Personal Computer

Personal Computer
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Apple II
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Commodore PET 2001
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IBM-PC
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Tablet PC

Ein Personal Computer (kurz PC, vom Englischen für „persönlicher“ oder „privater Rechner“, kurz auch Rechner genannt) ist ein Einzelplatzrechner (Mikrocomputer), der im Gegensatz zu einem Großrechner von einer einzelnen Person (daher persönlich) bedient, genutzt und gesteuert werden kann. In Abgrenzung zur Workstation ist ein PC preisgünstig genug für Privathaushalte und umschließt den Bereich des Heimcomputers bis zur preiswerten Variante eines typischen Arbeitsplatzcomputers, der für die Bewältigung von Aufgaben beispielsweise in Wirtschaft und Verwaltung eingesetzt wird, die keine überdurchschnittlichen Anforderungen an die Hardware stellen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Komponenten eines aktuellen PCs

Ein aktueller PC verfügt normalerweise über die folgenden Komponenten:

  1. Hauptplatine (Mainboard/Motherboard) mit Schnittstellen zu allen nachfolgenden Bauteilen
  2. Prozessor („CPU“, Central Processing Unit)
  3. Prozessorkühler
  4. Hauptspeicher (RAM)
  5. Grafikkarte(n) (über PCI-E-Schnittstelle, veraltet auch über AGP, PCI oder ISA); alternativ auf der Hauptplatine integrierter Grafikchip
  6. Netzteil
  7. Festplatte
  8. Optisches Laufwerk (üblicherweise ein DVD-Brenner)
  9. Monitor
  10. Tastatur
  11. Maus
  12. (nicht im Bild):

Streng genommen zählen externe Peripheriegeräte wie Monitor, Tastatur, Maus und Drucker nicht zu den Komponenten des Computers.

Entwicklung

Charles Babbage und Ada Lovelace gelten durch die von Babbage entworfene Rechenmaschine Analytical Engine als Vordenker des modernen Computers. Konrad Zuse (Z3, 1941), John Presper Eckert und John William Mauchly (ENIAC, 1946) bauten (jeder für sich) die ersten Computer. Die Weiterentwicklung bis hin zum persönlichen Computer dauerte weitere Jahrzehnte.

Die Vorläufer des modernen Personal Computers

1949 stellte Edmund C. Berkeley mit Simon den ersten digitalen programmierbaren Computer für den Heimgebrauch vor. Er bestand aus 50 Relais und wurde in Gestalt von Bauplänen vertrieben, von denen in den ersten zehn Jahren über 400 Exemplare verkauft wurden.

HP-9100A

Die Hewlett-Packard Company brachte mit dem HP-9100A 1968 ein programmierbares Rechengerät auf den Markt, das das Doppelte eines durchschnittlichen Bruttojahresgehaltes kostete. Bemerkenswert ist, dass diese Leistung ohne die Verwendung von integrierten Schaltkreisen erbracht wurde. Der Rechner wurde in einer Werbeanzeige erstmals in der Literatur als Personal Computer bezeichnet, obgleich er weder preislich noch technisch dem heutigen Verständnis eines PCs entspricht.

Xerox Alto

Die Firma Xerox PARC stellte 1973 ihren Xerox Alto der Weltöffentlichkeit vor, ein etwa kühlschrankgroßes Gerät. Mit einer Tastatur, einer 3-Tasten-Maus, einer zusätzlichen kleinen 5-Tasten-Akkordtastatur für besondere Befehle, einem Bildschirm mit grafischer Benutzeroberfläche (engl. graphical user interface, kurz GUI) und einer Ethernet-Schnittstelle war er wegweisend für den künftigen Personal Computer. Diese Workstation war jedoch als wissenschaftliches Gerät gedacht; sie war weder für den privaten Gebrauch erschwinglich, noch ein in Massen produziertes Gerät und daher für den Handel nicht verfügbar.

