Christoph zu Mecklenburg

Christoph zu Mecklenburg
Das Grabmal von Christoph von Mecklenburg im Dom zu Schwerin

Christoph, Herzog zu Mecklenburg (* 30. Juli 1537 in Augsburg; † 4. März 1592 im Kloster Tempzin), Sohn des Herzogs Albrecht VII. zu Mecklenburg [-Güstrow], Administrator zu Ratzeburg und der Komturei Mirow.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Auf Betreiben seines älteren Bruders Johann Albrecht I. wurde Christoph 1554 als Siebzehnjähriger vom Ratzeburger Domkapitel zum Nachfolger von Bischof Christoph von der Schulenburg postuliert und war damit der erste lutherische Administrator im Hochstift Ratzeburg.

1555 wurde er auch Koadjutor des Erzbischofs von Riga, Wilhelm von Brandenburg-Ansbach, mit dem Recht der Nachfolge. Seine Wahl war umstritten und führte zu bewaffneten Auseinandersetzungen, in deren Verlauf beide am 1. Juli 1556 zu Kockenhusen (heute: Koknese) gefangen genommen wurden. 1557 nach Verhandlungen freigelassen und als Koadjutor anerkannt, konnte er jedoch nach Wilhelms Tod 1563 seinen Anspruch auf Nachfolge nicht durchsetzen und wurde in den folgenden Auseinandersztungen mit Polen erneut gefangen genommen. Er kam erst 1569 frei, nachdem er auf alle seine Ansprüche verzichtet hatte, und kehrte nach Mecklenburg zurück.

Seine erste Frau war Dorothea von Dänemark (* 1528), Tochter von König Friedrich I. Sie heirateten auf Koldinghus am 27. Oktober 1573. Sie starb schon zwei Jahre später im Bischofssitz zu Schönberg des Bistums Ratzeburg am 11. November 1575. Die zweite Frau Elisabeth von Schweden, eine Tochter des Königs Gustav Wasa heiratete er am 7. Mai 1581 in Stockholm. Mit ihr hatte er die Tochter Margarete Elisabeth. Nach Christophs Tod ging sie in ihre Heimat zurück und lebte auf Norrköpingshus. Sie starb in Schweden am 20. November 1597 und wurde im Dom zu Uppsala bestattet. Christoph ist im Dom zu Schwerin bestattet, das von Elisabeth in Auftrag gegebene Grabdenkmal des vor einem Betpult knienden Paares in der nördlichen Kapelle des Umgangs um den Hochchor wurde 1594 bis 1596 von der Werkstatt des flämischen Bildhauers Robert Coppens unterstützt von dem pommerschen Maler Georg Strachen[1] gefertigt.

Kinder

Literatur

  • Alexander Bergengrün: Herzog Christoph von Mecklenburg, letzter Koadjutor des Erzbistums Riga: Ein Beitrag zur livländischen und mecklenburgischen Geschichte. Verlag Franz Kluge, Reval 1898.
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 557ff. ISBN 3-910179-06-1
  • Ludwig Fromm: Christoph von Mecklenburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 240 f.
  • Heinz Meybaum: Christoph von Mecklenburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 247.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Strachen, Franz Joachim. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 32, E. A. Seemann, Leipzig 1938: „Maler aus Alt-Stettin. 1587 als Conterfeier, Taffel- u. Historienmaler vom Rat zu Lübeck zugelassen.“


Vorgänger Amt Nachfolger
Christoph von der Schulenburg Administrator des Stifts Ratzeburg
1554–1592
Karl I. (Mecklenburg)

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