Heinrich Maria Davringhausen

Heinrich Maria Davringhausen

Heinrich Maria Davringhausen (* 21. Oktober 1894 in Aachen; † 13. Dezember 1970 in Nizza) war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit und des Magischen Realismus.

Leben und Werk

Nach seinem Studium 1913/14 an der Kunstakademie Düsseldorf, 1914 Teilnahme an einer Gruppenausstellung der Galerie Flechtheim. Im selben Jahr Aufenthalt in Ascona gemeinsam mit seinem Freund Carlo Mense. 1915 Umzug nach Berlin, Freundschaften mit George Grosz und den Brüdern Herzfelde. 1919 stellte er erstmals in der Münchner Galerie Hans Goltz aus und lernt dort Alexander Kanoldt kennen. In Düsseldorf tritt er dem Jungen Rheinland bei. Er war Mitglied der Berliner Novembergruppe und beteiligte sich 1925 an der stil- und begriffsprägenden Ausstellung Neue Sachlichkeit in Mannheim und gründete in München mit Carlo Mense, Alexander Kanoldt und Georg Schrimpf die Gruppe Neue Sachlichkeit.

1933 ging Davringhausen mit seiner Frau, der jüdischen Unternehmertochter Lore Auerbach, ins Exil, zuerst nach Cala Rajada auf Mallorca, 1936 nach Ascona und dann 1939 nach Paris und schließlich nach Südfrankreich. In Deutschland wurden rund 200 seiner Arbeiten als Entartete Kunst aus öffentlichen Museen entfernt; Davringhausen erhielt ein Mal- und Ausstellungsverbot. 1939/40 wurde er gemeinsam mit anderen Malern wie Max Ernst, Anton Räderscheidt und zahlreichen Schriftstellern, wie beispielsweise Lion Feuchtwanger, Walter Hasenclever und Golo Mann im Lager von Les Milles bei Aix-en-Provence interniert, konnte aber in die Auvergne fliehen. Nach Kriegsende lebte er bis zu seinem Tod im Jahr 1970 in Cagnes-sur-Mer.

Sein Werk war seit der Emigration zunehmend von der Abstraktion geprägt. In den Jahren 1989 bis 2009 befand sich der Nachlass des Malers im Leopold-Hoesch-Museum in Düren, was in dieser Zeit mehrere Ausstellungen seiner Bilder, vor allem jener aus den späteren Schaffensperioden, 1995 eine Retrospektive mit den noch erhaltenen Werken der Neuen Sachlichkeit, veranstaltet hat.

Literatur

  • Dorothea Eimert:Heinrich Maria Davringhausen 1894-1970. Monographie und Werkverzeichnis, Köln, 1995
  • Emilio Bertonati: Neue Sachlichkeit in Deutschland, Herrsching, 1988, ISBN 3881994475

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