Altair 8800b

Mit dem Altair 8800 der Firma MITS kam 1975 ein in Serie produziertes Gerät auf den Markt, das ebenfalls als Personal Computer bezeichnet wird und als Bausatz für 397,- US$, als Komplettgerät für 695,- US$ zu erwerben war.[2] Zukunftsweisend war die Ausstattung mit einem Bus-Stecksystem für Erweiterungskarten nach dem S-100-Bus-Standard. Mit seinen Kippschaltern als Eingabeeinheit und Leuchtdioden als Ausgabeeinheit entspricht jedoch auch dieses Gerät technisch nicht dem, was man heute unter einem Personal Computer versteht.

MOS KIM-1

Ähnlich war es mit dem im selben Jahr erschienenen KIM-1 der Firma MOS Technology, der immerhin schon eine 24-Tasten-Eingabeeinheit im Taschenrechnerformat zur direkten Eingabe von HEX-Code hatte sowie eine 6-stellige 7-Segment-LED-Anzeige als Ausgabeeinheit.

Der Journalist Steven Levy beschrieb 1984 in seinem Buch „Hackers – Heroes of the Computer Revolution“ eine Subkultur der Hacker, die in den 1970er Jahren in der Region von San Francisco, der Westküste der Vereinigten Staaten, entstand.[3] Rund um den von Fred Moore im März 1975 gegründeten Homebrew Computer Club trafen sich technikinteressierte Menschen, die sich für die Idee eines persönlichen Computers begeistern konnten. Angefangen von der Vorstellung, Computer für alle Menschen öffentlich zugänglich zu machen und sogar im Heimbereich einzusetzen, über praktische Projekte und Entwicklungen, bis hin zur Geburt einer vollkommen neuen Industrie im Silicon Valley, haben sie die Entwicklung des persönlichen Computers entscheidend vorangetrieben.[4] Innerhalb der frühen Szene erfreute sich der MITS Altair 8800 großer Beliebtheit und diente den Mitgliedern des Clubs als Kernstück für eigene Erweiterungen. Sie machten bezüglich des PCs immer wieder mit Konzepten und praktischen Entwicklungen auf sich aufmerksam. Später gründeten Mitglieder dieses Vereins zahlreiche Computerfirmen.

Demgegenüber wurde die Idee, dass der Computer seinen Platz in privaten Haushalten finden und jedem Menschen frei zugänglich sein sollte, von der in den 1970er Jahren vorherrschenden Industrie als absurd abgetan. Bezeichnend für ihre Einstellung war der Ausspruch von Thomas J. Watson, dem frühen Chef von IBM, der 1943 erklärte: „Ich glaube, es gibt einen Weltmarkt für vielleicht 5 Computer“.[5] Wenn auch nicht in diesem Ausmaß, folgten Firmen wie Texas Instruments, Fairchild, IBM und DEC im Grunde noch immer diesem Dekret. Von einem Mitarbeiter auf die Entwicklung eines Computers für Privathaushalte angesprochen, wies DEC-Chef Ken Olsen 1977 diesen Vorschlag mit der Begründung von sich, dass er sich keine Privatperson vorstellen könne, die einen solchen Computer haben wolle.[5] Erst der überragende Verkaufserfolg solcher Geräte durch andere (zum Teil branchenfremde, zum Teil neu gegründete) Unternehmen sollte die vorherrschende Industrie dazu veranlassen, sich der Idee des persönlichen Computers anzunehmen, eigene Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

