Kalenborn (Vettelschoß)

Kalenborn (Vettelschoß)
Filialkirche Kalenborn
Grenzstein aus dem Jahr 1680

Kalenborn ist ein Ortsteil im Westen der Gemeinde Vettelschoß im rheinland-pfälzischen Landkreis Neuwied.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kalenborn liegt auf etwa 350 m ü. NN und wird im Süden und Westen vom Naturpark Rhein-Westerwald umgeben. Naturräumlich befindet sich der Ort am Übergang der Asbacher Hochfläche in den Rheinwesterwälder Vulkanrücken im Westen. Außerhalb der Ortschaft befindet sich ein Gewerbegebiet. Von Kalenborn aus bestehen direkte Straßenverbindungen ins Rheintal nach Linz am Rhein und Unkel. Die Anschlussstelle Bad Honnef/Linz der Bundesautobahn 3 liegt etwa 5 km nordöstlich des Ortes.

Kalenborn grenzt an das ehemalige Forsthaus Reifstein (Ortsgemeinde Erpel) und an Kretzhaus (Stadt Linz am Rhein) im Westen, Oberwillscheid im Norden sowie den Ortskern von Vettelschoß im Südosten.

Geschichte

Von verschiedenen Vertretern der Ortsnamenskunde wird der Ortsname hergeleitet aus „kallen“ für „reden“ und „born“ für „buren“ (Thingberechtigte). Hierbei spielt auch die geografische Lage eine Rolle. Unweit von Kalenborn liegt der Asberg, auf dem in den 1930er Jahren noch Reste eines keltischen Ringwalls vorhanden, die durch den Basaltabbau zerstört wurden. Diese Ringwälle dienten auch als Tingstätte. Die Schreibweise des Ortsnamens ändert sich häufig: Calenburne (1209), Kallenborn (1641), Kahlenborn und Kaleborn (1699), Callenborn (1736). In der Eifel sind verschiedene Orte mit dem Namen Kalenborn zu finden, im Westerwald gibt es auch noch ein Kaltenborn. Die Deutung der Ortsnamen dieser Orte kommt aus verschiedenen Gründen zu teilweise anderen Ergebnissen.

Die erste Erwähnung Kalenborns findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1209, in welcher der Kölner Erzbischof Dietrich von Köln auf sein Wildbannrecht im Wald von „Calenburne“ zugunsten des Stiftes Mariengraden in Köln verzichtet.

Durch Kalenborn führte der so genannte „Heisterbacher Klosterpfad“, der von der Abtei Heisterbach zum Kloster St. Katharinen führte, die Heisterbacher Mönche waren für die seelsorgerische Betreuung des Nonnenklosters zuständig. Entlang des Klosterpfads waren einige Höfe im Besitz der Klöster, in Kalenborn der Katharinenhof, vermutlich war der Hof eine Schenkung der Herren von Rennenberg an das Kloster St. Katharinen, das 1208 von den Rennenbergern gestiftet wurde. Der Katharinenhof wird erstmals im Jahr 1509 in einem Pachtregister des Klosters genannt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließ der Kölner Erzbischof Maximilian eine Bestandsaufnahme durchführen. In Kalenborn wurden zwei Häuser registriert, eines dürfte der Katharinenhof gewesen sein, das zweite der Antonshof, der seit 1613 im Familienbesitz war.

Sehenswürdigkeiten und Freizeit

Brücke der Kasbachtalbahn in Kalenborn
Der Schienenbus der Kasbachtalbahn
  • Am Ortsausgang Richtung Norden, an der Landesstraße 253, befindet sich ein Grenzstein aus dem Jahr 1680, der die Grenze zwischen den Ämtern bzw. Kirchspielen Linz, Neustadt und Erpel markierte. Heute berühren sich hier die Stadt Linz am Rhein und die Ortsgemeinden Vettelschoß und Erpel.
  • Sehenswert ist auch die Kalenborner Filialkirche, die zur Katholischen Pfarrgemeinde St. Michael in Vettelschoß gehört.
  • Die Kasbachtalbahn ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel im Bereich Kalenborn. Der historische Dieselschienenbus vom Typ VT 798 aus den fünfziger Jahren beginnt und beendet hier seine 8,9 Kilometer lange Fahrt auf der Steilstrecke nach Linz am Rhein.
  • Von Kalenborn aus führen verschiedene Wanderwege zu dem wegen des reichem Ilex-Bestandes als Naturschutzgebiet ausgewiesenen „Erpeler Kirchspielwald“ und zu dem nahe gelegenen Asberg (441 m ü. NN), bei dem sich auch ein ehemaliger Basaltsteinbruch befindet. Einer von den beiden Zugangswegen zum Rheinsteig (gelbe Markierung) führt entlang der Streckenführung der Kasbachtalbahn.

Weblinks

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