Markt Indersdorf

Markt Indersdorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Indersdorf
Markt Indersdorf
Deutschlandkarte, Position des Marktes Indersdorf hervorgehoben
48.36666666666711.366666666667471
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Dachau
Höhe: 471 m ü. NN
Fläche: 68,6 km²
Einwohner:

9.377 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 137 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85229
Vorwahl: 08136
Kfz-Kennzeichen: DAH
Gemeindeschlüssel: 09 1 74 131
Adresse der
Marktverwaltung:
Markt Markt-Indersdorf
Marktplatz 1
85229 Markt-Indersdorf
Webpräsenz: www.markt-indersdorf.de
Bürgermeister: Josef Kreitmeir
Lage des Marktes Indersdorf im Landkreis Dachau
Landkreis Aichach-Friedberg Landkreis Freising Landkreis Fürstenfeldbruck Landkreis München Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm München Altomünster Bergkirchen Dachau Erdweg Haimhausen Hebertshausen Hilgertshausen-Tandern Karlsfeld Markt Indersdorf Odelzhausen Petershausen Pfaffenhofen an der Glonn Schwabhausen (Oberbayern) Sulzemoos Vierkirchen (Oberbayern) WeichsKarte
Über dieses Bild

Markt Indersdorf ist ein Markt ca. 35 km nordwestlich von München im oberbayerischen Landkreis Dachau und liegt an der Glonn. „Markt“ ist Bestandteil des Namens der Gemeinde, mit Titel heißt sie Markt Markt Indersdorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Geschichte

Rathaus
Glonn bei Indersdorf, im Hintergrund St. Bartholomäus

Der Ort kann auf eine weit über 1000 Jahre währende Geschichte zurückblicken. Markt Indersdorf wurde bereits im Jahre 972 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortsteile Langenpettenbach und Glonn sogar bereits in den Jahren 773 bzw. 774.

Das 1120 gegründete Kloster der Augustiner-Chorherren war lange der wirtschaftliche und geistige Mittelpunkt der Umgebung. 1783 von Münchner Kanonikern übernommen, folgten Orden der Salesianerinnen und der Barmherzigen Schwestern und die Erzdiözese München und Freising als Besitzer des Klosters.

Im Jahr 1885 wurde der Name der Gemeinde offiziell von Indersdorf in Markt Indersdorf geändert.[2]

Im vormaligen Kloster der Barmherzigen Schwestern wurde 1938 ein Kinderheim eingerichtet. Hinter den Klostermauern, in der Nähe des Wasserturmes wurde im Jahr 1944 eine "Kinderbaracke" für Säuglinge von ausländischen Zwangsarbeiterinnen aus der Umgebung errichtet. In der Baracke, die vom Aussehen den Baracken des KZ-Dachaus ähnelte, lebten vor allem Kinder von sowjetischen und polnischen Zwangsarbeiterinnen, welche meist durch Missbrauch entstanden. 32 von 63 dort untergebrachten Kindern starben durch mangelhafte Versorgung und Unterernährung. Auf dem sogenannten Bezirksfriedhof an der Maroldstraße, erinnern seit 1987 ein Kreuz und ein Gedenkstein an die 32 Kinder, die nur wenige Tage oder Wochen in der Baracke lebten und hier begraben wurden. [3][4][5]

Eingemeindungen

Ehemalige
Gemeinde
Einwohner
(1970)
Datum Anmerkung
Ainhofen 531 1. Januar 1972 Eingliederung von 421 der 531 Einwohner, Umgliederung der anderen Einwohner nach Weichs
Eichhofen 205 1. April 1971
Frauenhofen 130 1. April 1971 Eingliederung von 90 der 130 Einwohner, Umgliederung der anderen Einwohner nach Weichs
Glonn 419 1. Januar 1972
Hirtlbach 221 1. Juli 1972
Langenpettenbach 456 1. Januar 1972
Niederroth 742 1. Mai 1978
Pipinsried 444 1. Mai 1978 Eingliederung von 93 der 444 Einwohner, Umgliederung der anderen Einwohner nach Altomünster
Ried 566 1. April 1971
Westerholzhausen 145 1. April 1971