Erste Personal Computer mit schreibmaschinenähnlicher Tastatur und Bildschirm

Apple I und II

Apple I Gehäuse und Systemplatine

Ein prominentes Mitglied des Homebrew Computer Clubs, Steve Wozniak (in der Szene bekannt als The Woz), entwickelte 1976 in einer Garage einen vollkommen eigenen Computer, der dem Altair 8800 technisch weit überlegen war und der als erstes Gerät der Welt nicht nur preislich den modernen Vorstellungen eines persönlichen Computers entsprach: Sein Computer hatte eine schreibmaschinenähnliche Tastatur als Eingabeeinheit und einen Bildschirm (zunächst in Form eines umfunktionierten Fernsehgerätes) als Ausgabeeinheit.[6] Apple war eine der Firmen, die aus dem Homebrew Computer Club hervorgingen, wobei Steve Wozniak neben Steve Jobs und Ronald Wayne einer der Firmengründer ist. Sein Computer wurde zwar vor der Firmengründung entwickelt,[6] aber dann dort in Serie produziert[6] und unter dem Namen Apple I für 666,- US$ verkauft. Als Einplatinencomputer wurde er in Form einer komplett bestückten Platine ausgeliefert und vom Händler oder Endbenutzer um ein Netzteil, Gehäuse und eine Tastatur ergänzt, ehe er am heimischen Fernseher betrieben werden konnte.

Apple II; oben rechts Apple II mit Diskettenlaufwerken

Das Nachfolgemodell, der Apple II, wurde nun auch in kompletter Ausführung ausgeliefert mit einem Gehäuse, Netzteil, Tastatur und Monitor, später sogar mit einer Maus. Gleichzeitig war er der letzte industriell hergestellte PC, der vollständig von einer einzelnen Person, Steve Wozniak, entworfen wurde. Er wurde im April 1977 in den USA vorgestellt und für einen Preis von 1298,- US$ angeboten. Bei seiner Markteinführung hatte er acht freie Steckplätze des 8-Bit-Apple-Bus-Systems, mit denen er durch Einsetzen der entsprechenden Erweiterungskarte für unterschiedliche Anwendungen (z. B. Textverarbeitung, Spiele, Steuerungstechnik) genutzt werden konnte. Diese Eigenschaft eines Computers, der also durch Steckplätze individuell an die Wünsche des Konsumenten angepasst werden kann, gilt heute als Grundeigenschaft eines PCs; es ist ein offenes System. Außerdem konnten mit diesem Computer bereits Farben dargestellt und Töne wiedergegeben werden.

Commodore PET 2001
Tandy TRS 80 Model 1

Commodore PET und Tandy TRS

Der weltweit erste industriell hergestellte PC in kompletter Ausführung (inklusive Gehäuse, Netzteil, Tastatur, Monitor und Massenspeicher in Form einer Datasette) wurde im Januar 1977 vorgestellt: der Commodore PET 2001, der für 795,- US$ über den Ladentisch ging.[7] Im August desselben Jahres folgte der Tandy TRS 80 Model 1 für 599,- US$.[8] Von den Leistungsdaten her waren beide Geräte dem Apple II ähnlich, hatten aber keine Steckplätze für Erweiterungskarten, keine Farbdarstellung und keine Tonausgabe. Der PET verfügte über den in der professionellen Messtechnik verbreiteten (parallelen) IEC-Bus, was zur Folge hatte, dass er in Forschung und Industrie Verbreitung fand.

IBM-PC (IBM 5150)

IBM-PC

Nach dem Verkaufserfolg des Apple II und des Commodore PET in den späten 1970er-Jahren begann auch IBM mit der Entwicklung eigener Produkte. Dabei hat ihre Werbeabteilung den Begriff „Personal Computer“ derart erfolgreich eingesetzt, dass er bis in die heutige Zeit mit der Marke IBM in Verbindung gebracht wird.

Am 12. August 1981 wurde der erste IBM-PC vorgestellt. Er bewegte sich preislich an der Obergrenze der handelsüblichen PCs. In der Grundausstattung konnte er für 3.005,- US$ oder 1.565,- US$ (ohne Laufwerke und Monitor, dafür mit TV-Anschluss) erworben werden.[9] In der maximalen Ausbaustufe mit mehr Speicher und Farbgrafik wurde er für 6.000,- US$ angeboten.[10] IBM nutzte ihre damalige Marktführung für (Großrechner-)Datenverarbeitungsanlagen und schaffte es, dass ihr IBM-PC als Arbeitsplatzcomputer in zahlreichen Unternehmen eingesetzt wurde.

