Bruno von Schuckmann

Bruno von Schuckmann
Geheimer Legationsrat Bruno von Schuckmann

Bruno von Schuckmann (* 3. Dezember 1857 in Rohrbeck (Neumark); † 6. Juni 1919 in Stettin) war kaiserlicher Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika und Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Tätigkeit im Auswärtigen Amt

Schuckmann besuchte die Schule in Landsberg (Gymnasium), Putbus (Pädagogium) und Friedland, studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg (aktiv bei Corps Saxo-Borussia), in Leipzig und Breslau und beendete seine Ausbildung als Referendar in Arnswalde und Landsberg. 1885 bestand er in Berlin das Assessorexamen und wurde zunächst bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts II in Berlin tätig. 1886 wechselte er in das Auswärtige Amt (politische Abteilung), wurde bei der Preußischen Gesandtschaft in Hamburg eingesetzt und 1888 zum Vizekonsul in Chicago ernannt.

Kolonialdienst und Abgeordnetenmandat

Im April 1890 wechselte Schuckmann als „Hilfsarbeiter“ (etwa: Assistent) in die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes, wo er im Mai 1891 zum Legationsrat befördert wurde. Bereits im Juli 1891 wurde er zur Vertretung von Gouverneur Eugen von Zimmerer nach Kamerun entsandt und nahm dort an der Expedition des Freiherrn von Gravenreuth nach Buea teil. Ende Januar 1892 nach Berlin zurückgekehrt, wurde er im April 1895 Wirklicher Legationsrat und Vortragender Rat und im Oktober 1895 deutscher Generalkonsul in Kapstadt. Von diesem Posten wurde er im April 1899 wegen der Krüger-Depesche abberufen.

Wieder in Berlin wurde Schuckmann im Dezember 1899 Geheimer Legationsrat. Am 17. Dezember 1901 trat er in den einstweiligen Ruhestand. Von 1904 bis 1907 gehörte er für die Konservative Partei dem preußischen Abgeordnetenhaus an. Am 21. Mai 1907 wurde er wieder in den Reichsdienst gerufen und ab Juli 1907 zum Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika ernannt. Diese Funktion füllte er bis Juni 1910 aus, legte sein Amt aber schließlich wegen der Diamantenpolitik der Regierung nieder. Im Nordosten der Kolonie wurde nach ihm der Ort Schuckmannsburg am Sambesi (Caprivizipfel) benannt.

Zwischen 1911 und 1918 war Schuckmann wieder Abgeordneter im preußischen Abgeordnetenhaus. 1911 erwarb er das Forstgut Fischerheide im Kreis Arnswalde. 1914 bis 1919 war er Deputierter der Kur- und Neumärkischen Ritterschafts-Direktion.

Weltkrieg

Am Ersten Weltkrieg nahm er trotz seines Alters als Kriegsfreiwilliger im 3. Garde-Ulanen-Regiment teil, wurde Vizewachtmeister und Leutnant der Reserve. Zeitweilig amtierte er als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Etappen-Inspektion Gent. Ab Juni 1915 wurde er wieder militärisch verwendet, ab März 1916 als Kompanieführer. Schuckmann erlag einer Krankheit, die er sich im Frühjahr 1917 im Felde zugezogen hatte.

Literatur

  • Heinrich Schnee (Hrsg.): Deutsches Kolonial-Lexikon. Band 3, Leipzig 1920, S. 306.

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