Arequipa

Arequipa
-16.417602777778-71.5367944444442335
Arequipa
Arequipa (Peru)
Arequipa
Arequipa

Arequipa auf der Karte von Peru

Basisdaten
Staat Peru
Region Arequipa
Stadtgründung 15. August 1540
Einwohner 749.291 (2007)
Stadtinsignien
Arequipa coat of arms.jpg
ArequipaCityFlag.png
Detaildaten
Fläche 63 km²
Bevölkerungsdichte 13.651 Ew./km²
Höhe 2.335 m
Stadtgliederung 14 Distritos
Zeitzone UTC-5
Stadtvorsitz Alfredo Zegarra Tejada
Website www.muniarequipa.gob.pe
Plaza de Armas
Plaza de Armas
Kathedrale von Arequipa
Kathedrale von Arequipa
Arequipa mit dem Vulkan Misti
Arequipa mit dem Vulkan Misti

Arequipa ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region Arequipa im Süden des südamerikanischen Anden-Staates Peru und stellt das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des südlichen Perus dar.

Die Stadt hat 749.291 Einwohner (2007). Die UNESCO erklärte 2000 das Stadtzentrum von Arequipa zum Weltkulturerbe.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Vulkan El Misti vom Stadtzentrum aus gesehen

Arequipa liegt auf über 2.300 m Höhe. [1] Beherrscht wird die Stadt durch die Vulkane in der nahen Umgebung, den 5.822 m hohen kegelförmigen Misti, den 6.057 m hohen Chachani und den kleineren und entfernteren Pichu Pichu.

Nicht weit von Arequipa liegen auch die Schluchten des Cotahuasi- und des Colca Cañon, die mit bis zu 3000 m Höhenunterschied mit zu den tiefsten der Welt zählen.

Die Herkunft des Beinamens „die weiße Stadt“, mit dem sich Arequipa schmückt, bezieht sich wahrscheinlich nicht auf das weiße Sillar-Gestein vulkanischen Ursprungs, mit dem viele der alten historischen Gebäude im Zentrum Arequipas erbaut wurden, sondern eher auf die hellere Hautfarbe der einstmals im Stadtzentrum lebenden spanischstämmigen Bewohner, die es den Einheimischen verboten, in der Innenstadt zu leben.

Die Küste des Pazifik liegt nur 75 km Luftlinie entfernt und beschert der Stadt das ganze Jahr über ein mildes und sonniges Klima.

Erdbeben

Das Gebiet wird häufig von heftigen Erdbeben heimgesucht und im Durchschnitt gibt es täglich zwölf Erdbewegungen. 1608, 1687, 1784, 1868, 1958 und 1960 wurden große Teile der Stadt durch Beben zerstört. Am 23. Juni 2001 erschütterte ein schweres Erdbeben der Magnitude 8,4 die Region und ließ einen der beiden Türme der Kathedrale am Hauptplatz einstürzen. Dieser wurde bis zum Jahr 2004 restauriert. Der die Stadt überragende Schichtvulkan Misti ist noch aktiv. Einige Stadtviertel am Fuß des Vulkans wären im Fall eines Ausbruchs von pyroklastischen Strömen und Laharen bedroht.

Geschichte

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung, die bislang in der Umgebung Arequipas gefunden wurden, datiert man auf die Zeit zwischen 8000 v. Chr. und 6000 v. Chr. Über 400 archäologische Orte wurden bis heute registriert, darunter befinden sich die Höhlenzeichnungen in Sumbay und Pampa Colorado.

Ab etwa 1250 brachten die Inkas die Gegend um Arequipa unter ihren Einfluss, bis 1537 der spanische Konquistador Diego de Almagro el Viejo die Umgebung eroberte und Garcí Manuel de Carbajal am 15. August 1540 die Stadt Villa de Nuestra Señora de la Asunción del Valle Hermoso de Arequipa als spanische Residenz gründete, später kurz Arequipa genannt.

Arequipa
Klimadiagramm (Erklärung)
J F M A M J J A S O N D
 
 
28
 
22
9
 
 
36
 
21
9
 
 
21
 
21
9
 
 
0.7
 
22
7
 
 
0.2
 
22
6
 
 
0
 
21
6
 
 
0
 
21
6
 
 
1.8
 
22
6
 
 
1.4
 
22
6
 
 
0.2
 
23
7
 
 
1.1
 
23
7
 
 
4.3
 
22
8
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: WMO
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Arequipa
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 21,5 21,0 21,4 21,7 21,8 21,3 21,4 21,9 22,3 22,6 22,5 22,1 Ø 21,8
Min. Temperatur (°C) 8,6 8,8 8,5 6,9 6,3 5,5 5,5 5,5 6,4 6,6 6,6 7,7 Ø 6,9
Niederschlag (mm) 28,0 35,6 21,3 0,7 0,2 0,0 0,0 1,8 1,4 0,2 1,1 4,3 Σ 94,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
21,5
8,6
21,0
8,8
21,4
8,5
21,7
6,9
21,8
6,3
21,3
5,5
21,4
5,5
21,9
5,5
22,3
6,4
22,6
6,6
22,5
6,6
22,1
7,7
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
28,0 35,6 21,3 0,7 0,2 0,0 0,0 1,8 1,4 0,2 1,1 4,3
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: WMO