Das Gerät war mit dem Intel-8088-Prozessor ausgestattet und verfügte über ein 8-Bit-ISA-Bussystem. Auch die folgenden Modelle wurden mit Prozessoren der Firma Intel ausgerüstet. Der bereits ein Jahr vor dem 8088-Prozessor (4,77–9,5 MHz Takt; interne CPU-Wortbreite 16 Bit; System-Datenbus 8 Bit) von Intel vorgestellte 8086-Prozessor (6–12 MHz Takt; CPU-Wortbreite 16 Bit; System-Bus 16 Bit) sorgte dafür, dass sich für die Serie die Abkürzung „x86-Architektur“ etablierte.

Der IBM-PC wurde von 1981 bis 1995 ausschließlich mit dem Betriebssystem von IBM, PC-DOS, vertrieben, das von Microsoft an IBM lizenziert worden war. Die 1981 begonnene Zusammenarbeit der Firmen endete 1985. Beide Unternehmen entwickelten danach das Betriebssystem getrennt weiter, achteten jedoch auf gegenseitige Kompatibilität. Das Betriebssystem MS-DOS von Microsoft gibt es seitdem nur auf Computern, die in der Bauweise jenen von IBM entsprechen, den „IBM-PC-kompatiblen Computern“.

Heimcomputer, Apple- und IBM-kompatible PCs

C64 mit „Personal Computer“-Beschriftung

Mit TV-Ausgang und Tonausgabe kamen ab den 1980er-Jahren weitere Geräte als Heimcomputer auf den Markt. Die meistverkauften Modelle waren der Commodore C64 und die Geräte der Amiga-Reihe, wie auch verschiedene Ausführungen des Atari ST.

Im deutschen Sprachraum wurde in den 1980er Jahren das englische Wort personal (persönlich) mitunter inkorrekt mit dem deutschen Personal (Arbeiter, Angestellte) assoziiert. Eine Ableitung von Personal Computer hin zu einer professionellen Firmenbenutzung entsprechender Geräte wurde hierzulande daher gebräuchlich. So wurden in den Medien Geräte mittlerer Leistung manchmal als „reicht an die Leistung eines Personal Computers [nicht] heran“ klassifiziert, obgleich es sich bei solchen Geräten tatsächlich auch um Personal Computer handelte. Da die Amiga-Reihe und der Atari ST zu Heimcomputerpreisen die Leistung der IBM PC XT und AT übertrafen und teilweise die Gehäuseform der professionellen Geräte verwendeten, verschwand die irrtümliche Unterscheidung zum Ende der 1980er Jahre.

IBM-kompatibler i486-Desktop-PC (1996, Hauptplatine von 1994)

Da IBM kein Monopol auf die verwendeten Komponenten hatte (mit Ausnahme des BIOS), konnte Compaq 1983 den ersten zum IBM-PC kompatiblen Computer auf den Markt bringen. Vor allem in Ostasien schufen Unternehmen eine Reihe von Nachbauten, in Deutschland waren es Firmen wie Commodore und später Schneider. Der sich so entwickelnde Markt führte durch den Konkurrenzkampf zu sinkenden Preisen und verstärkter Innovation.

Die Stückzahlen waren zu Anfang noch bei weitem nicht mit den heutigen vergleichbar. Die Marktsituation Ende 1983 laut[11] für professionelle Mikrorechner (ohne Heimcomputer):

Anbieter Ausgelieferte Einheiten Lieferanteile
in Prozent
Commodore 14.500 17,0
Apple 12.000 14,0
IBM 9.700 11,5
Hewlett Packard 7.100 8,5

Marktpositionen der sechs wichtigsten Anbieter von professionellen Mikros per Ende 1983:

Rang Anbieter Umsatz-Marktanteil
in Prozent
1 Commodore 25,0
2 Apple 16,5
3 Hewlett Packard 11,0
4 Tandy 8,5
5 Triumph Adler 5,0
6 IBM 4,5

Auch Apple-Computer wurden teils nachgebaut, aber das Unternehmen konnte sich (mit deutlich geschrumpftem Marktanteil) behaupten. Die Apple-II-Linie wurde Anfang der 1990er-Jahre eingestellt. Heute wird nur noch die Macintosh-Reihe hergestellt. Apple und Sun (Unix) sind die beiden einzigen Hersteller, die Hardware und Software (Betriebssystem und Anwenderprogramme) selbst entwickeln und auch zusammen vermarkten.

