Schloss Les Aygues

Schloss Les Aygues

Das Schloss Les Aygues (französisch Château Les Aygues) wurde während des 19. Jahrhunderts im Stil Louis-treize erbaut und diente seinen Bewohnern als repräsentative Sommerresidenz am Meer. Das Schloss befindet sich im französischen Seebad Étretat im Département Seine-Maritime in der Normandie und kann öffentlich besichtigt werden. Seit August 1997 sind Teile des Gebäudes, das an der historischen Elfenbein- und Gewürzstraße liegt, als Monument historique in die französische Denkmalliste eingeschrieben.^[1]

Geschichte

Die vermögende Inhaberin des Eau de Mélisse des Carmes, Amédée Boyer, ließ im Jahre 1866 die schlossartige Villa als Sommerfrische in Étretat durch den französischen Architekten Théodore Huchon erbauen. Das symmetrische Gebäude entsprach dem damaligen Zeitgeschmack des Zweiten Kaiserreiches unter Kaiser Napoleon III. Jean-Charles Alphand und Gabriel Davioud entwarfen den dazugehörigen Schlosspark, dessen Stil dem des Pariser Parc des Buttes-Chaumont entspricht. Nachfolgend übernahmen die Erbin Angélique de la Houssaye und ihr Gemahl, der Groß-Kammerherr des russischen Kaisers Nikolaus I., Fürst Joseph Lubomirski, aus dem polnischen Hochadelsgeschlecht Lubomirski, das Château. Später wurde es dann als Ferienresidenz der spanischen Königinnen Maria Christina von Neapel-Sizilien und Isabella II. von Spanien genutzt. Zu den bekanntesten Gästen des Schlosses gehörten unter anderem Jacques Offenbach und Alexandre Dumas.^[2]

Heutige Nutzung

Detailansicht

Nach mehr als zwanzigjährigem Leerstand wurde das historische Gebäude im Jahr 1989 von zwei Geschichtsinteressierten erworben. Es erfolgte anschließend eine umfassende und detailgetreue Renovierung des Schlosses sowie dessen Ausstattung mit authentischen Möbeln, Portraits und Kunstwerken aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Darüber hinaus beherbergt das Bauwerk eine chinesische Keramik- und Porzellansammlung. Eine Suite und ein Zimmer des Schlosses können heute als „Chambres d’hôtes de prestige“ gemietet werden.^[3]

Literatur

• Vanessa Yager (Hrsg.): Ouverts au public. Monuments historiques: chateaux et abbayes, parcs et jardins, sites industriels et archéologiques édifices du XXe siècle. Le guide du patrimoine en France. Monum, Edition du patrimoine, Paris 2002, ISBN 2-85822-760-8, S. 537.

Weblinks

 Commons: Schloss Les Aygues – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Offizielle Schlosswebsite (französisch)
• Schloss Les Aygues auf seinemaritime.net (französisch)
• Schloss Les Aygues auf routes-historiques.com (französisch)

Einzelnachweise

1. ↑ Schloss Les Aygues in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch), Zugriff am 5. Juni 2011.
2. ↑ Schloss Les Aygues auf etretat.net, Zugriff am 5. Juni 2011.
3. ↑ Séjourner aux Aygues auf chateaulesaygues.com (französisch)

49.7050277777780.21363888888888

Koordinaten: 49° 42′ 18″ N, 0° 12′ 49″ O