Eisbach (Kocher)

Eisbach (Kocher)
Eisbach
Kleiner Wasserfall im Eisbach

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Daten
Gewässerkennzahl DE: 238638
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Kocher → Neckar → Rhein → Nordsee
Ursprung des längeren Quellbaches Rotklingenbach Ca. 800 m nordöstlich von Gaildorf-Winzenweiler beim Parkplatz an der Kohlenstraße.
49° 1′ 28″ N, 9° 49′ 8″ O49.0244444444449.8188888888889495
Quellhöhe 495 m ü. NN[1]
Mündung In Sulzbach in den Kocher
48.9613888888899.8466666666667335

48° 57′ 41″ N, 9° 50′ 48″ O48.9613888888899.8466666666667335
Mündungshöhe 335 m ü. NN[2]
Höhenunterschied 160 m
Länge 9,1 km[3]
Einzugsgebiet 18,2 km²[4]

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Rechte Nebenflüsse Pfannenbach
Linke Nebenflüsse Sammelklingenbach, Brunnenbächle, Irsbach
Gemeinden Gaildorf, Obersontheim (nur kurz angrenzend), Sulzbach-Laufen

Der Eisbach ist ein rechter Nebenfluss des Kochers im nordöstlichen Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Ursprung und Verlauf

Der Eisbach entsteht aus dem Zusammenfluss seiner Quellbäche Rotklingenbach und Pfannenbach auf 455 m Höhe, etwa 300 m südlich von Winzenweiler, einem Teilort von Gaildorf. Beide Bäche entspringen ungefähr 1 km aufwärts aus der Kieselsandsteinhochfläche der Limpurger Berge, der etwas längere Rotklingenbach etwa auf 495 m, der Pfannenbach auf 490 m Höhe. Der Eisbach fließt von hier an fortwährend in südlicher bis südöstlicher Richtung, zunächst über 5 km in einem engen Waldtal, wobei er beständig senkrecht zufließende Klingenbäche aufnimmt. Nach etwa 6 km Laufs beginnt sich der Talgrund mehr und mehr zu einer Wiesenaue zu weiten, der Bach hat hier auf etwa 200 m Länge die harte Corbulabank freigespült und stürzt an ihrem Ende 2 m in die Tiefe[5]. Nach etwa 8 km zeigen sich die ersten Häuser Sulzbachs, der Eisbach nimmt noch seinen wasserreichsten Zufluss auf, den von links kommenden Irsbach, durchquert Sulzbach und mündet dort nach knapp über 9 km, inzwischen gut 120 m tief in die umgebenden Berge eingegraben, in den ihm entgegenlaufenden Kocher.

Einzugsgebiet und Wasserscheide

Der Eisbach hat ein zu fünf Sechsteln[6] bewaldetes Einzugsgebiet von 18,2 km² Größe, dessen östlicher Teil stark überwiegt. Zur Linken des Baches liegt nämlich eine ausgedehnte Hochfläche, von dem er oder seine Zuflüsse den größeren Teil entwässern, während die Wasserscheide rechts zum Kocher durch dessen große Nähe meist weniger als 1 km entfernt ist; über die letzte Hälfte des Laufs trennt dort nur eine lange, schmale, beidseitig des Kamms schnell und steil abfallende Bergzunge das Eisbachtal vom Kochertal.

Die Wasserscheide des Eisbachs verläuft westlich ab seiner Mündung zunächst über den langen Kamm der Bergrücken Eichelberg und Kieselberg nach Norden, hier folgt ihr bald ein ausgebauter Waldweg. Der östlich des Dorfes in der Starrenklinge beginnende Bach durch Gaildorf-Bröckingen zum Kocher ist hier neben diesem selbst das einzige jenseits konkurrierende Fließgewässer. Weiter nördlich, etwa ab dem Vorsprung des Kieselberges nach Westen, verbreitert sich der Bergzug zwischen Eisbach und Kocher zu einer kleinen Hochfläche, in dessen Mitte weiterhin der genannte Waldweg ungefähr den Rand des Eisbach-Einzugsgebietes markiert. Hier grenzen westlich die der rechten Kocherzuflüsse Bröckinger Bach, Argersbach, Dahnbach und schließlich Hägersbach an.[7] Um den Oberlauf des Hägersbach durch das steile Nonnenloch seitlich der Steigenstraße der L 1066 Gaildorf–Winzenweiler macht die Wasserscheide einen Bogen nach Osten und läuft dann weiter zu ihrem Höhepunkt Herschel dicht am Rande der Schichtstufenkante, um danach in einem langsamen Ostbogen um die Nordgrenze der Winzenweiler Flurbucht auf einen west-östlich ziehenden, ausgebauten Waldweg einzuschwenken. Hier grenzt westlich und nördlich das Einzugsgebiet des Eutendorfer Steppachs und seiner Zuflüsse an. Der genannte Waldweg nach Osten trifft unmittelbar südlich des Haspelsees, dessen Ausfluss Amsbach nunmehr nach Osten zur Fischach fließt, auf die Kohlenstraße. Dieser bald als öffentliche Straße ausgebauten Kohlenstraße folgt die Einzugsgebietsgrenze im Großen und Ganzen nach Süden und danach Südosten, bis zum Ende der Ausbaustrecke am ehemaligen Militärdepot im Hasenbühl. Auf diesem Abschnitt konkurrieren östlich zunächst die Oberläufe Klingenbach und Stielbach des zur Fischach ziehenden Breitenbachs, danach der direkte Fischach-Zufluss Weiler Bach. Die Wasserscheide folgt dann weiter der Kohlenstraße, die hier teils Staubstraße ist, in südöstlicher Richtung auf Sulzbach-Kohlwald zu und grenzt hier an das Einzugsgebiet des zur oberen Bühler ziehenden Klingenbachs, zunächst seines Oberlaufes Heiligenbach, am Ende seines Zuflusses aus der Falchenklinge. Noch vor der Kohlwalder Rodungsinsel kehrt sich die Wasserscheide von der Kohlwaldstraße im rechten Winkel nach Südwesten und zieht dann über den Bergvorsprung, auf dem das Schloss Schmiedelfeld steht, hinunter ins Tal zur Eisbachmündung in Sulzbach. Auf diesem Abschnitt konkurriert zunächst im Osten der rechte Klingenbach-Zufluss Hahnbach in der Platzklinge, danach der Kocher-Zufluss Mühlenbach im Süden.

