Terminal (Computer)

Terminal (Computer)
Serielles Text-Terminal
Sperry-UNIVAC UNISCOPE 200 für koaxialen Anschluss

Ein Terminal, auch Konsole eines Computers, ist ein Benutzerendgerät zur Eingabe und Anzeige von Daten.

Terminals wurden entwickelt, um die bis dahin an Großrechnern eingesetzten Fernschreiber zu ersetzen. Noch heute ist die Abkürzung tty des englischen Worts für Fernschreiber, teletype, in Unix-Betriebssystemen und entsprechender Software allgegenwärtig.

Während in der Frühzeit noch den Fernschreibern vergleichbare Geräte – bezeichnet als Hardcopy-Terminals, bestehend aus einem Drucker und einer Tastatur – in Gebrauch waren, bestand der Vorteil von Terminals später darin, dass ein Bildschirm für die Wiedergabe der Daten eingesetzt wurde. Durch ihn konnten und können nicht nur sequentiell Zeilen ausgegeben werden; die beliebige Manövrierbarkeit des Cursors ermöglicht Bildlauf und Änderungen von Text.

Die ab etwa 1977 allmählich einsetzende Verbreitung der Personal Computer hat die Terminals mittlerweile aus den meisten Büros verdrängt. Viele Terminals sind durch Terminalemulationen ersetzt worden, die auf einem PC laufen. Bis heute sind Terminals aber in einigen Bereichen verbreitet.

Inhaltsverzeichnis

Verbindungen

Für die Verbindung zwischen Terminal und Computer gab es einerseits (abgeleitet vom Fernschreiber) die Serielle Schnittstelle in den beiden Varianten als RS-232-Schnittstelle (genormt in EIA RS-232 oder CCITT V.24) oder vor allem in industriellen Anwendungen als 20-mA-Schnittstelle, die als DIN 66258 genormt war und sich in einem Teil des Marktes als De-facto-Standard etabliert hatte. Andere Hersteller, darunter der Marktführer IBM, verwendeten proprietäre Schnittstellen.

Ursprünglich wurden Terminals immer direkt an den Computer angeschlossen, der mit entsprechend vielen Schnittstellen ausgestattet sein musste. Später gab es dann verschiedenste Lösungen, um mehrere Terminals über eine gemeinsame Leitung anzuschließen, was besonders im Falle entfernt liegender Büros wirtschaftlich geboten war. IBM konnte auf der Basis eines proprietären Protokolls innerhalb der Systems Network Architecture Terminals anschließen, DEC setzte dafür DDCMP ein.

Bei größeren Entfernungen fand auch das standardisierte Protokoll X.25 eine gewisse Verbreitung.

Mit der Einführung Lokaler Netzwerke, etwa auf der Basis Ethernet, gab es dann weitere Anschlussmöglichkeiten für Terminals, von denen sich letztlich nur die, welche das Internetprotokoll verwenden, durchgesetzt haben. Durch die Einführung des Internets ist dann ein einheitlicher Anschluss lokaler und entfernt aufgestellter Terminals möglich geworden.

Ausführungen

Terminals sind mit einem speziellen Funktionsumfang ausgestattet, der auf ihren Einsatzzweck abgestimmt ist.

Man unterscheidet zwischen Text- und Grafikterminals. Erstere können nur die Zeichen und Buchstaben eines bestimmten Zeichensatzes (häufig ASCII) darstellen, die in einer Matrix von meist 80 Spalten (so viel wie Lochkarten hatten) und 24 oder 25 Zeilen angeordnet werden.

Die deutlich aufwendigeren Grafikterminals wurden vornehmlich von Tektronix entwickelt. Sie waren der Vorläufer der heute verwendeten pixelorientierten Hardware. Allerdings gab es im Gegensatz zu heute auch vektororientierte Terminals, bei denen der Elektronenstrahl in der Kathodenstrahlröhre frei programmierbar war. Es wurde das Bild also nicht aus einem Speicher (heute: Grafikkarte), der sehr teuer war, ausgelesen und Zeile für Zeile und Pixel für Pixel auf den Schirm übertragen, sondern die Linien wurden direkt auf die Phosphorschicht geschrieben, wobei im Speicher nur Koordinaten der Linien vorzuhalten waren. Hierfür wurden meistens Speicherbildröhren verwendet.

Im praktischen Sprachgebrauch werden heute fast alle Datenendgeräte, an denen Benutzer irgendetwas eingeben können, als Terminal bezeichnet, wie auch die Liste der Beispiele unten zeigt. Ein Pseudoterminal ist ein virtuelles Computerterminal in Unix- oder Linux-Systemen zur Ein- und Ausgabe von Daten, welches ermöglicht, dass ein Programm ein anderes Programm steuert, als wäre es ein Benutzer.

Beispiele für Terminals:

Branchenspezifische Terminals:

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Data terminals – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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