Der Name der Stadt leitet sich mutmaßlich von dem Quechua-Ausspruch „are quepay“ (zu deutsch: „Bleiben Sie!“) ab, den der Inka Mayta Cápac bei seiner Ankunft im Tal des Rio Chili getan haben soll. 1541 erhielt sie vom spanischen König Carlos V. die Stadtrechte. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich Arequipa zur Handelsstadt zwischen der Küste und den Anden. Besonders wichtig war hierfür auch das Colca-Tal mit der ergiebigen Landwirtschaft. In der Umgebung wurde zudem intensiv Bergbau betrieben, sowie Wein und Wolle produziert. Mit Einführung der Eisenbahn, die ab 1870 bis zum Seehafen Matarani fuhr, und 1904 den Anschluss zu den Städten Cuzco und Puno herstellte, stieg die Bedeutung Arequipas als Handelsstadt.

Sehenswürdigkeiten

Kathedrale

Die Kathedrale von Arequipa gilt als einzigartig in Peru, da sie die gesamte Seite der Plaza de Armas einnimmt. Mit ihrem Bau wurde 1629 begonnen, ihre heutige endgültige Form erhielt sie aber durch den 1844 abgeschlossenen Wiederaufbau nach einem Brand. Nur wenige Jahre später wurde sie durch das starke Erdbeben von 1868 erneut schwer beschädigt. Der beim Erdbeben von 2001 herabgestürzte Glockenturm wurde bis 2004 wieder aufgebaut. Zum Ende des 19. Jahrhunderts ließ man für die Kathedrale eine Kanzel aus Frankreich und eine Orgel aus Belgien anschaffen. Zudem wurde an vielen Stellen Marmor aus Italien verwendet. Die Kathedrale von Arequipa ist zudem eine der weniger als 100 Kirchen weltweit, denen es erlaubt ist, die Flagge des Vatikan zu hissen.

Santa Catalina

Das Kloster Santa Catalina gilt als eines der wichtigsten religiösen Bauwerke aus der Kolonialzeit. Es liegt nahe dem Stadtzentrum und wurde 1579 auf Beschluss des Rates der Stadt erbaut, da die bereits vorhandenen drei Klöster die Novizinnen nicht aufnehmen konnten. Viele der reichen spanischen Familien gaben ihre zweite Tochter für „Gott und Himmelreich“ ins Kloster. Für das Kloster Santa Catalina ummauerte man kurzerhand ein 20.426 m² großen Teil der Stadt und begründete damit eine autarke Siedlung. Bis zu 150 Nonnen sollen hier zusammen mit ihren Bediensteten in strenger Klausur gelebt haben. Alle 4 Jahre wurden fortan 8 Novizinnen aufgenommen, die eine Mitgift von mindestens 1.000 Goldpesos zum Unterhalt des Klosters erbringen mussten. Erst nach einer Reform 1871 nahm das Kloster auch Novizinnen ohne Mitgift auf. Trotz dieser ersten Liberalisierung dauerte es bis 1970, bis das Kloster auf Initiative der verbliebenen Nonnen renoviert wurde und seine Geheimnisse der Öffentlichkeit zugänglich machte: Englische Teppiche, spanische Seidenvorhänge, flämische Spitzentücher, gepolsterte Stühle, Damast, feines Porzellan und Silber gehörten zur „Ausstattung“. Man fand eine autarke Stadt inmitten Arequipas vor, in der die Zeit 1579 stehen geblieben zu sein schien, sieht man einmal von den Zerstörungen durch die Erdbeben ab.

La Compañia

Die Iglesia de la Compañía liegt am unteren Ende der Plaza de Armas. Sie wurde 1595 bis 1698 für die Jesuiten gebaut und gilt als gutes Beispiel für die Vermischung des barocken und mestizischen Baustils. Die Fassade zeigt vielfältige Elemente der indigenen wie auch der spanisch-katholischen Kultur. Erst seit 1950 ist die wieder restaurierte Sakristei zugänglich, die gleichfalls reich mit farbenfrohen Ornamenten geschmückt ist.