Die meisten anderen Hersteller, wie etwa Commodore und Schneider, verschwanden Anfang der 1990er-Jahre weitgehend vom Markt oder wandten sich wieder anderen Geschäftsfeldern zu (Atari). Die aktuelleren PC-Modelle von IBM, wie der PC 300GL, blieben weitgehend unbekannt und gingen auf dem Markt neben den Produkten anderer Hersteller unter. Ähnlich erging es dem Versuch von IBM, den Markt mit der Personal-System/2-Reihe und dem Betriebssystem OS/2 zurückzuerobern.

Im Privatbereich wurden Heimcomputer und PC zunächst zum Experimentieren, Lernen und Spielen benutzt. Zunehmend wurden sie auch in Bereichen wie Textverarbeitung, Datenbanken und Tabellenkalkulation eingesetzt und fanden so Eingang in den betrieblichen Alltag.

Moderne Personal Computer

Moderner PC-Nachbau (Midi-Tower)
Moderner PC-Eigenbau (Barebone)

Die Leistungsfähigkeit von Personal Computern nahm seit ihrer Entstehung stetig zu (Moore’sches Gesetz). Neben den Aufgaben der Textverarbeitung und Tabellenkalkulation wurde der Multimedia-Bereich zu einem der Hauptanwendungsgebiete. Zumeist kommen dabei IBM-kompatible Computer auf x86-Basis zum Einsatz. Von den anderen Computerarchitekturen für Einzelplatzrechner sind in erwähnenswertem Umfang lediglich noch Modelle von Apple aus deren PowerPC-Ära im Einsatz, werden aber von Apples Betriebssystem seit Version 10.6 nicht mehr unterstützt.

Als Betriebssysteme werden neben dem marktführenden Microsoft Windows hauptsächlich welche aus dem Unix- bzw. Linux-Umfeld eingesetzt. Auch das Apple-Betriebssystem ist seit der Version Mac OS X im Kern eine Unix-Variante (siehe auch Liste von Betriebssystemen).

Bauformen

Entsprechend der technischen Entwicklung wandelten sich auch die Bauformen über die Zeit.

Der erste IBM PC war wortwörtlich ein Desktop-Computer, er und seine Zeitgenossen anderer Fabrikate lagen normalerweise im Querformat auf dem Arbeitstisch. Als diese Rechner mit der Zeit noch etwas größer wurden und auf dem Schreibtisch immer mehr im Weg waren, ging man zu senkrecht stehenden Tower-Modellen über, siehe bei Computergehäusen. Letztere differenzierten sich im Anschluss in Big Towers, Midi-Towers und weitere Abstufungen.

Schon seit Anfang der 1980er Jahre bemühte man sich parallel dazu, tragbare Computer zu entwickeln. Commodore brachte den SX64 heraus, der wie die späteren Kaypro- und Osborne-1-Modelle noch einen Stromnetzanschluss benötigte, an Batteriebetrieb war da noch nicht zu denken, vor allem weil sie noch mit Bildröhren ausgestattet waren. Erst mit der Verfügbarkeit preisgünstigerer LCD-Anzeigen kamen erste Laptops heraus. Diese wurden anschließend permanent verkleinert, soweit es der technische Stand zuließ, was zunächst zur Klasse der Notebooks führte, schließlich nach dem Jahr 2005 zu den Netbooks und schließlich zu den Tablet-Computern.