Ortsteile

Kloster Indersdorf

Aberl, Ainhofen, Ainried, Albersbach, Arnzell, Berg, Brand, Eglersried, Eichhofen, Eichstock, Engelbrechtsmühle, Erl, Frauenhofen, Gittersbach, Glonn, Grainhof, Gundackersdorf, Harreszell, Hartwigshausen, Häusern, Hirtlbach, Hörgenbach, Karpfhofen, Kattalaich, Kleinschwabhausen, Kloster Indersdorf, Kreut, Langenpettenbach, Lanzenried, Lochhausen, Markt Indersdorf, Neuried, Neusreuth, Niederroth, Oberainried, Obergeiersberg, Obermoosmühl, Ottmarshart, Puch, Ried, Riedhof, Schönberg, Senkenschlag, Siechhäusern, Stachusried, Stangenried, Straßbach, Tafern, Tiefenlachen, Unterainried, Untergeiersberg, Untermoosmühle, Wagenried, Weil, Wengenhausen, Westerholzhausen, Weyhern, Wildmoos, Wöhr.

Wappen

Der Zickzackbalken ist das von 1216 bis um 1230 in herzoglichen Siegeln nachweisbare Allodzeichen der Wittelsbacher, das später in verschiedenen Farben in den Wappen landesherrlicher Hausklöster auftaucht. Hier erinnert es daran, dass das 1783 aufgehobene Augustinerchorherrenstift Indersdorf um 1130 von Pfalzgraf Otto I. gegründet wurde und im 12. und 13. Jahrhundert eine bevorzugte Grablege der Wittelsbacher war. Die Feldfarben Silber und Blau unterstreichen die enge Verbindung zum Haus Wittelsbach. Die Löwen mit den verschlungenen Schwänzen sind das apokryphe Wappenbild der ortsadligen Herren von Indersdorf (Undersdorf); 1130 schenkte Otto von Indersdorf sein Gut „Undiesdorf“ als erstes Ausstattungsgut an das Kloster. Sowohl der Zickzackbalken als auch die zwei Löwen finden sich auch in den Indersdorfer Propsteiwappen. Das Dorf Indersdorf wurde 1882 zum Markt erhoben und erhielt anlässlich dieses Aktes ein Marktwappen.

Wappenbeschreibung: Gespalten von Silber und Blau; rechts ein roter Zickzackbalken, links zwei abgewendete, widersehende, golden gekrönte, rot bewehrte goldene Löwen mit verschlungenen Schwänzen.

Wappenführung seit: 1882; Rechtsgrundlage: Verleihung des Wappens durch König Ludwig II.; Beleg: Königliche Entschließung vom 23. April 1882; ehemalige Gemeinden mit eigenem Wappen: Langenpettenbach; Elemente aus Familienwappen: Wittelsbacher, von Indersdorf (Undersdorf)

Sehenswürdigkeiten

siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Markt Indersdorf

Markt Indersdorf bietet zahlreiche Wander- und Radwege, die durch das Glonntal und die abwechslungsreiche Hügellandschaft führen. Außerdem zahlreiche Sporteinrichtungen, Hallen- und Freibad, Märkte, Volksfest, der größte Faschingszug Oberbayerns und gemütliche Biergärten sorgen für Erholung und Abwechslung.

Verkehr und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Markt Indersdorf befindet sich im Ortsteil Karpfhofen. Die Bahnstrecke Dachau–Altomünster (S-Bahnlinie A der S-Bahn München) hat hier ihren einzigen zweigleisigen Bahnhof.

Schulen

Verbandsschule Markt Indersdorf, kirchliche Realschule Vinzenz von Paul, Gymnasium Markt Indersdorf

Literatur

  • Wilhelm Liebhart, Günther Pölsterl: Die Gemeinden des Landkreises Dachau. Dachau 1992, ISBN 3-89251-053-9.
  • Peter Dorner: Indersdorfer Chronik. Paring 2003, ISBN 3-936197-01-6.
  • Hans Holzhaider: Die Kinderbaracke von Indersdorf. In: Frauen. Verfolgung und Widerstand. Hrsg. von Barbara Distel und Wolfgang Benz. München 1993 (Dachauer Hefte 3), S. 116-124.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 443
  3. Bundeswettbewerb für politische Bildung 2004
  4. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 163
  5. Standesamtliche Eintragungen

Weblinks

 Commons: Markt Indersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel existiert auch als Audiodatei.

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