Werner-Seelenbinder-Sportpark

Werner-Seelenbinder-Sportpark
Gedenk- und Grabstätte für Werner Seelenbinder im Sportpark.

Der Werner-Seelenbinder-Sportpark liegt im Berliner Bezirk Neukölln, unmittelbar an den ehemaligen Flughafen Tempelhof angrenzend.

Zwischen 1945 und 1950 trug der Sportpark den Namen Werner-Seelenbinder-Kampfbahn. Werner Seelenbinder (1904–1944), geboren in Neukölln, war Deutscher Ringer-Meister und Olympiateilnehmer. Zu seinen Ehren wurde am 24. Oktober 2004 der Sportpark Neukölln in Werner-Seelenbinder-Sportpark umbenannt. Bei der Gedenkfeier und der Enthüllung des neuen Namensschildes haben Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und der Präsident des Landessportbundes, Peter Hanisch, den erfolgreichen Sportler und Widerstandskämpfer gewürdigt, dessen Todestag sich an diesem Tag zum 60. Mal jährte.

Inhaltsverzeichnis

Radrennbahn

1946 entstand auf dem Gelände eine Radrennbahn, initiiert wurde der Bau vom „Sportring Neukölln“. Ursprünglich sollte der Münsteraner Architekt Clemens Schürmann die Bahn planen, aber er erhielt im Nachkriegsdeutschland keine Reisegenehmigung. So wurde der Auftrag an Georg Bremer vergeben, der schon in den 1930er Jahren die Rütt-Arena gebaut hatte. Aus einer Aschenbahn entstand in reiner Handarbeit durch Aufschüttung von Trümmerschutt eine 500 Meter lange mit Zement versiegelte Bahn. Am 26. Mai 1946 fand das erste Rennen vor 20 000 Zuschauern statt. Im Oktober 1947 wurde der „Preis Albert Richter“ zur Erinnerung an den 1940 mutmaßlich von der Gestapo ermordeten Kölner Weltmeister ausgetragen. Die Radrennbahn war bis 1955 in Betrieb; sie hatte sich als ungeeignet für die damals publikumsträchtigen Steherrennen erwiesen.[1]

Fußballfelder

Rasen (Spielfeld)

Der heutige Sportpark ist nicht mehr mit der im Jahre 1930 eröffneten Spielstätte vergleichbar. Ursprünglich für über 20.000 Zuschauer errichtet, wurde er in den 1970er Jahren zurückgebaut und bietet heute nur Platz für 3.500 Zuschauer (davon 350 unüberdachte Sitzplätze).

Einen Zuschauerrekord erlebte das Stadion beim Benefizspiel für den am 21. März 2006 an der Neuköllner Hasenheide erschossenen Polizisten Uwe Lieschied, der bis zu seinem Tode mit der Mannschaft vom SV Stern Britz 1889 in dem Stadion trainierte. Bei dem Spiel Hertha BSC gegen „Polizei & Friends“ (einer Mannschaft aus Kollegen und Freunden des Verstorbenen) kamen über 4.000 Menschen in das kleine Stadion.

Die Fußballfelder werden vom SV Tasmania Gropiusstadt 73 genutzt.

  • Rasen (Großspielfeld)
    • Abmessungen: 70 × 110 m
    • Ausstattung: Flutlicht
  • Kunstrasen (Großspielfeld)
    • Ausmaße: 62 × 94 m
    • Ausstattung: Flutlicht
  • Rasen (Spielfeld)

Eisstadion Neukölln

Das Eisstadion Neukölln ist ein Freiluftstadion (offene Kunsteisportanlage), welches erstmals in der Wintersaison 1956/1957 öffnete. Es besteht aus der Kampfbahn, einer Eisfläche mit den Standardabmaßen 60 × 30 m für den Wettkampfbetrieb sowie einer Publikumsbahn (etwa 65 × 39 m), die für das öffentliche Eislaufen vorgesehen ist.

Im Winter dient das Stadion dem Eissport und im Sommer dem Basketball, als Rollschuhbahn, Inline-Skatern als Hockeyfeld und vor allem den Streetball-Turnieren, die dort häufig stattfinden.

In den Jahren 2005 und 2006 wurde die Anlage während der Sommermonate mit erheblichen Mitteln saniert. Allein für die erste Sanierungsphase von März bis Oktober 2005 wurden 5 Millionen Euro aufgebracht. Seit der Wintersaison 2006, pünktlich zu ihrem 50jährigen Bestehen, erstrahlt die Eissportanlage nunmehr in neuem Glanz.

Das Eisstadion wird unter anderem genutzt vom:

  • Berliner Eissport-Verband
  • DEC Eishasen Berlin
  • F.A.S.S. Berlin

Bahnrekorde

In den 1960er Jahren wurden auf der 200 Meter langen Freiluftbahn Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt.

Meter Sek. Name Datum
500 Meter 51,30 Eva-Maria Sappl 11. März 1967
45,40 Erhard Keller 11. März 1967
1.000 Meter 1:47,00 Eva-Maria Sappl 12. März 1967
1:37,50 Peter Häusler 13. Dezember 1970
1.500 Meter 2:44,20 Eva-Maria Sappl 16. März 1968
2:19,00 Gerhard Zimmermann 12. März 1967
3.000 Meter 6:03,40 Paula Dufter 17. März 1968
4:43,50 Gerhard Zimmermann 16. März 1968
5.000 Meter 8:16,30 Gerhard Zimmermann 17. März 1968
10.000 Meter 21:26,30 Richard Schulze 31. Dezember 1961
Kleiner Vierkampf 189,280 Gerhard Zimmermann 16.–17. März 1968
Großer Vierkampf 244,142 Gerhard Krein 22.–23. Februar 1958

Bezirkssporthalle

  • 3fach-Mehrzweck-Halle
  • 500 Zuschauerplätze, mit ausfahrbarer Tribüne
  • Boxfeld
  • Musikanlage für Tanzturniere

Nicht-sportliche Zwecke

  • Imbiss
  • Umkleide- und Sanitärtrakt

Einzelnachweise

  1. Renate Franz: Fredy Budzinski, Köln 2007, S. 81 ISBN 9783939390435

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Werner-Seelenbinder-Sportpark – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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