Wiederum parallel dazu wurde PC-ähnliche Rechenkraft auch ganz mobil in Gestalt der Smartphones zur Verfügung gestellt, die mittlerweile einen beträchtlichen Teil der geschäftlichen Online-Aktivitäten abwickeln.

Verbreitung

Die Mehrzahl der jährlich verkauften PCs werden als Arbeitsplatzrechner in Wirtschaft und Verwaltung eingesetzt.[1]

Gemäß Eurostat verfügten 2006 in Dänemark 85 % der Haushalte über einen Personal Computer. Unter den EU-Mitgliedsländern folgten dahinter Schweden mit 82 % und die Niederlande mit 80 %. Deutschland lag mit 77 % an vierter Stelle, Österreich mit 67 % an achter Stelle und nahe dem EU-Durchschnitt von 62 %.[12] In den USA ist in etwa 71 % aller Haushalte ein Computer vorhanden.[13] Nach etwas älteren Zahlen (2005) war in der Schweiz in 77 % der Haushalte mindestens ein PC zu finden.[14]

Deutlich geringer ist die Verbreitung von Personal Computern in Schwellen- und Entwicklungsländern, wo oft deutlich weniger als 10 % der Bevölkerung Zugang zu modernen Technologien und Kommunikationsmitteln haben (siehe dazu Digitale Kluft, 100-Dollar-Laptop).

51 Prozent der in der EU Beschäftigten sitzen mindestens einmal pro Woche am Computer.[15] In Deutschland arbeiteten 2007 61 Prozent aller Arbeitnehmer am Computer. Der Durchschnittswert in den 27 EU-Mitgliedsstaaten lag 2007 bei 50 Prozent.[16]

Ressourcenverbrauch

Einer Studie aus dem Jahr 2003 zufolge[17] braucht man für die Herstellung eines Computers samt 17-Zoll-Röhrenmonitor 240 Liter fossile Brennstoffe. Geht man bei einem Gesamtgewicht des Systems – inklusive Röhrenmonitor – von rund 24 Kilogramm aus, ist das das Zehnfache seines Eigengewichts. Zusätzlich werden rund 22 kg Chemikalien und 1.500 kg Wasser benötigt – in der Summe also rund 1,9 Tonnen Rohstoffe. Der Wasserverbrauch ist jedoch kaum relevant, da z. B. schon für die Herstellung eines durchschnittlichen Hamburgers (150 g) deutlich mehr Wasser benötigt wird. Daher machen diese 1.500 kg Wasser nur ca. 0,6 Promille des durchschnittlichen Jahresverbrauchs pro US-Amerikaner aus.[18]

Stromverbrauch

Ein einzelner PC in Desktop-Ausführung brauchte über lange Zeit weitgehend konstant um die 50 W an elektrischer Leistung. Dieser Wert hielt sich etwa bis zur Einführung des Intel-Pentium-III-Prozessors Ende der 1990er Jahre. In der Folgezeit stiegen diese Werte rapide auf weit über 100 W alleine für den Prozessor und teilweise über 200 W für den kompletten Rechner an. Eine Trendwende gab es 2004, als der Prozessorhersteller AMD für seinen AMD Athlon 64 erstmals bisher nur bei Notebooks eingesetzte Funktionen zur dynamischen Änderung des Prozessortaktes einsetzte. Durch diese heute in sämtlichen Prozessoren verfügbare Funktion ist der Stromverbrauch zumindest ohne eine dedizierte Grafikkarte und ohne aufwändige Berechnungen wieder gefallen.

Deutliche Abweichungen davon ergeben sich, wenn der Prozessor tatsächlich ausgelastet wird, und noch wesentlich mehr bei der Verwendung einer dedizierten Grafikkarte, die – auch wenn nur ein normaler Desktop darzustellen ist – bereits zwischen 10 und 80 W benötigt.

