Hintersassen

Hintersassen

Hintersassen (in der Regel: Plural) (auch: Hintersättler, Hintersiedler, Kossaten, Kossäten, Kleinhäusler), waren Landleute, welche vom Mittelalter bis zur Bauernbefreiung und stellenweise bis in die 1880er Jahre in Preußen und Deutschland ohne geschlossene Güter, nur mit einem Haus, Garten oder einzelnen Feldern „angesessen“ waren.

Auch als Bedeutung „die hinter einem Herren sitzen“ wurde Hintersasse als Sammelbegriff für die vom Grundherrn abhängigen Bauern gebraucht. Neben persönlich freien Hintersassen, die „nur“ wirtschaftlich und sachrechtlich zu Leistungen verpflichtet waren, existierten halb- und unfreie Hintersassen, die Hörigen, in einem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis.

Siehe auch:

Literatur

  • Garlepp, Hans-Hermann: Der Bauernkrieg von 1525 um Biberacha. d. [an der] Riß Hilfe. Eine wirtschafts- u. sozialgeschichtliche Betrachtung der aufständischen Bauern, Frankfurt am Main [u.a.]: Lang, 1987. 264 S., ISBN 3-8204-0274-8 (Schriften zur europäischen Sozial- und Verfassungsgeschichte ; 5). Zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss., 1987.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hintersassen — Hintersassen,   Vogtleute, Zinsleute, Gotteshausleute, Kossäten, Grundholden, Bezeichnungen für Bauern in Mittelalter und Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert, die von einem Grundherrn dinglich abhängig waren und dem Stand der Freien oder Halbfreien… …   Universal-Lexikon

  • Hintersassen — Hintersassen, 1) lehnbare Bauern; 2) (Hinterfiedler, Hintersässer), so v.w. Gärtner, s.u. Bauer; 3) so v.w. Häusler …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hintersassen — Hintersassen, Hintersättler, Hintersiedler, Kossaten, früher die von einem Grundherrn abhängigen Bauern, jetzt Landleute, die nur ein Haus, Gärten, einzelne Felder, aber kein Bauerngut besitzen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hintersassen — Hintersassen, privatrechtlich soviel wie Häuslinge, die innerhalb der Gemarkung wohnen, aber entweder geringeres Eigen haben, als womit Genossenrechte verbunden sind, oder auf fremdem Boden niedergelassen sind. Im öffentlichen Recht soviel wie… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Hintersasse — Hintersassen (in der Regel: Plural) (auch: Hintersättler, Hintersiedler, Kossaten, Kossäten, Kleinhäusler), waren Landleute, welche vom Mittelalter bis zur Bauernbefreiung und stellenweise bis in die 1880er Jahre in Preußen und Deutschland ohne… …   Deutsch Wikipedia

  • Verwaltungsgeschichte Mecklenburgs — Amts und Regierungssitze der (Teil ) Großherzogtümer Mecklenburg Schwerin und Mecklenburg Strelitz (1908) Das Staatssystem Mecklenburgs bestand bis 1918 aus einem feudalen Ständesystem. Die Landesfürsten waren in Mecklenburg auf die Mitbestimmung …   Deutsch Wikipedia

  • Hintersaß, der — Der Híntersáß, des ssen, plur. die ssen, von dem veralteten Worte Saß, ein Besitzer, Einwohner. 1) * Ein Nachkomme, Nachkömmling; eine im Hochdeutschen ungewöhnliche Bedeutung. Dieß Recht der fromme Sem hat seinen Hintersàssen, Imgleichen Abraham …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Patriziat (Bern) — Johann Ludwig Aberli, Die Familie Stettler am Münzrain in Bern, 1757 Das Patriziat der Reichsstadt Bern, später der souveränen Stadt und Republik Bern, war seit der frühen Neuzeit durch immer stärkere Abgrenzung das eigentliche Machtzentrum Berns …   Deutsch Wikipedia

  • Growth of the Old Swiss Confederacy — History of Switzerland This article is part of a series Early history …   Wikipedia

  • Beisassen — (in der Regel: Plural) (Beiwohner, Schutzverwandte, Schutzbürger) ist ein Schweizer Terminus. Im Mittelland war der Begriff Hintersassen der gebräuchlichere. Er bezeichnet im weiteren Sinn alle die Personen, welche bloß innerhalb einer Stadt… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”