Matthias de Zordo

Matthias de Zordo
Medaillenspiegel
Matthias de Zordo bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2011
Matthias de Zordo bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2011
Speerwurf
DeutschlandDeutschland Deutschland
Weltmeisterschaften
Gold 2011 Daegu Speerwurf
Europameisterschaften
Silber 2010 Barcelona Speerwurf

Matthias de Zordo (* 21. Februar 1988 in Bad Kreuznach) ist ein deutscher Speerwerfer und amtierender Weltmeister.

Matthias de Zordo wuchs in Langenlonsheim bei Bad Kreuznach auf und begann im Alter von elf Jahren mit dem Speerwurf. Seine Karriere startete er beim TV Langenlonsheim, gefördert durch seinen ersten Trainer Thomas Braun. Beide wechselten später zum MTV Bad Kreuznach. Neben der Leichtathletik spielte er noch Handball beim HGC Bad Kreuznach.[1] Seit 2007 gehört der 1,90 m große und 95 kg schwere Athlet dem SV Saar 05 Saarbrücken an und trainiert bei Boris Henry, der seit 1. Oktober 2008 auch Bundestrainer ist. Er ist als einer der wenigen Speerwerfer der Weltspitze Linkshänder. Ihm gelang mit 88,36 m der derzeit weiteste Wurf eines Linkshänders.

Inhaltsverzeichnis

Karriereverlauf

Als 18-Jähriger gewann de Zordo den Titel bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften 2006 in Bautzen mit einer Weite von 71,67 m.[2] Den Titel verteidigte er im Jahr 2007 gegen seinen favorisierten Vereinskameraden Alexander Vieweg mit 77,94 m.[3][4] Einen Monat vorher gewann de Zordo bei den U20-Europameisterschaften in Hengelo mit 78,59 m den Titel.[5] Er hatte im Juni des Jahres seine Bestleistung schon auf den deutschen Jugendrekord von 78,67 m gesteigert und holte sich in diesem Jahr auch den Titel bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. 2008 verbesserte er sich bei den Werfertagen in Halle auf 82,51 m, dies war sein erster Wurf über die 80-Meter-Marke und erneut siegte er bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften. 2009 wurde de Zordo in Sofia Militärweltmeister mit einer Weite von 79,92 m, danach Deutscher Vizemeister und zum vierten Mal in Folge Deutscher Juniorenmeister. Er blieb aber 2009 bei einer Jahresbestweite von 80,15 m.

2010 schaffte de Zordo die Norm zur Qualifikation für die Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 in Barcelona zum ersten Mal am 22. Mai 2010 in Saarbrücken mit 81,58 m. Zwei Tage später folgte die zweite Normerfüllung mit neuer persönlicher Bestleistung von 83,09 m beim Pfingstsportfest in Rehlingen, Gemeinde Rehlingen-Siersburg,[6] bevor er sich zwei Wochen später mit einer weiteren Steigerung auf 84,38 m in den Kreis der erweiterten Weltelite warf.[7] Im Juni schlug er im Rahmen der Team-Europameisterschaften in Bergen überraschend den Weltmeister Andreas Thorkildsen mit einer Weite von 83,80 m. Drei Wochen später wurde er erstmals Deutscher Meister in der Hauptklasse der Männer.

De Zordo absolvierte von 2006 bis 2007 ein Freiwilliges soziales Jahr im Sport beim SV Saar 05 Saarbrücken und ist inzwischen der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Mainz angeschlossen.[1] Bei seinen Wettkämpfen tritt er meist mit derselben Wollmütze an, die er selbst als seine Glücksmütze bezeichnet.[8][9]

Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona am 31. Juli 2010 gewann er mit 87,81 m und neuer persönlicher Bestleistung die Silber-Medaille im Speerwerfen.

Seinen Deutschen Meistertitel verteidigte de Zordo 2011 in Kassel.

Bei den Weltmeisterschaften in Daegu besiegte er am 3. September 2011 den amtierenden Olympiasieger Thorkildsen erneut und wurde damit Weltmeister im Speerwurf.

Mit einer neuen persönlichen Bestweite von 88,36 m gewann er am 16. September 2011 das Diamond League Finale in Brüssel. Damit überholte er Andreas Thorkildsen in der Gesamtwertung und sicherte sich den Sieg im Diamond Race 2011.[10]

Ehrungen

  • Saarsportler des Jahres 2010

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Peter Grau (28. August 2006): Matthias de Zordo - Der Traum vom Olympiasieg. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 25. Mai 2010.
  2. 63. Deutsche Juniorenmeisterschaften Bautzen, Ergebnisliste. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de (27. August 2006). Abgerufen am 25. Mai 2010.
  3. 64. Deutsche Juniorenmeisterschaften Hannover. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de (26. August 2007). Abgerufen am 25. Mai 2010.
  4. Peter Grau (6. September 2007): Matthias De Zordo gibt sich noch Zeit. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 25. Mai 2010.
  5. Daniela Städter (22. Juli 2007): Gold für Matthias De Zordo in Hengelo. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 25. Mai 2010.
  6. Manuel Keil (24. Mai 2010): Matthias de Zordo und Verena Sailer überzeugen. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 25. Mai 2010.
  7. Peter Grau (5. Juni 2010): Matthias de Zordo besticht mit 84,38 m. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 7. Juni 2010.
  8. Peter Schmitt (21. Juni 2010): Matthias de Zordo – „Nur mit Glücksmütze. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 28. Juli 2010.
  9. Matthias De Zordo im Porträt. Norddeutscher Rundfunk. Abgerufen am 28. Juli 2010.
  10. Großer Zahltag für Matthias de Zordo, leichtathletik.de, abgerufen 20. September 2011

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