Laptops und Notebooks, die mobil sein sollen und auf Akkubetrieb ausgelegt sind, versuchen, möglichst sparsam mit der elektrischen Energie umzugehen, um möglichst lange Akkulaufzeiten zu erreichen, hier werden je nach Geschwindigkeitsanforderung und Auslastung zwischen ca. 10 W und (z. B. für mobile 3D-Grafik) deutlich über 60 W erreicht. Die Werte sind über die Zeit weitgehend konstant; Verbesserungen bei der Akkutechnik werden hauptsächlich in eine Verkleinerung der Gehäuse und nur zu kleinen Teilen in eine Verlängerung der Laufzeit gesteckt. Auch Industrie-PCs verwenden oft Laptop-Technik, das jedoch weniger aufgrund des Stromverbrauchs, sondern um auf bewegliche Teile in Gestalt von Lüftern verzichten zu können und so die mechanische Robustheit zu erhöhen.

Die noch kleineren Einplatinen-Computer, UMPCs oder Netbooks benötigen mit teilweise unter 10 W noch weniger elektrische Leistung, wobei hier jedoch meist Zugeständnisse bei der Rechenleistung gemacht werden müssen.

Anwendungen

Aufwändige Berechnungen wie 3D-Bilder in Computerspielen, Bildberechnungen von Grafikprogrammen oder Videobearbeitung steigern diese Werte auf bis zu 300 W. Leistungsstarke PCs mit sehr schnellen Prozessoren und mehreren Grafikkarten können so unter Volllast theoretisch auf weit über 500 W kommen.

Zusätzlich besteht der Trend, auf Internetseiten Werbeeinblendungen oder sonstige sehr rechenintensive Animationen zu platzieren, die leistungsfähige Prozessoren erfordern und dementsprechend mehr Strom verbrauchen. Dem kann z. B. durch generelles Abschalten von Grafiken im Webbrowser entgegengewirkt werden, allerdings kann das auch weniger oder unzureichende Inhalte bedeuten.

Stromsparen in der Praxis

Um gegenwärtig (Stand 2010) seinen PC möglichst sparsam betreiben zu können, empfiehlt sich die Beachtung gewisser Normen der Industrie:

  • Für Netzteile ist das die „80 PLUS“-Zertifizierung in Bronze, Silber, Gold oder Platinum nach der ENERGY-STAR-Richtlinie der US-Umweltbehörde EPA.
  • Einige Mainboards bieten zudem für die PC-Komponenten mit dem höchsten Stromverbrauch eine Energieverwaltung und eine Kontrolle der Lüftersteuerung an. Hier besitzt der Hersteller ASUS mit dem EPU-6-Energiemanagement (das allerdings auch nur z. B. Asus-Grafikkarten unterstützt) eine gewisse Marktführerschaft.
  • Nettop-PCs im Mini-ITX-Format bieten auch Modelle für erweiterte Grafikaufgaben, wie 3D-Berechnungen und HD-Videobeschleunigung. Dabei bleibt der Verbrauch im Idle normalerweise unter 30 Watt. Manche Modelle liegen sogar weit darunter.

Allerdings ist es aufgrund des hohen Ressourcenaufwandes bei der Herstellung nicht sinnvoll, allein mit Hinblick auf eine Energieeinsparung ein sparsames Neugerät zu kaufen, da im Vergleich zum Energieverbrauch bei Herstellung und Entsorgung der Energieverbrauch beim Gebrauch vergleichsweise gering ist.[19] Der durch die Neuproduktion anfallende zusätzliche Energieverbrauch kann – wenn das überhaupt bei normalem privaten Gebrauch möglich ist – nur nach etlichen Jahre durch die geringere Leistungsaufnahme kompensiert werden.

