Johann Georg Büsch

Johann Georg Büsch
Johann Georg Büsch

Johann Georg Büsch (* 3. Januar 1728 in Altenmedingen bei Lüneburg; † 5. August 1800 in Hamburg) war ein deutscher Pädagoge und Publizist. 1768 gründete er die Hamburger Handelsakademie, deren Leitung er ab 1771 innehatte und zu deren bekanntesten Schülern Alexander von Humboldt sowie Carsten Niebuhr, aber auch eine Reihe angesehener Hamburger Kaufleute (Georg Heinrich Sieveking, Johann Michael Hudtwalcker, Martin Johann Jenisch) gehören. Neben seiner pädagogischen Tätigkeit verfasste Büsch eine Vielzahl von Schriften zu nationalökonomischen und handelswissenschaftlichen Themen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Idealisierte Ansicht des Hamburger Schul- und Arbeitshauses (1800). Im Vordergrund auf Sockeln eingraviert die Namen der bedeutenden Hamburger Sozialpädagogen: Bartels, Büsch, Voght, Günther, Sieveking (Stahlstich von L. Wolf, 1805)
Johann Georg Büsch; Stich von Christian Schule, 1798.

Im Alter von drei Jahren kam Büsch mit seinen Eltern nach Hamburg, wo sein Vater eine Predigerstelle erhalten hatte. Von 1748 an studierte er in an der Georg-August-Universität in Göttingen Theologie, danach ging er als Privatlehrer zurück nach Hamburg. 1756 wurde er Mathematiklehrer am dortigen Gymnasium. Im Jahre 1768 gründete er die Hamburger Handelsakademie, eine weit über Hamburg hinaus bekannte Privatschule zur Ausbildung des kaufmännischen Nachwuchses, deren Leitung er 1771 übernahm. In zahlreichen Schriften widmete er sich verschiedensten Problemen aus dem Bereich der Wirtschaftstheorie und -praxis und gab die Hamburgischen Anzeigen von gelehrten Sachen, sowie – gemeinsam mit Christoph Daniel Ebeling – die Handlungsbibliothek heraus. Darüber hinaus gehörte Büsch zu den Mitbegründern und engagiertesten Mitgliedern der „Hamburgischen Gesellschaft zur Förderung der Künste und nützlichen Gewerbe“ (Patriotische Gesellschaft). Auch nachdem Büsch in den letzten Jahren seines Lebens nahezu erblindet war, arbeitete er unermüdlich bis zu seinem Tode im Jahre 1800. Büsch war unter anderem mit Friedrich Gottlieb Klopstock, Christian Adolph Overbeck und Gottlob Friedrich Ernst Schönborn befreundet; er gehörte zu Klopstocks Lesegesellschaft. Er war Freimaurer in einer bisher unbekannten Loge, wohl auch Illuminat. 1802 errichtete die Patriotische Gesellschaft ihm zu Ehren das Büsch-Denkmal. Es befindet sich heute am Theodor-Heuss-Platz nahe dem Dammtorbahnhof. Ihm zu Ehren trägt die Büschstraße in der Hamburger Neustadt seit 1841 seinen Namen.[1]

Schriften

  • Hamburgische Anzeigen von gelehrten Sachen, Hamburg (seit 1759)
  • Abhandlung von dem wahren Grunde des Wechselrechts sammt einem Beitrag zur Geschichte desselben, Hamburg 1770
  • Schriften über Staatswirthschaft und Handlung, 3 Bände, Hamburg 1784
  • Encyclopädie der historischen, philosophischen und mathematischen Wissenschaften, 2 Bände, 2. Auflage Hamburg 1795
  • Versuch einer Geschichte der Hamburgischen Handlung, Hamburg 1797
  • Handlungsbibliothek, 1784–1797, (zusammen mit Christoph Daniel Ebeling)
  • Sämmtliche Schriften über die Handlung, 3 Bände, Hamburg 1824 (postum erschienen)

Literatur

Weblinks

 Wikisource: Johann Georg Büsch – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte von Christian Hanke, Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2006, 4. Auflage, S. 234, ISBN 3-929229-41-2

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