DR-Baureihe VT 12.14

DR-Baureihe VT 12.14
DR-Baureihe VT 12.14
Triebwagen auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1954
Nummerierung: VT 12.14.01-VT 12.14.03
Ab 1970: BR 181.0
Hersteller: Ganz & Cie, Budapest
Baujahr(e): 1954
Ausmusterung: bei der DR 1969, 1972
Achsformel: (1B)2'+2'2'+2'2'+2'(B1)
Länge über Puffer: 96.030 mm
Dienstmasse: 198,5 t
Radsatzfahrmasse: 15,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h
Indizierte Leistung: 2×331 kW
Raddurchmesser: 930 mm
Antrieb: dieselmechanisch
Bremse: Hikss + Z(Klotz)
Sitzplätze: 2.Klasse: 54
3.Klasse: 112
Speiseraum: 32

Die Fahrzeuge der DR-Baureihe VT 12.14 waren Schnelltriebzüge der Deutschen Reichsbahn für den hochwertigen Fernreiseverkehr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

DR-Schnelltriebwagen VT 12.14 auf der Fahrt von Berlin nach Hamburg bei der Durchfahrt in Hamburg-Bergedorf im Juli 1959

Die Deutsche Reichsbahn bestellte 1954 bei Ganz & Cie in Budapest drei vierteilige dieselmechanische Triebzüge VT 12.14, später eingereiht als Baureihe 181. Die Laufeigenschaften dieser Züge konnten nie ganz befriedigen, die Höchstgeschwindigkeit war knapp bemessen, das laute mechanische Stufengetriebe bereitete Probleme. Ein Zug wurde an die ČSD abgegeben als Ersatz für einen baugleichen dreiteiligen tschechischen Zug, der bei einem Unfall in Doberlug-Kirchhain Totalschaden erlitten hatte. Die beiden verbliebenen Triebzüge und der überzählige Mittelwagen wurden in den 1970er Jahren ausgemustert.

Ab Mitte der 1950er Jahre versuchte die DR, an die Tradition der berühmten Schnelltriebwagen Fliegender Hamburger anzuknüpfen, und setzte die Züge auf der Interzonenstrecke Berlin-Hamburg ein. Sie bewährten sich dort jedoch nicht, so dass der Einsatz hier nur wenige Jahre dauerte. Später fuhren die Triebzüge auf der Route Berlin–PragWien als Vindobona. Ab der Mitte der 1960er Jahre fuhren die Ganz-Garnituren nur noch im nationalen Verkehr von Berlin nach Frankfurt (Oder), Neubrandenburg, Eisenhüttenstadt und Bautzen.

Bei der MÁV wurden die Züge als Typ „Hargita“ bezeichnet. Ein Exemplar hiervon wird im ungarischen Eisenbahnmuseum Füsti in Budapest aufbewahrt.

Reihe VT 12.14 in der Tschechoslowakei

In der Tschechoslowakei wurden nach dem Krieg acht Triebzüge als dreiteilige und vierteilige Triebzüge beschafft. Sie wurden von den ČSD als Baureihe M 495.0 eingeordnet. Die genaue Zahl, wie viele Züge vierteilig und wie viele Züge dreiteilig waren, ist nicht mehr genau nachvollziehbar. Sie wurden in verschiedenen nationalen und internationalen Triebwagenverbindungen eingesetzt (z.B. als Vindobona oder Hungaria). Ein Triebzug wurde als Regierungszug verwendet.Für den Einsatz auf den steigungsreichen Strecken in der Tschechoslowakei erwies sich die Motorleistung als zu gering, ein vierteiliger Zug konnte auf 16 ‰ nur noch mit 46 km/h verkehren. Daher konnten die Fahrzeuge auf den meisten Strecken nur dreiteilig verkehren. Dafür reichte das Platzangebot nicht aus.

Antriebseinheit eines Triebwagens der Bauart Ganz im Bahnpark Budapest

Ab Mitte 1965 führte die ČSD ein neues Nummernchema ein. Die neue Bezeichnung eines Maschinenwagens lautete daher nun M 295.0.

Die Fahrzeuge der Bauart Ganz hatten schlechte Laufeigenschaften, was einige Male zu Entgleisungen führte. Drei Maschinenwagen fingen während des Einsatzes Feuer und brannten während der Fahrt ab. Weiterhin waren die Fahrzeuge schwierig zu unterhalten und deshalb in der Werkstatt unbeliebt. So verwundert es nicht, dass die Triebzüge nach Erscheinen der ČSD-Baureihe M 498.0 aus dem Verkehr gezogen wurden. 1968 waren die letzten Fahrzeuge aus der Unterhaltung genommen wurden.

Literatur

  • Wolfgang Dath: Die Schnelltriebwagen der Bauart „Görlitz“. Der Triebwagenverkehr in der DDR. EK-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 3-88255-205-0, S. 99ff.

Weblinks


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