Entsorgung

Personal Computer bestehen aus Elektronikkomponenten. Sie werden in Deutschland nach der Elektronikschrottverordnung von den Herstellern über Erfassungsstrukturen zurückgenommen. Besitzer sind verpflichtet, die Geräte getrennt vom Restmüll den Erfassungsstellen zuzuführen. Die Rücknahme ist in Deutschland kostenfrei. Veraltete, noch funktionsfähige PC können auch an Bastler oder Bedürftige weitergegeben werden – z. B. im Rahmen des Projektes linux4afrika. Oft werden alte Geräte auch illegal in Drittweltländer verfrachtet, wo, oft unter Vernachlässigung von Arbeits- und Umweltschutzmaßnahmen, die wertvollen Metalle extrahiert werden und der Rest auf Deponien abgelagert wird.

Quellenangaben

  1. a b "Gartner erwartet zweistelliges Wachstum für PC-Industrie", c't 13. Februar 2004
  2. 8bit-museum.de "Timescape 1975"
  3. Steven Levy: "Hackers: Heroes of the Computer Revolution.", Doubleday 1984, ISBN 0-385-19195-2
  4. siehe Hacker von Boris Gröndahl aus der Reihe Rotbuch 3000 (ISBN 3434535063)
  5. a b Der Mainframe (bzgl. Thomas Watson) und Der PC (bzgl. Ken Olsen) aus „Die schlimmsten IT-Fehler – Die zehn größten IT-Irrtümer und –Fehlprognosen“, Tecchannel.de, 10. April 2007
  6. a b c Steve Wozniak: "iWoz: Wie ich den Personal Computer erfand und Apple mitgründete.", Deutscher Taschenbuchverlag, Oktober 2008, ISBN 978-3-423-34507-1
  7. http://oldcomputers.net/pet2001.html
  8. http://oldcomputers.net/trs80i.html
  9. IBM 5150, History Corner, Abgerufen am 13. August 2011
  10. Wolfgang Lassmann: „Wirtschaftsinformatik – Nachschlagewerk für Studium und Praxis“, S. 558, ISBN 978-3-409-12725-7
  11. Märkte im Wandel, Band 12: Mikrocomputer, SPIEGEL-Verlagsreihe, SPIEGEL-Verlag, 1984
  12. BITKOM: PC-Ausstattung in Deutschland knackt erstmals 75-Prozent-Marke, 3. Januar 2007
  13. Internet Finding Few Newcomers in 2006, 23. Februar 2006
  14. Indikatoren: IKT-Ausstattung, Bundesamt für Statistik der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 4. Januar 2007
  15. heise.de: Jeder Zweite arbeitet am PC
  16. golem.de: Zwei von drei deutschen Beschäftigten arbeiten am Computer
  17. Kuehr, Ruediger; Williams, Eric Eustace: Computers and the Environment. Understanding and Managing their Impacts (Eco-Efficiency in Industry and Science). Kluwer Academic, 2003, ISBN 1-4020-1680-8 (it-environment.org).
  18. Water footprints of nations (englisch; PDF-Datei; 430 kB)
  19. Green-IT: So machen Sie Ihren Computer grün vom 28. Februar 2008 bei SPIEGEL ONLINE, abgerufen am 14. April 2011.

Literatur

  • John Markoff: What the dormouse said. How the 60s Counterculture Shaped the Personal Computer Industry, New York, Viking 2005 ISBN 0-670-03382-0
  • Scott Mueller: PC-Hardware Superbibel, mit DVD-ROM. Markt und Technik, April 2005, ISBN 3-8272-6794-3
  • Hans Messmer, Klaus Dembowski: PC Hardwarebuch. Aufbau, Funktionsweise, Programmierung. Addison-Wesley, 15. Juni 2003, ISBN 3-8273-2014-3
  • Andreas Stiller: Fröhliche Oldies. Der PC feiert seinen 20sten Geburtstag. In: c't. 18. Juni 2001. Heise Zeitschriften Verlag, S. 172 – 177, ISSN 0724-8679
  • Roy A. Allan: A Bibliography of the Personal Computer, 2005, Im Internet veröffentlicht 2007 (engl.)

Weblinks

Wikibooks Wikibooks: Computerhardware für Anfänger – Lern- und Lehrmaterialien
 Commons: Personal computers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Personal Computer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary Wiktionary: PC – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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