Egon Horst

Egon Horst

Egon Horst (* 25. November 1938 in Aschaffenburg) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der als Aktiver für den FC Schalke 04 und den Hamburger SV in den Jahren 1963 bis 1969 158 Bundesligaspiele (ein Tor) absolviert hat.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Jugend und Oberliga Süd, bis 1960

Bereits in der Jugend von Viktoria Aschaffenburg zeichnete sich das Können des Defensivspielers ab. Der DFB berief den Aschaffenburger am 31. März 1957 in das Aufgebot der Deutschen Jugendnationalmannschaft für das Länderspiel in Oberhausen gegen England. Beim 4:1-Erfolg agierte er auf der Mittelläuferposition, Fritz Pott und Karl-Heinz Schnellinger bildeten das Verteidigerpaar. Zu Ostern 1957 gehörte er dem Aufgebot für das UEFA-Juniorenturnier in Spanien an. In allen drei Gruppenspielen gegen Ungarn (2:2), Polen (2:2) und Spanien (1:1) stand das Talent aus Aschaffenburg als Mittelläufer auf dem Platz. Für die Mannschaft vom Stadion am Schönbusch bestritt er bereits 1956/57 in der Fußball-Oberliga Süd als A-Junior an der Seite von Torhüter Othmar Groh und Stopper Rudolf Hoffmann fünf Spiele und erzielte dabei zwei Tore. Horst debütierte in der Oberliga am 7. Oktober 1956 beim Heimspiel gegen den FC Bayern München. In seinem ersten Seniorenjahr 1957/58 stand er in allen 30 Ligaspielen für die Viktoria auf dem Platz. Nach dem Abstieg in der Runde 1959/60 wechselte Horst nach insgesamt 86 Oberligaeinsätzen und drei Toren für seinen Heimatverein in den Fußball-Westen, er schloss sich zur Saison 1960/61 dem FC Schalke 04 an.

FC Schalke 04, 1960 bis 1965

Auch bei "Königsblau" übte er sofort die Chefrolle in der Abwehr aus und belegte mit den Mitspielern Hans Nowak, Willi Schulz, Helmut Jagielski, Waldemar Gerhardt und Willi Koslowski 1961 den dritten Rang in der Fußball-Oberliga West. In seinem zweiten Schalker Jahr, 1961/62, reichte es nach 28 Oberligaeinsätzen zur Vizemeisterschaft und damit zum Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Dort war er im Qualifikationsspiel gegen Werder Bremen und den drei Gruppenspielen gegen den 1. FC Nürnberg, Tasmania 1900 Berlin und Borussia Neunkirchen aktiv. Persönlich wurde seine Leistung einmal durch die Berufung in die U-23-Nationalmannschaft am 8. Oktober 1961 in Gelsenkirchen gegen Polen und seinem Einsatz am 3. Februar 1962 in Dortmund in der Auswahl von Westdeutschland beim Spiel gegen Süddeutschland belohnt. Beim 5:0-Erfolg der deutschen Nachwuchsmannschaft bildete er zusammen mit den zwei Außenläufern Otto Luttrop und Stefan Reisch die Läuferreihe. Im letzten Jahr der alten erstklassigen Oberliga, 1962/63, absolvierte der Ex-Aschaffenburger alle 30 Ligaspiele für die Mannschaft von Trainer Georg Gawliczek. Insgesamt hat der kopfballstarke und keinen Zweikampf scheuende Stopper von 1960 bis 1963 für Schalke 85 Oberligaspiele bestritten und dabei einen Treffer erzielt.

Horst gehört dem Spielerkreis an, der am 24. August 1963 als Aktive die neue Fußball-Bundesliga zum Laufen gebracht hat. Mit der Läuferreihe Willi Schulz, Egon Horst und Manfred Kreuz holte sich Schalke im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart durch einen 2:0-Erfolg die ersten zwei Punkte. Am Saisonende hatte Horst nur ein Spiel versäumt und mit Schalke den achten Rang belegt. Das zweite Jahr Bundesliga, 1964/65, entwickelte sich aber zu einem Desaster, Schalke belegte den letzten Platz und Horst hatte in nur zehn Partien für die Mannschaft von Trainer Fritz Langner auf dem Platz gestanden. Zusammen mit Willi Schulz nahm er im Sommer 1965 ein Angebot des Hamburger SV an und wechselte zur Runde 1965/66 in die Hansestadt.

