fritz Rebbelmund: Die Synode des Bistums Meißen 1969–71. Ein kirchenpolitisches und spirituelles Ereignis. Datei auf den Webseiten des Aktionskreises Halle
  6. Ioannes Paulus II: Const. Apost. Certiori christifidelium, AAS 87 (1995), n. 3, S. 217 f.

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