Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft

Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft

Die Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) wurde 1951 gegründet. Die DVPW ist ein wissenschaftlicher Fachverband von Politologen, die in Forschung und Lehre tätig sind. Die Vereinigung hat das Ziel, die Weiterentwicklung der Politikwissenschaft zu fördern. Seit 2003 vergibt sie alle drei Jahre den Theodor-Eschenburg-Preis.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Der Vorsitzender der DVPW ist Hubertus Buchstein (Universität Greifswald), der Geschäftsführer ist Felix W. Wurm. (Stand 2009) Die Geschäftsstelle der DVPW hat ihren Sitz am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück.

Ordentliches Mitglied der DVPW kann werden, wer lehrend, forschend, publizistisch oder sonst im öffentlichen Leben für die Politische Wissenschaft wirkt. Voraussetzung ist neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium der Nachweis einer wissenschaftlichen Publikation (exklusive grauer Literatur).

Die DVPW ist in neun Sektionen untergliedert:

Neben den Sektionen gibt es etwa 30 Arbeitskreise und „Ad-hoc-Gruppen“.

Aktivitäten

Kongresse und Tagungen

Alle drei Jahre organisiert die DVPW einen großen wissenschaftlichen Kongress. Der letzte Kongress fand vom 21. bis 25. September 2009 in Kiel statt. Die Sektionen, Arbeitskreise und Ad-hoc-Gruppen treffen sich in der Regel ein bis zwei Mal im Jahr zu kleineren Tagungen.

Publikationen

Zu den Publikationen der DVPW gehört die Fachzeitschrift Politische Vierteljahresschrift (PVS) und der DVPW-Rundbrief, der allen Mitgliedern zweimal jährlich übersandt wird.

Theodor-Eschenburg-Preis

Seit 2003 verleiht die DVPW alle drei Jahre den Theodor-Eschenburg-Preis an Politikwissenschaftler für ihr Lebenswerk.[1] Die Preisverleihung findet im Rahmen ihres großen wissenschaftlichen Kongresses statt.

Preisträger:

Frauen in der DVPW

Nachdem der Frauenanteil in der DVPW lange Zeit sehr gering war, veränderte sich dies mit steigendem Frauenanteil in der politikwissenschaftlichen Ausbildung seit etwa 1990 langsam. So waren Ende 2008 ca. 26 % aller Mitglieder der Vereinigung Frauen. Diese Zahl steht jedoch im Missverhältnis zu dem Anteil der Frauen an den Diplom- und Masterabschlüssen in dieser Disziplin, welcher 2007 schon bei gut 47 % lag. Zudem sind unter den vertretenden Frauen weit weniger Professorinnen und Privatdozentinnen auszumachen als unter den Männern. Dies liegt vor allem daran, dass die weiblichen Mitglieder der DVPW erheblich jünger als die männlichen sind, wodurch weitere wissenschaftliche Karriereschritte wie die Habilitation noch nicht durchlaufen wurden.

Es ist für Frauen - und Männer - jedoch nur dann sinnvoll ist Mitglied der DVPW zu werden, wenn sie politikwissenschaftlich arbeiten. Deshalb wird darauf hingewiesen, dass es besonders wichtig ist, die Geschlechterzusammensetzung des wissenschaftlichen Personals in den politikwissenschaftlichen Instituten dem der Studierenden anzugleichen und die Promotions- und Habilitationquote der Frauen erneut zu steigern. Der DVPW weist scheinbar eine geringe Attraktivität für junge Wissenschaftlerinnen auf; obgleich die Nachwuchsförderung der Vereinigung engagiert betrieben wird, fällt die Frauenförderung eher bescheiden aus. So wird immer wieder vorgeschlagen, dass gezielt Workshops für Nachwuchswissenschaftlerinnen angeboten, die direkte Betreuung von weiblichen Doktorandinnen und der engere Austausch zwischen Doktorandinnen gefördert werden sollten.[2]

Weblinks

Belege

  1. Bericht zur Entwicklung der Situation von Frauen in der DVPW 2003-2005, S12
  2. Helga Ostendorf, 2009, Politikwissenschaftlerinnen - Auf Dauer in der Minderheit?,in: gender politik online abgefragt am 26. August 2009.

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