Orzeł-Klasse (1939)

Orzeł-Klasse (1939)
Orzeł-Klasse
Marynarka Wojenna Rzeczypospolitej Polskiej (Polnische Marine)
ORP Orzeł
Allgemeine Daten
Schiffstyp: U-Boot
Marine: Polnische Marine
Auftragsvergabe: 29. Januar 1936
Einheiten: 2
Baukosten: Über 20 Mill. Złoty
Technische Daten
Besatzung:
  • 6 Offiziere
  • 54 Mannschaften
Verdrängung:
  • über Wasser:1.110 ts
  • unter Wasser:1.473 ts
  • maximal: 1.650 ts
Länge: 84,00 m
Breite: 6,7 m
Tiefgang: 4,17 m
Antrieb :
  • Diesel: 4740 PS (3484 kW) 2 × Sulzer 6QD42 6 Zylinder
  • Elektrisch: 1100 PS (809 KW) 2 × Brown-Boveri
Geschwindigkeit:
  • aufgetaucht: 19,4 kn (35,9 km/h)
  • getaucht: 9,0 kn (16,7 km/h)
Alarmtauchzeit : 50 s
Brennstoffvorrat : 67 t (max. 123,5 t)
Fahrbereich :
  • aufgetaucht 7.000 NM (12.900 km) bei 10 kn
  • getaucht 100 NM (185 km) bei 5 kn
Seeausdauer : 90 Tage
Tauchtiefe:
  • 100 m (maximal)
  • 80 m (Werksangabe)
Bewaffnung
Artillerie: 1 × Bofors 105-mm-Kanone (wz. 25) mit 125 Schuss
Luftabwehr: 2 × 40-mm-Bofors-Flak (wz. 36) in Doppellafette mit 1200 Schuss
Torpedos: 12 × 533-mm-Torpedorohre (8 innen, 4 außen); 20 Torpedos

Orzeł-Klasse war eine U-Boot-Schiffsklasse der polnischen Marine im Zweiten Weltkrieg und danach. Die zwei Boote der Klasse wurden auf den Werften Koninklijke Maatschappij De Schelde in Vlissingen und der Rotterdamsche Droogdok Maatschappij in Rotterdam gebaut. Entworfen wurden die Boote von einem Team aus niederländischen und polnischen Ingenieuren. Die Baukosten für die beiden Boote der Orzeł-Klasse betrugen über 20 Millionen Złoty und wurden hauptsächlich durch Lieferung polnischer Agrarprodukte finanziert.

Inhaltsverzeichnis

Konstruktive Merkmale

Es handelte sich um U-Boote mit einem einen klassischen kombinierten Antrieb aus Diesel- und Akkumulator-betriebenen Elektromotoren ohne Schnorchel. Die beiden 6-Zylinder-Dieselmotoren des Schweizer Herstellers Sulzer lieferten zusammen eine Leistung von 4740 PS (3484 kW). Die beiden Elektromotoren kamen vom ebenfalls schweizerischen Hersteller Brown & Boverie und gaben zusammen eine Leistung von 1100 PS (809 kW) ab. Die Boote besaßen zwei Wellen, die zwei Schrauben antrieben. Mit Dieselantrieb konnte über Wasser eine Geschwindigkeit von 19,4 kn (35,9 km/h) und getaucht mit elektrischem Antrieb 9,0 kn (16,7 km/h) erreicht werden.

Der Bootskörper war als 2-Hüllen-Konstruktion gebaut und hatte eine zugesicherte Tauchtiefe von 80 m. Die maximale Tauchtiefe wurde mit 100 m angegeben.

Die Rohrbewaffnung für den aufgetauchten Einsatz bestand aus einem 105-mm-Deckgeschütz der schwedischen Waffenschmiede Bofors und zweier Bofors-40-mm-Flak in Doppellafette. Das zur Luftabwehr ursprünglich geplante schwere 13,2-mm-Maschinengewehr des französischen Herstellers Hotchkiss wurde in der Bauphase durch die schwedische Doppel-Flak ersetzt.

Die Boote besaßen acht interne nachladbare Torpedorohre (vier im Bug, vier im Heck). Zusätzlich waren außerhalb des Druckkörpers vier externe, schwenkbare, nicht nachladbare Rohre installiert. Insgesamt führten die Boote bis zu 20 Torpedos mit. Die Torpedorohre waren ausgelegt, sowohl französische 21,7-Zoll- (550 mm) und mit einem Einschubadapter auch die kleinkalibrigeren britischen 21-Zoll-(533-mm)-Whitehead-Topedos zu verschießen. In der Praxis wurden nur die 21-Zoll-Torpedos benutzt.

Der Entwurf geriet für die seichten Gewässer der kleinen Ostsee etwas zu groß. Die maximale Verdrängung von 1650 ts übertraf sogar die der frühen deutschen Typ-IX-Hochseeboote.

Boote der Klasse

  • ORP Sęp[3]
    • Bauwerft: Rotterdamsche Droogdok Maatschappij N.V. (Rotterdam)
    • Kiellegung: November 1936
    • Stapellauf: 17. Oktober 1938
    • Indienststellung: April 1939
    • Heimathafen: Hel
    • Einsatz: Die ORP Sęp wurde im April 1939 bei einer Testfahrt nach Polen „entführt“. Sie wurde am 3. September 1939 durch deutsche Wasserbomben schwer beschädigt und ließ sich am 14. September in Schweden internieren. Nach dem Kriegsende kehrte die Sęp am 24. Oktober 1945 nach Polen zurück, wo sie bis zu ihrer Außerdienststellung am 15. September 1969 als Ausbildungsboot genutzt wurde. ORP Sęp wurde 1972 verschrottet.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1996, ISBN 3-613-01252-9

Erläuterungen

  1. ORP ist die Abkürzung für Okręt Rzeczypospolitej Polskiej und der Namenspräfix polnischer Schiffe. ORP bedeutet Kriegsschiff der Republik Polen.
  2. In der polnischen Sprache bedeutet Orzeł Adler.
  3. In der polnischen Sprache bedeutet Sęp Geier.

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