Wittersheim (Mandelbachtal)

Wittersheim (Mandelbachtal)
Wittersheim
Gemeinde Mandelbachtal
Koordinaten: 49° 12′ N, 7° 9′ O49.1936111111117.1483333333333320Koordinaten: 49° 11′ 37″ N, 7° 8′ 54″ O
Höhe: 320 m ü. NN
Fläche: 11,45 km²
Einwohner: 609 (8.2011)
Postleitzahl: 66399
Vorwahl: 06803
Ortswappen

Wittersheim ist der zweitkleinste Ort der Gemeinde Mandelbachtal. Er liegt im südöstlichen Saarland im Saarpfalz-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Wittersheim liegt im südlichen Bliestal im Saarpfalz-Kreis im Saarland. Wittersheim ist an die B 423 angebunden. Die Landschaft ist stark hügelig, trägt landwirtschaftlichen Charakter.

Das Klima ist atlantisch beeinflusst. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 786 mm, die regenärmste Zeit liegt in den Frühjahrsmonaten. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9 °C. Das langjährige Temperaturmittel sinkt selbst im Januar nicht unter 0°C. Die vorherrschende Windrichtung ist West bis Südwest. Das Bioklima ist reizmild bis reizschonend.

Wittersheim ist eine ausgesprochene Wohn- und Pendlergemeinde. Die meisten Berufstätigen arbeiten als Auspendler im Raum Saarbrücken.

Geschichte

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300 n. Chr. Römischer Gutshof in der Flur "Obere Tattenbach", Ausgrabungen 1899 und 1978.

700 n. Chr. Merowingerzeit - Wittersheim ist eine Gründung der fränkischen Landnahme. 1929/30 wurden 6 Gräber geborgen. Prächtigstes Fundstück war eine goldene Scheibenfibel.

1227 Erste erhalten gebliebene schriftliche Erwähnung über das Patronsrecht an der Kirche zu Wittersheim.

1563 erscheint Wittersheim erstmals in der Landkarte des Geometer Tilmann Stella.

1566 Türkenschatzung im Bliesgau, im Register werden in Wittersheim 13 Familien aufgeführt.

1607 war Wittersheim eine von 12 katholischen Pfarreien im Amt Blieskastel; sie war St. Martin geweiht.

1698 Wittersheim zählt 52 Einwohner.

1837 wurden 385 Einwohner gezählt.

1826 Die erste Schule wurde in der Nachbarschaft der Kirche gebaut.

1843 Errichten die Brüder Georg und Andreas Hamm im Garten der elterlichen Mühle eine Glockengießerei.

1847 schuf Andreas Hamm in Frankental die damals drittgrößte Glocke der Welt, die sogenannte Kaiserglocke für den Kölner Dom. Sie hatte einen Durchmesser von 3,25 m und ein Gewicht von 27 Tonnen.

1880 wurde unter Adjunkt Andreas Feibel das erste Gemeindespritzenhaus hinter der Kirche erbaut. Es diente u. a. der Unterbringung einer vierrädrigen Quartierspritze.

1885 war Wittersheim bereits eine Postexpedition.

1889 wurde ein neues Schulgebäude im Brückengarten errichtet.

1908 wurde die erste Wasserleitung in Wittersheim verlegt.

1929 wurde die erste Verkehrsanbindung mit Omnibussen von Wittersheim über St. Ingbert nach Jägersfreude eingerichtet.

1939 Freimachung der Roten Zone. Wittersheim zählte 562 Einwohner. von den 29 % nicht mehr heimkehrten. Durch Beschuss blieben von 124 Häusern nur 3 unbeschädigt.

1945 Am 16. März nahm die US-Army Wittersheim ein.

1950 Am 15. Oktober weihte Erzbischof Dr. Joseph Wendel die kath. Kirche St. Remigius ein.

1954 wurde mit dem Bau des Feuerwehrhauses in der Erfweiler Straße begonnen.

