Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal

Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal
Logo des Naturparks
Lage des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal
Werraschleife mit den Orten Lindewerra (l) und Oberrieden (r); rechts in der Bildmitte Burg Ludwigstein und Wendershausen

Der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal ist ein 870 km² großer und 1990 gegründeter Naturpark in Thüringen und stößt im Westen an die hessische Grenze (Deutschland).

Der Naturpark fasst die westlichen und nordwestlichen Randlagen des Thüringer Beckens zwischen Eisenach und Heiligenstadt zu einem Schutzgebiet zusammen und enthält Teile vom Eichsfeld, Hainich und Werratal. Innerhalb des Parks, der den Nationalpark Hainich einschließt, wohnen rund 70.000 Einwohner in 106 Ortschaften.

Inhaltsverzeichnis

Landschaft

Der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal umfasst Plateaus des Eichsfelds, Hügelketten des Hainichs und Teile des Werratals. Durch das Tal fließt die Werra, welche im Thüringer Wald entspringt und in Hann. Münden mit der Fulda zur Weser zusammenfließt. Die Landschaft des Hainich präsentiert sich mit seinen vielen Hochlagen und Wäldern, die des Eichsfelds mit seinen häufigen Vorkommen von Muschelkalkplateaus und Waldgebieten.

Sehenswürdigkeiten

Naturschönheiten

Der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal enthält seltene Biotope und hält vielfältige Möglichkeiten der Naturbeobachtung bereit.

Das Naturschutzgebiet Lengenberg bietet den größten Eibenbestand Thüringens. Die Teufelskanzel ist ein wuchtiger Sandsteinfels mit angegliederter Berggaststätte an einer 452 m ü. NN hohen Stelle des Höheberg (max. 510,7 m ü. NN). Vom Fels bietet sich der Ausblick insbesondere nach Hessen auf die Werraschleife mit den Dörfern Lindewerra (Thüringen) und Oberrieden, zum Hohen Meißner und Bilstein und vorbei an der Burg Ludwigstein zum am Fluss gelegenen Wendershausen.

Der Lutterwasserfall liegt bei Großbartloff und ist mit einer Höhe von 10 m imposant anzusehen. Zum Beispiel an den bei Dieterode gelegenen Dieteröder Klippen, von den sich der Panoramablick auf das Obereichsfeld bietet, führt der Naturlehrpfad des Naturparks vorbei. Der dort wachsende Kalkmagerrasen und die Wacholderheiden lassen echtes Gebirgsfeeling aufkommen. Die Gobert mit der höchsten Erhebung des Eichsfelds und zugleich des Naturparks, der Goburg (543,4 m ü. NN), den ausgeschilderten Wanderwegen und seiner artenreichen Flora, zählt zu den schönsten Wandergebieten im Eichsfeld.

Der hessische Heldrastein bei Heldra gilt als der König des Werratals, vom Turm der Einheit genießt man einen ausgezeichneten Fernblick über den thüringischen Naturpark. Als Grünes Band Deutschland, das den Naturpark nach Westen abgrenzt, werden die Brachflächen der früheren Zonengrenze bezeichnet[1]. Ziel ist es die ehemaligen Flächen der deutsch-deutschen Grenze zum Wohle der Natur unberührt zu lassen, damit sich bedrohte Tier- und Pflanzenarten vermehren können und in einem weitgehend natürlichen Umfeld leben können.

Baudenkmäler

Die Region besitzt eine große Zahl bedeutender Baudenkmäler und Geschichtszeugnisse. Die Burg Hanstein wurde im 9. Jahrhundert zum ersten Mal urkundlich erwähnt und thront über dem Ort Bornhagen. Besonders zu erwähnen ist der sogenannte „Zwei-Burgen-Blick“, dem Blick vom hessischen Wendershausen vorbei an der hessischen Burg Ludwigstein zur thüringischen Burg Hanstein. Weitere bedeutende Schlösser und Burganlagen sind Burg Normannstein bei Treffurt, die Burgruine Haineck bei Nazza, Schloss Bischofstein in Lengenfeld unterm Stein, Burg Gleichenstein bei Wachstedt. Das Kloster Hülfensberg ist der bedeutendste Wallfahrtsort im südlichen Eichsfeld.

Naturpark-Ausstellungen

Das Naturparkzentrum in Fürstenhagen befindet sich im ehemaligen Bahnhof Fürstenhagen. In der Creuzburger Gottesackerkirche und in der Treffurter Tourist-Information befinden sich Dauerausstellungen zum Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal.

Verein

Es gibt einen Verein der Freunde des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal e.V. Vorsitzende ist seit 2010 Christina Tasch.

Literatur

  • Norbert Sondermann: Erlebnisführer Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal. Cordier, Heiligenstadt 2007, ISBN 978-3-939848-08-0, S. 108.

Quellen

  1. Karin Kowol, Spur in der Landschaft, ISBN 3-00-009593-4

Siehe auch

Weblinks


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