Hamburger SV, 1965 bis 1969

Der HSV konnte in den Anfangsjahren der Bundesliga nicht an die erfolgreichen Zeiten der Fußball-Oberliga Nord anknüpfen und für Horst war deshalb der sechste Rang 1968/69 unter Trainer Kurt Koch die beste Platzierung mit den Rautenträgern. Von 1965 bis 1969 absolvierte er für die Norddeutschen 119 Bundesligaspiele. Im DFB-Pokal 1966/67 erlebte er dagegen nach Erfolgen gegen Altona 93, den 1. FC Köln, Kickers Offenbach und Alemannia Aachen den Einzug in das Pokalfinale am 10. Juni 1967 in Stuttgart gegen Bayern München. Da die Beckenbauer-Elf als Titelverteidiger bereits qualifiziert war, nahmen die Hamburger in der Runde 1967/68 am Europapokal der Pokalsieger teil. Sie drangen überraschend nach Erfolgen gegen Randers Freja, Wisla Krakau, Olympique Lyon (drei Spiele) und im Halbfinale gegen Cardiff City in das Finale ein. Am 23. Mai 1968 setzte sich der AC Mailand in Rotterdam mit einem 2:0-Erfolg aber völlig verdient gegen den Hamburger SV durch. In der Saison 1968/69 war Horst auch nochmals in den internationalen Spielen im Messe-Cup gegen den FC Metz, Slavia Prag und Hibernian Edinburgh im Einsatz.

Im Sommer 1969 beendete er seine Spielerlaufbahn. Er amtierte während seiner Profizeit in Hamburg als stellvertretender Personalchef der „Neuen Heimat“.

Literatur

  • Werner Skrentny (Hg.): Als Morlock noch den Mondschein traf, Die Geschichte der Oberliga Süd 1945-1963, Klartext-Verlag 1993, ISBN 3-88474-055-5
  • Skrentny/Prüss: Hamburger SV, Immer erste Klasse, Verlag Die Werkstatt 1998, ISBN 3-89533-220-8

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Horst — steht für: das Nest eines Greifvogels oder bestimmter anderer großer Vögel Horst (Geologie), eine Verwerfungsstruktur Horst (Toponym), Landschaftsformen und deren Flurnamen Horst (Botanik), eine Wuchsform von Pflanzen Horst (Vorname), einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Horst Poenichen — (* 20. Januar 1924 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler. Leben Poenichen ist der Vater des Schauspielers Felix Martin und ist mit der Phonetikprofessorin Ursula Gompf verheiratet. Sein Debüt gab er 1954 in der Märchenverfilmung König… …   Deutsch Wikipedia

  • Horst Egon Kalinowski — (* 2. Januar 1924 in Düsseldorf) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ausstellungen 3 Arbeiten in Sammlungen …   Deutsch Wikipedia

  • Egon Bernoth — Egon Georg Horst Bernoth (* 8. Juli 1920 in Halle (Saale); † 10. Mai 1991 in Magdeburg) war ein deutscher Gynäkologe und Geburtshelfer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften (Auswahl) 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Horst Janssen — (* 14. November 1929 in Hamburg; † 31. August 1995 ebenda) war ein deutscher Zeichner und Grafiker, der in seinen Arbeiten sowohl künstlerisch technische Experimentierfreudigkeit pflegte, als auch deutlich traditionelle grafische Elemente… …   Deutsch Wikipedia

  • Egon von Eickstedt — Egon Freiherr von Eickstedt (* 10. April 1892 in Jeseritz in der damaligen Provinz Posen; † 20. Dezember 1965 in Mainz) war ein deutscher Anthropologe und Rassentheoretiker. In Bezug auf den Nationalsozialismus war er eine maßgebliche Größe der… …   Deutsch Wikipedia

  • Egon Freiherr — von Eickstedt (* 10. April 1892 in Jeseritz in der damaligen Provinz Posen; † 20. Dezember 1965 in Mainz) war Anthropologe und Rassentheoretiker im Nationalsozialismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken …   Deutsch Wikipedia

  • Egon Freiherr von Eickstedt — (* 10. April 1892 in Jeseritz in der damaligen Provinz Posen; † 20. Dezember 1965 in Mainz) war Anthropologe und Rassentheoretiker im Nationalsozialismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken …   Deutsch Wikipedia

  • Egon Karl Nicolaus — (* 30. März 1928 in Hamburg; † 23. September 1988 in Köln) war ein deutscher Maler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Künstlerisches Wirken 3 Ausstellungen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Egon Mahnkopf — (* 1929 in Friesack) ist ein deutscher Architekt. Leben Wie der spätere Chefarchitekt des Palastes der Republik, Heinz Graffunder, begann Mahnkopf 1949 sein Studium an den „Vereinigten Bauschulen von Berlin“ (in Berlin Neukölln), das er 1952… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”