DR-Baureihe 99.331

DR-Baureihe 99.331
WEM Nr. 2–7
Baureihe 99.331
Waldeisenbahn Muskau - Lok 99 3317.jpg
Nummerierung: WEM Nr. 2–7
DR 99 3310–3311, 3313–3318
Anzahl: 8
Hersteller: Krauss
Henschel
Borsig
Orenstein & Koppel
Baujahr(e): 1914–1918
Bauart: D n2t
Gattung: K 44.3
Spurweite: 600 mm
Länge über Puffer: 5.980 mm
Höhe: 2.850 mm
Breite: 1.880 mm
Gesamtradstand: 2.260 mm
Leermasse: 10,5 t
Dienstmasse: 12,0 t
Reibungsmasse: 12,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 15 km/h
Indizierte Leistung: 65 PSi / 48 kW
Anfahrzugkraft: 20,35 kN
Treibraddurchmesser: 560 mm
Steuerungsart: Stephenson
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 240 mm
Kolbenhub: 240 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Rostfläche: 0,42 m²
Strahlungsheizfläche: 1,49 m²
Verdampfungsheizfläche: 16,40 m²
Wasservorrat: 1,1 m³
Brennstoffvorrat: 0,7 t Kohle
Bremse: Wurfhebelbremse

Als Baureihe 99.331 bezeichnete die Deutsche Reichsbahn die Schmalspur-Dampflokomotiven der 1951 übernommenen Waldeisenbahn Muskau (WEM).

Inhaltsverzeichnis

Heeresfeldbahnlokomotiven

Die Lokomotiven wurden ursprünglich für die Deutsche Heeresfeldbahn von den Firmen Henschel, Krauss, Borsig und Orenstein & Koppel hergestellt. Sie wurden zwischen 1914 und 1919 in großen Stückzahlen gebaut, in den deutschen Lokomotivfabriken mehr als 2500 Lokomotiven. Nach dem Krieg blieben sie oft an ihren Einsatzorten und wurden dort weiterverwendet, so waren sie weit über Europa verstreut. Andere kamen zu deutschen Privatbahnen, wie zur Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn und der WEM. 1951 wurden sechs Lokomotiven mit der Übernahme der WEM von der Reichsbahn übernommen und erhielten die Nummern 99 3310 bis 99 3311 und 99 3313 bis 99 3316. Sie hatten einen Außenrahmen und eine Steuerung der Bauart Stephenson.

1952, 1953 und 1956 kamen noch je eine Lokomotive gleichen Typs dazu, die vorher in einem Kraftwerk und davor in Polen beziehungsweise Lettland im Einsatz waren.

Ursprünglich besaßen die Lokomotiven Klien-Lindner-Hohlachsen, die aber bei der WEM durch starre Achsen ersetzt wurden. Stattdessen wurden die Spurkränze geschwächt. Damit konnte die Höchstgeschwindigkeit auf 25 km/h heraufgesetzt werden. Alle Lokomotiven hatten einen Kobelschornstein.

Die Fahrzeuge führten 1,1 m³ Wasser und je 0,7 Tonnen Kohle mit.

Die Lok 99 3317 war zwischen 1977 und 1990 als technisches Denkmal in Weißwasser aufgestellt.
  • 99 3310 wurde 1976 nach Schweden verkauft. Seit 1983 gehört sie dem Verein ohsabanan, der sie zu einer vorhandenen Brigadelok dazukaufte. Sie trägt dort die Nummer drei und den Namen ‚Tyska loket‘.
  • 99 3311 wurde 1977 an die Schinznacher Baumschulen TAXUS / Schweiz als Museumslok verkauft.
  • 99 3313 fuhr bis zum Jahr 1978 bei der WEM. 1984 gelangte sie zum Frankfurter Feldbahnmuseum, wo sie als HF 312 im Einsatz stand. 2006 wurde sie für eine Aufarbeitung vollständig zerlegt.
  • 99 3315 wurde 1977 an die Dampfkleinbahn Mühlenstroth verkauft, wo sie als Nr. 6 „RICHARD ROOSEN“ fährt.
  • 99 3316 steht seit 1996 im Technikmuseum Sinsheim.
  • 99 3317 ist eine ehemalige Heeresfeldbahnlokomotive. Nach dem ersten Weltkrieg verblieb sie in Polen und fuhr dort als PKP 4241. Danach gelangte sie nach Litauen. Im Zweiten Weltkrieg gelangte sie als Beutelok wieder nach Deutschland. 1952 wurde sie im RAW Wittenberge aufgearbeitet und dann an die WEM abgegeben. Nach dem Ende des Betriebs der WEM 1977 wurde die Lok in Weißwasser an der Muskauer Straße als technisches Denkmal aufgestellt. 1990 gelangte sie zurück zur WEM. Dort ist sie seit 1995 wieder im Einsatz.
  • 99 3318 gelangte 1974 als Nummer 3 zur Dampfkleinbahn Mühlenstroth.

Diana

WEM Diana
Baureihe 99.331
Nummerierung: WEM Diana
DR 99 3312
Anzahl: 1
Hersteller: Borsig
Baujahr(e): 1912
Bauart: D n2t
Gattung: K 44.3
Spurweite: 600 mm
Länge über Puffer: 5.895 mm
Höhe: 2.950 mm
Breite: 1.885 mm
Gesamtradstand: 2.400 mm
Leermasse: 12,5 t
Dienstmasse: 14,0 t
Reibungsmasse: 14,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 15 km/h
Indizierte Leistung: 85 PSi / 63 kW
Anfahrzugkraft: 20,30 kN
Treibraddurchmesser: 560 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 240 mm
Kolbenhub: 300 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 0,45 m²
Strahlungsheizfläche: 2,38 m²
Verdampfungsheizfläche: 23,60 m²
Wasservorrat: 1,4 m³
Brennstoffvorrat: 0,6 t Kohle
Bremse: Wurfhebelbremse
Kupplungstyp: Mittelpuffer

Die 1912 von der Firma Borsig für die Waldeisenbahn Muskau gebaute Lok unterschied sich etwas in den Abmessungen von den anderen Fahrzeuge der Baureihe 99.331. Ihr Kohlenkasten lag an der Rückseite des Führerhauses und sie hatte eine Steuerung der Bauart Heusinger. Auch sie hatte eine Außenrahmen. Ehemals als Diana bezeichnet, erhielt sie bei der Reichsbahn die Nummer 99 3312. Außerdem war sie die einzige Lok der Bahn, welche nicht über den Umweg Heeresfeldbahn zur WEM kam, sondern direkt an die WEM geliefert wurde. Auch sie hatte einen Kobelschornstein. Außerdem war sie die einzige Lok, die einen rückwärtigen Kohlenkasten am Führerhaus hatte. Darum war sie immer ohne Hilfstender unterwegs.

Die Fahrzeuge führten 1,4 m³ Wasser und je 0,8 Tonnen Kohle mit.

Die Lokomotive 99 3312 wurde nach dem Ende des Betriebs der WEM 1977 als Denkmal in Oberoderwitz aufgestellt. 1994 kam sie zurück zur WEM und wurde 1997–1998 im Dampflokwerk Meiningen wieder aufgearbeitet. Seitdem ist sie betriebsfähig beim Verein Waldeisenbahn Muskau e. V..

Literatur

  • Klaus Jünemann, Erich Preuß: Schmalspurbahnen zwischen Spree und Neiße. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1988, ISBN 3-344-00307-0.

Weblinks

 Commons: Brigadelok – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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