Heulen

Heulen

Der Ausdruck Heulen (v. mittelhochdt. hiulen; v. hiuwel Eule) bezeichnet das Hervorbringen langgezogener singender weithin hörbarer Töne.

Lautmalerisch übertragen wendet man den Begriff Heulen für starkes vernehmliches Weinen an (umgangssprachlich vgl. Heulsuse), ebenso für das langgezogene hohle Geräusch starken Windes.

Inhaltsverzeichnis

Tiere

Heulen ist die Äußerung bestimmter Tiere, vornehmlich der Wölfe sowie bestimmter Hunde; zu Seehunden siehe Heuler.

Wolfsgeheul

Mit dem nächtlichen gemeinsamen Heulen festigen die Wölfe ihre Zugehörigkeit zum Rudel, die Bereitschaft zur Jagd und markieren ihr Territorium. Das Geheul ist bis zu 15 km weit vernehmbar und dient der tierischen Kommunikation über große Distanzen. Es wird von evtl. in der Nähe befindlichen Artgenossen erwidert. Erfolgt kein Rückzug einer Gruppe, kann dies Kämpfe um das Jagdrevier provozieren.

Einzelne Tiere heulen, um die Suche nach einem Partner zu signalisieren, sowie um das Territorium auf das Vorhandensein fremder Rudel zu überprüfen.

Hundegeheul

Ähnlich den Wölfen festigen Hunde durch das Heulen ihre Zugehörigkeit zum Rudel. Ein vom Rudel getrennter Hund sucht durch das Geheul die Verbindung zum verlorenen Rudel wieder herzustellen. Haushunde heulen, sobald sie der Duft einer läufigen Hündin anzieht, ihre Bewegungsfreiheit jedoch eingeschränkt ist. siehe auch: Bellen.

Andere Tiere

Weiter spricht man vom Eulengeheul, am bekanntesten dem des Waldkauzes, oder vom Heulen der Kojoten.

Übertragene Bedeutungen

Technisch wird die weite Hörbarkeit des Heultones im Sirenengeheul verwendet.

Die oft unheimliche Anmutung des Heulens wird nicht selten in der Dichtung genutzt (vgl. der Charybde Geheul in Schillers Der Taucher).

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Heulen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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  • Heulen — Heulen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. Es druckt 1) einen starken, gedehnten, kläglich und zugleich widerlich klingenden Laut aus, welchen ein starker Wind, wenn er sich an einem Orte fänget, ingleichen die Hunde zu… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • heulen — V. (Mittelstufe) hohe Laute von sich geben Beispiel: Der Hund heulte die ganze Nacht. heulen V. (Aufbaustufe) ugs.: Tränen vergießen und dabei laut klagen Synonyme: plärren, flennen (ugs.), greinen (ugs.) Beispiel: Das Kind heulte um sein… …   Extremes Deutsch

  • heulen — Vsw std. stil. (11. Jh.), mhd. hiulen, hiuweln, ahd. hūwilōn, hūlōn, mndd. hulen Stammwort. Eigentlich schreien wie eine Eule zu mhd. hiuwel, hūwel, ahd. hūwo Uhu, Eule . Ähnlich l. ululāre heulen von l. ulula Kauz . Im Grunde sind Nomen wie Verb …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Heulen — Heulen, 1) einen widerlichen, gedehnten, hellklingenden Laut von sich geben; so vom Winde, wenn er sich an einem Orte verfängt, von Hunden u. Wölfen, auch von Tauben, bes. den wilden, in der Paarungszeit; 2) laut u. kläglich weinen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • heulen — heulen: Das Verb (mhd. hiulen, hiuweln), das ugs. und mdal. auch im Sinne von »weinen, plärren« gebraucht wird, ist von mhd. hiuwel, ahd. hūwila »Eule« abgeleitet und bedeutet demnach eigentlich »wie eine Eule schreien« (vgl. ↑ Eule) …   Das Herkunftswörterbuch

  • heulen — zetern; wehklagen; jammern; meckern; mäkeln (umgangssprachlich); lamentieren; nörgeln; raunzen (österr.) (umgangssprachlich); greinen ( …   Universal-Lexikon

  • Heulen — Die Zwillingsformel Heulen und Zähneklappen (nicht klappern, wie vielfach angenommen wird) bezieht sich auf das Heulen und Zähneklappen, das (nach Mt 8,12 und Lk 13,28) die Sünder in der Hölle erwartet. Es handelt sich hierbei um eine Paarformel …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Heulen — 1. Es ist nicht vom Heulen der Hunde, dass die Kälber sterben. Widerspricht dem Aberglauben, dass das Hundegeheule Todesfälle anzeige. 2. Heulen gehört zur Sprache des Windes. 3. Heulen gilt nicht vors Sterben. 4. Wenn du selber heulst, so schrei …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • heulen — heu·len; heulte, hat geheult; [Vi] 1 ein Tier heult ein Tier gibt die langen (klagenden) Laute von sich, wie es z.B. Wölfe oder Hunde nachts tun 2 etwas heult etwas erzeugt lange und laute (durchdringende) Töne <eine Sirene, ein Motor> || K …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • heulen — 1. jaulen. 2. weinen; (ugs. abwertend): bläken, brüllen, flennen, greinen; (emotional abwertend): plärren; (nordd.): plieren; (nordd. abwertend): plinsen. * * * heulen:1.⇨weinen(1)–2.mitdenWölfenh.:⇨anpassen(II,2);RotzundWasserh.,wieeinSchlosshund… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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