1960 wurden in Wittersheim 2 Pferde, 129 Stück Rindvieh, 158 Schweine, 46 Ziegen, 1.145 Hühner, 285 Kaninchen und 35 Bienenvölker gezählt.

1966 Einweihung der neuen Volksschule und der Gymnastikhalle.

1970 Heimatfest "700 Jahre Wittersheim" mit Wappenverleihung.

1973 Am 6. April wurde die Mehrzweckhalle ihrer Bestimmung übergeben.

1978 Neubau des Feuerwehrhauses an der Schule.

1985 Restaurierung der Feldkalköfen in der Tattenbach.

1993 erschien die Chronik des Jakob Ackermann aus Wittersheim - Gesellschaft für Volkskunde im Saarland.

Der Ort wird erstmals 1267 in einem Prozess über das Patronsrecht an den Kirchen von Wittersheim und Bebelsheim urkundlich erwähnt.

Es ist aber nachgewiesen, dass sich hier schon die Römer, später die fränkischen Eroberer angesiedelt hatten. Bei Grabungen im vergangenen Jahrhundert stieß man unter anderem auf Münzen aus dem 4. Jahrhundert. In den Jahren 1977/78 wurde ein römisches Bauernhaus freigelegt.

Im Jahre 1928 fand man einen Reihenfriedhof. Die Gräber enthielten neben den Skeletten auch Waffen, Bronzeringe, Hals- und Brustketten. Das Gräberfeld gehört dem 7. nachchristlichen Jahrhundert an.

An einer alten Heeresstraße und in nächster Nähe der Landesgrenze gelegen, hat Wittersheim in den Kriegen aller Jahrhunderte immer sehr stark gelitten. So war es im 30-jährigen Krieg fast völlig zerstört und hat durch den letzten Krieg ein ähnliches Schicksal erlitten.

Der Grad der Zerstörung betrug etwa 90 % (dadurch war fast keine alte Bausubstanz mehr vorhanden). Die Kirche war ein Trümmerfeld. Auch die gemeindlichen Versorgungseinrichtungen waren nicht mehr benutzbar.

Religionen

Wittersheim ist größtenteils katholisch. Die evangelischen Christen gehören zur protestantischen Kirchengemeinde Ensheim, die auch über eine Kirche in Ormesheim verfügt, in welcher mindestens einmal im Monat Gottesdienste stattfinden.

Vereine und Verbände

  • Musikverein Wittersheim-Bebelsheim
  • Spielvereinigung SVG Bebelsheim - Wittersheim
  • Kneipp-Verein Wittersheim-Bebelsheim e.V.
  • Obst und Gartenbauverein Wittersheim e.V.
  • Motorradfreunde Wittersheim
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Deutsches Rotes Kreuz, Ortsverein Wittersheim

Öffentliche Einrichtungen

Friedhof, Einsegnungshalle, Festplatz, Katholische Kirche, Kriegergedächtniskapelle, Feuerwehrhaus

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld, Restaurierte Kalkbrennöfen, Wegkreuze-Rundweg, dorfgerechter Ausbau des Bereiches um die Pfarrkirche. Sowie die Parkanlage in der Dorfmitte.

Weitere Sehenswürdigkeiten: Der Aussichtsturm am Heidekopf im Kirchenwald, der Optische Telegraf (auf der Gemarkung Bebelsheim) und die Naturbühne Gräfinthal (auf der Gemarkung Bliesmengen-Bolchen).

Sport

Nordic-Walking-Park, Sporthalle

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Trofeo Karlsberg die Gemeinde Mandelbachtal ist Partner dieses jährlich am Wochenende nach Fronleichnam stattfindenden Junioren Weltcup Radrennen.

Gemeindepartnerschaften

Partnerschaft mit Wittersheim (Elsass).

Sonstiges

Im einheimischen Dialekt wird der Ortsname in etwa „Widderschum“ ausgesprochen.

Weblinks


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