Museen

Das Colca-Tal bei Arequipa zählt zu den tiefsten Canyons der Welt
Markt San Camillo
  • Museo Santuarios Andinos: Das 'Museo Santuarios Andinos' beherbergt einen der wichtigsten archäologischen Funde Südamerikas der letzten Jahrzehnte: Die im September 1995 von Mitgliedern der von dem amerikanischen Archäologen Johan Reinhard geführten Expedition am Gipfel des Ampato Vulkans gefundene Mumie einer jungen Inkafrau, der man den Namen Juanita gab. Seit Abschluss der wissenschaftlichen Untersuchungen hat jeder Museumsbesucher Zugang zu der sehr gut erhaltenen Mumie, die mit all ihrer Kleidung in einer gläsernen Vitrine tiefgekühlt gehalten wird. Zudem sind auch Kleidungsstücke und Beigaben aus anderen Gräbern der präkolumbischen Zeit hier ausgestellt.

Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Colca-Tal: Das 'Colca-Tal' ist der schönste und interessanteste Anziehungspunkt in der Umgebung von Arequipa. Das Tal ist Teil des Gebirgszuges der Anden und zählt zu den tiefsten Canyons der Welt - er ist der zweittiefste Canyon.
  • Viele der Kirchen sind mit der Zeit zu wichtigen Museen und Bibliotheken geworden. So werden zum Beispiel in der Iglesia y convento La Merced eine wertvolle Bibliothek und Gemälde aufbewahrt. Auch die Iglesia de San Francisco verfügt über eine Bibliothek von mehr als 20.000 Bänden und eine Pinakothek.

Märkte

Der Mercado San Camillo ist nahe vom Zentrum und einer der bekanntesten Märkte der Stadt. Hier findet man alles, was man zum täglichen Leben an Nahrungsmitteln und anderen Waren benötigt. Das Dach des Marktes wurde vom Erbauer des Eiffelturms, Gustave Eiffel, konstruiert.

Feste

Das wichtigste Fest ist der am 15. August stattfindende Stadtgeburtstag. 2007 wurde Arequipa 467 Jahre alt. Jedes Jahr gibt es zahllose Veranstaltungen und farbenfrohe Umzüge durch die Stadt. Traditionelle Tänze werden von Schulklassen, Militärschulen, einzelnen Stadtvierteln, aber auch aus entfernten Gegenden wie dem Titicaca-See oder dem Amazonasgebiet vorgeführt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter:

Städtepartnerschaften

Einzelnachweise

  1. Zensus Peru 2007

Weblinks

 Commons: Arequipa – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Arequipa — Héraldique …   Wikipédia en Français

  • AREQUIPA — Chef lieu du département homonyme, Arequipa, deuxième ville péruvienne, est située dans le sud du pays, à 2 300 mètres d’altitude, au pied des grands volcans Misti, Chachani et Pichupichu. Elle se trouve dans les Andes sèches: les pluies y sont… …   Encyclopédie Universelle

  • Arequipa —   [ ki ],    1) Hauptstadt des Departaments Arequipa, Südwestperu, 2 363 m über dem Meeresspiegel, am Fuß des Misti, zweitgrößte Agglomeration des Landes mit 762 000 Einwohner; häufig durch Erdbeben und Vulkantätigkeit beschädigt;… …   Universal-Lexikon

  • Arequīpa — Arequīpa, 1) Provinz der südamerikanischen Republik Peru, an der Küste, zwischen Lima u. Bolivia; 2100 QM., 180,000 Ew. Gebirg: Cordilleras de los Andes; Spitze: Huantayaya bei Iquipi, von Salzfelsen umgeben u. sehr reich an gediegenem Silber;… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • arequipa — (De Arequipa, ciudad peruana). f. Méx. dulce de leche …   Diccionario de la lengua española

  • Arequipa — (spr. kīpa), Küstendepartement von Peru, im N. von Ayacucho, Apurimac und Cuzco, im O. von Cuzco, Puno und Moquegua, im S. und W. vom Stillen Ozean begrenzt, 56,857 qkm groß mit (1896) 229,007 Einw. In den fruchtbareren Teilen des vom Vulkan von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Arequipa — (spr. kihpa), Hauptstadt des Dep. A. im südl. Peru, 35.000 E.; nordöstl. der Vulkan von A. oder Misti (6100 m), der A. schon viermal zerstörte; mit meteorolog. Gipfelstation …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Arequipa — Arequipa, Hauptst. der gleichnamigen peruan. Provinz, die auf 1270 QM. 170000 E. zählt; die Stadt A. liegt am Westabhange der Anden, 7300 über dem Meere, ist Bischofssitz, hat blühende Industrie, Bergbau auf Gold und Silber, als Hafenorte… …   Herders Conversations-Lexikon

  • AREQUIPA — Urbs Americae meridional. in ora Peruviae regni, sub Archiepiscopo Lumensi. Parvi circuitus, sub Hispan. iuxta fluv. Quilcam …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Arequipa — [ä΄re kē′pä] city in S Peru: pop. 619,000 …   English World dictionary

  • Arequipa — Para otros usos de este término, véase Arequipa (desambiguación). Arequipa …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”