Geologie und Landschaft

Der Eisbach liegt über die gesamte Länge im Keuper und hat ein fast lineares Gefälle von 1,7 %. Durchs klare Wasser ist fast überall der Grund des Bachs zu erkennen mit Sandsteinkieseln und zuweilen einem Feuerstein, an seinen Prallhängen und den Flanken der eng eingekerbten Seitenklingen finden sich viele Mergelhalden ohne jede Vegetationsbedeckung, weil häufig großflächig Teile abbrechen. An wenigen Stellen queren den Talgrund alte, durchgestochene Dämme, die ehemaligen Stauseen dahinter haben wohl als Treibseen für die Holzflößerei gedient. Außer im obersten Lauf, wo der Bach eine 1 km² große Rodungsinsel um Winzenweiler am Rande quert mitsamt der Landesstraße 1066, befindet sich nirgends im Tal vor Sulzbach menschliche Besiedlung oder eine öffentliche Fahrstraße. Über den größeren Teil folgt jedoch ein Forstweg dem Bach, von welchem aus einige Verbindungswege auf die umgebenden Waldhöhen führen. Mehrere ausgeschilderte Wanderwege führen durch Tal und Umgebung.

Zuflüsse

  • Rotklingenbach (linker Quellbach), 1,2 km
  • Pfannenbach (rechter Quellbach), 0,9 km
  • Sammelklinge (links), 1,4 km
  • Geissgehrenklinge (links), 1,5 km
  • Brunnenbächle (links), 1,3 km
  • Wannenbach (rechts), 1,0 km
  • Irsbach (links), 5,0 km
  • Kropfklinge (links), 0,9 km

Geschichte

Das Eisbachtal war bis ins beginnende 18. Jahrhundert Teil der Grafschaft der Schenken von Limpurg. Ein Familienzweig saß auf Schloss Schmiedelfeld über Sulzbach.

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

Ehemaliges Schloss Schmiedelfeld aus dem 12. Jahrhundert, auf einem Bergsporn über Sulzbach. Es ist ein hufeisenförmiger Bau mit zentralem Hof, der Zugang führt über eine schräg ansteigende Rampe. Heute ist das Schloss als privates Wohngebäude genutzt. Freistehend daneben befindet sich die ehemalige Schlosskirche aus der Renaissance, heute renoviert und zum Veranstaltungsraum umgewidmet.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Nach dem Höhenlinienbild der TK25, siehe Literatur. Quelle nach eigener Beobachtung etwas höher angesetzt als bei TK25/LUBW-FG10
  2. Interpoliert nach Höhenlinienbild und nahe oberhalb eingetragener Flusshöhe des Kochers auf der TK25, siehe bei Literatur.
  3. Mit dem Oberlauf Rotklingenbach nach LUBW-FG10, siehe bei Weblinks.
  4. Addition der Teileinzugsgebiete auf LUBW-GEZG, siehe bei Weblinks.
  5. LGRB Baden-Württemberg: Bachriss und Wasserfall im Eisbachtal NNW von Sulzbach am Kocher
  6. Abgemessen nach der Waldgrenze auf der TK25, siehe bei Literatur.
  7. Siehe Liste der Zuflüsse des Kochers.

Literatur

  • „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt die Nummern 6924 Gaildorf, 6925 Obersontheim, 7024 Gschwend und 7025 Sulzbach-Laufen.

Weblinks

  • „LUBW-FG10“: Fließgewässer 1:10.000
  • „LUBW-GEZG“: Gewässereinzugsgebiete

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