Martin Wackernagel

Martin Wackernagel

Martin Wilhelm Wackernagel (* 2. Januar 1881 in Basel; † 14. Januar 1962 in Cottens, Schweiz) war ein Schweizer Kunsthistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Martin Wackernagel war ein Sohn des Schweizer Historikers Rudolf Wackernagel und Enkel des deutschen Germanisten Wilhelm Wackernagel. 1905 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1909 habilitierte er und war dann als Privatdozent in Halle (Saale) tätig. 1905–1915 folgten ausgedehnte Forschungsreisen mit Arthur Haseloff nach Süditalien, bei denen die dortigen mittelalterlichen Kunstschätze auf Glasplatten und Nitrozellulosefilm fotografisch erfasst wurden (ca. 3200 Aufnahmen).

1917 wurde Wackernagel außerordentlicher Professor in Leipzig und Leiter des dortigen Kunstvereins. 1911 heiratete er die Dichterin Ilse von Stach. Aus der Ehe gingen Peter (* 1913) und Maria Elisabeth (* 1919) hervor.[1] Seit 1920 war er ordentlicher Professor in Münster (Westfalen), wo er 1948 emeritiert wurde. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Wackernagel in Cottens/Schweiz unweit des Genfersees, wo er 1962 auch verstarb.

Werke (Auswahl)

  • Die Plastik des 11. und 12. Jahrhunderts in Apulien. Leipzig 1911.
  • Basel (Berühmte Kunststätten; Bd. 57). Leipzig 1912.
  • Die Baukunst des 17. und 18. Jahrhunderts in den germanischen Ländern. Berlin-Neubabelsberg 1915.
  • Der Lebensraum des Künstlers in der florentinischen Renaissance. Leipzig 1938.
  • Max Slevogt. München-Gladbach 1926.
  • Der Bildhauer Kurt Kluge. Berlin 1930.
  • Münster (Deutsche Lande - Deutsche Kunst). Deutscher Kunstverlag, Berlin 1931.
  • Adelshöfe und Schloss in Münster. Berlin 1948.
  • Renaissance, Barock und Rokoko (Ullstein Kunstgeschichte; Bd.1-2). 1964.

Literatur

  • Uwe Albrecht (Hrsg.): Arthur Haseloff und Martin Wackernagel. Mit Maultier und Kamera durch Unteritalien. Forschungen zur Kunst im Südreich der Hohenstaufen (1905–1915). Kiel 2005, ISBN 3-937719-16-4.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Vgl. Eintrag in der DNB.

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