Heinrich Paxmann

Heinrich Paxmann
Heinrich Paxmann

Heinrich Paxmann (auch: Baxmann; * 1531 in Großburgwedel; † 11. Juli 1580 in Frankfurt (Oder)) war ein deutscher Ethnologe, Rektor und Mediziner.

Leben

Der Sohn des Pfarrers Hinricus Paxmann, hatte seine Schulbildung sich in Braunschweig erworben und bezog mit einem Stipendiat des Herzogs von Braunschweig und Lüneburg 1548 die Universität Wittenberg. Im Umfeld von Philipp Melanchthon absolvierte er seine Studien der Artes Liberales und krönte diese am 11. Februar 1550 mit dem Erwerb des philosophischen Magistergrades. Am 18. Oktober 1551 fand er Aufnahme in der philosophischen Fakultät. Hier hielt er Vorlesungen über Physik und Dialektik sowie über Demesthenes und Homer. Im Wintersemester 1556 war er Dekan der philosophischen Fakultät.

Paxmann, der am 5. November 1555 die Verwandte von Melanchthons Ehefrau, Magaretha Krapp († 17. September 1556) geheiratet hatte, widmete sich medizinischen Studien. Dazu avancierte er am 11. Juni 1557 mit der Disputation Themata medica unter Johann Hermann zum Lizentiaten der Medizin und promovierte unter demselben am 17. Juni 1557 mit der Oratio de medicinae usu zum Doktor der Medizin. 1558 folgte er auf Melanchthons Empfehlung einem Ruf als Rektor der Schule in Goldberg. Den doppelten Anforderungen als Arzt und Rektor war er nicht gewachsen. Daher wurde er 1562 von Heinrich XI. von Liegnitz aus dem Amt als Rektor entlassen.

Nach einer Tätigkeit als Arzt in Bunzlau wurde er 1564 Professor der Moral an der Universität Frankfurt (Oder). Hier hatte er sich im akademischen Vorlesbetrieb wieder etablieren können. Dies erbrachte ihm 1576 einem Ruf als Professor der Medizin an die neu gegründete Universität Helmstedt, wo er am 15. Oktober der feierlichen Eröffnung beiwohnte. Jedoch verblieb er nur bis 1578 in dieser Stellung und kehrte nach Frankfurt (Oder) zurück, wo er bis zu seinem Lebensende Vorlesungen zur Moralphilosophie, Dialektik und über Aristoteles hielt. An der Frankfurter Hochschule beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben an der Universität und verwaltete 1566, 1572 sowie 1580 das Dekanat der philosophischen Fakultät und war in den Jahren 1564/65 und 1576/77 Rektor der Akademie.

Werkauswahl

  1. De partibus humani corporis et de methodo, Wittenberg 1556
  2. De philosophia subiecto et fine, Wittenberg 1556
  3. De febri non intermittente, Wittenberg 1557
  4. Oratio de Ernesto Duce Brunsuicensi. Wittenberg 1557

Literatur

  • Gesellschaft für Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte: Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte. 1908, S. 120
  • Hans Theodor Koch: Die Wittenberger Medizinische Fakultät (1502–1652) – Ein biobibliographischer Überblick. In: Stefan Oehmig: Medizin und Sozialwesen in Mitteldeutschland zur Reformationszeit Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2007, ISBN 978-3-374-02437-7, S. 320
  • Helmar Junghans: Verzeichniss der Rektoren, Prorektoren, Dekane, Professoren und Schloßkirchenprediger der Leucorea vom Sommersemester 1536 bis zum Wintersemester 1574/75. In: Irene Dingel, Günther Wartenberg: Georg Major (1502–1574) – Ein Theologe der Wittenberger Reformation. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2005, ISBN 3-374-02332-0
  • Paxmann, Heinrich. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 26, Leipzig 1740, Spalte 1658.

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