Wilhelm Korspeter

Wilhelm Korspeter

Wilhelm Korspeter (* 19. Oktober 1897 in Westerkappeln, Landkreis Tecklenburg; † 21. Januar 1967 in Osnabrück) war ein deutscher Politiker (SPD) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages.

Wilhelm Korspeter besuchte das Ratsgymnasium in Osnabrück. Er war Teilnehmer des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918. Nach Kriegsende absolvierte er ein volkswirtschaftliches und staatswissenschaftliches Hochschulstudium in den Jahren 1919–1923, in dem er 1922 den Titel Diplom-Volkswirt erwarb, danach war er von 1924 bis 1933 als Journalist tätig. Aufgrund politischer Verfolgung war er in den Jahren 1933 bis 1939 arbeitslos. Er wurde von der Gestapo verhaftet und musste sich einem Verfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat unterziehen. Trotzdem engagierte er sich weiterhin mit illegaler politischer Arbeit. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er Stadtrat in Magdeburg im Juni 1945. Da er die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED 1946 nicht unterstützte geriet er unter politischen Druck, die Kommunisten stellen über ihn als Stadtradt fest:

„Sein politisches Verhalten ist das eines rechten Sozialdemokraten. Bei ihm sind bisher so gut wie keine Anzeichen vorhanden, dass er die ehrliche Zusammenarbeit mit den Kommunisten sucht[1]

Nachdem er beim Verbot der SPD in der Sowjetischen Besatzungszone durch die sowjetische Militäradministration gemaßregelt wurde, flüchtete er aus politischen Gründen im Februar 1946 in den Westen. Er wurde im Juli 1946 Chefredakteur der Hannoverschen Presse. In den Jahren 1957 bis 1966 war er Mitglied des Niedersächsischen Staatsgerichtshofes.

Vom 20. April 1947 bis 30. April 1951 war Korspeter Mitglied des Niedersächsischen Landtages (1. Wahlperiode).

Einzelnachweise

  1. Andreas Schmidt: „--mitfahren oder abgeworfen werden“: die Zwangsvereinigung von KPD und SPD in der Provinz Sachsen/im Land Sachsen-Anhalt 1945-1949, Band 2 von Forschungen zur Neuesten Geschichte, LIT Verlag, Berlin-Hamburg-Münster 2004, ISBN 9783825870669, Seite 159

Literatur

  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994: Biographisches Handbuch, 1996, Seite 211

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