Citroën Xantia

Citroën Xantia
Citroën
Citroën Xantia (1993–1998)

Citroën Xantia (1993–1998)

Xantia
Hersteller: PSA Peugeot Citroën
Produktionszeitraum: 1993–2001
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Schrägheck, fünftürig
Kombi, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
1,6–3,0 Liter
(65–140 kW)
Dieselmotoren:
1,9–2,1 Liter
(50–80 kW)
Länge: 4444–4712 mm
Breite: 1755 mm
Höhe: 1380–1420 mm
Radstand: 2740 mm
Leergewicht: 1339 kg
Vorgängermodell: Citroën BX
Nachfolgemodell: Citroën C5

Der Xantia ist ein Modell des Autoherstellers Citroën, wurde im Jahr 1993 vorgestellt und ersetzte den Citroën BX. Die Kombiversion Break erweiterte die Palette ab August 1995.

Inhaltsverzeichnis

Gebaut wurde das Auto von März 1993 bis Oktober 2001 in Frankreich. Die Limousine wurde im Citroën-Werk Rennes in der Bretagne hergestellt, der Break beim französischen Karosserie-Spezialisten Heuliez. Nach wie vor wird eine einfach ausgestattete Version des Xantia 1.8i 16V im Iran bei SAIPA für den dortigen Markt hergestellt.

Heckansicht des Xantia

Der von Bertone entworfene Xantia verfügt über einige Alleinstellungsmerkmale wie eine in Kurven kinematisch mitlenkende Hinterachse, ein hydropneumatisches Fahrwerk und ab 1998 den ersten Common-Rail-Dieselmotor bei Citroën. Die kinematisch mitlenkende Hinterachse wurde erstmals beim Citroen ZX eingesetzt und in der Folgezeit bei allen Citroën mit gezogenen Längslenkern an der Hinterachse verbaut (u. a. Saxo, Xsara). Der Xantia wurde je nach Modellvariante entweder mit der altbewährten Hydropneumatik, oder mit deren Weiterentwicklung, der Hydractive-II-Federung, mit zwei unterschiedlichen Federkonstanten und elektronischer Regelung ausgestattet. Bei diesem System wurde pro Achse eine zusätzliche Federkugel eingebaut, welche, um die Federung bei Kurvenfahrt, Beschleunigung oder Verzögerung zu verhärten, weggeschaltet wird.

Die Hydropneumatik wurde ab dem Modelljahr 1994 mit einem Anti-Absink-System ergänzt, welches bei abgestelltem Motor hinter den Höhenkorrektoren den Rücklauf der Federung sperrte und somit ein gleichbleibendes Fahrzeugniveau auch bei längerem Stillstand garantierte. Da der Bremsdruck der hinteren Bremse bei der Citroën-Hydropneumatik aus der Hinterachs-Federung gespeist wird (beladungsabhängige Bremswirkung), musste ein zusätzlicher Druckspeicher im Bereich der Hinterachse ins System integriert werden, um die Bremsfunktion auch bei eingeschaltetem Anti-Absink-System sicherzustellen.

Ein Facelift gab es Anfang 1998, das hauptsächlich strukturelle Karosserieverstärkungen betraf (Xantia-X2).

Sterne im Euro NCAP-Crashtest[1] Crashtest-Stern 2-1.svg

Im Herbst 2001 wurde die Produktion des Xantia beendet. Der Nachfolger C5 erschien bereits im Frühjahr 2001.

Der Xantia war (zusammen mit dem XM) das letzte Citroën-Modell mit Zentralhydraulik, durch welche die Öldruckversorgung von Bremskraftsteuerung, Servounterstützung der Lenkung und Federung realisiert wurde.

Chronologie

  • März 1993: Markteinführung des Xantia in Frankreich
  • September 1995: Einführung des Xantia Kombis (traditionell „Break“)
  • Januar 1998: Facelift mit geänderten Kühlergrill, Stoßfängern und überarbeitetem Interieur
  • November 1998: Erscheinen des Common-Rail Diesels 2.0HDI (DW10ATED) mit 80 kW (109 PS)
  • Oktober 2001: Einstellung der Produktion

Sicherheit

Ab Modelljahr 1994 wurde serienmäßig ein Fahrer-Airbag montiert, ab Modelljahr 1996 auch ein Beifahrer-Airbag. Mit dem Wechsel 1998 auf die Serie II wurde der Xantia zusätzlich mit zwei Seitenairbags in den Lehnen der Vordersitze ausgestattet und erhielt strukturelle Karosserieverstärkungen. An den Schlössern der vorderen Sicherheitsgurte kamen pyrotechnische Gurtstraffer zum Einsatz. Alle Xantia wurden mit einem 3-Kanal-ABS ausgeliefert.

Motoren

Benziner
Modell Zylinder/
Ventile
Hubraum Max. Leistung Max. Drehmoment Motorkennung Bauzeitraum
1.6i 4/8 1580 cm³ 65 kW (88 PS) bei 6000 min-1 130 Nm bei 2600 min-1 XU5 M3/Z (BFZ) 1993–1995
1.8i 4/8 1762 cm³ 66 kW (90 PS) bei 5000 min-1 147 Nm bei 2600 min-1 XU7 JB (LFX) 1995–1999
1.8i 4/8 1762 cm³ 74 kW (101 PS) bei 6000 min-1 153 Nm bei 3000 min-1 XU7 JP (LFZ) 1993–1998
1.8i 16V 4/16 1762 cm³ 81 kW (110 PS) bei 5500 min-1 155 Nm bei 4250 min-1 XU7 JP4 (LFY) 1995–2001
2.0i 4/8 1998 cm³ 89 kW (121 PS) bei 5750 min-1 176 Nm bei 2750 min-1 XU10 J2C (RFX) 1993–1998
2.0i 16V 4/16 1998 cm³ 97 kW (132 PS) bei 5500 min-1 180 Nm bei 4200 min-1 XU10 J4R (RFV) 1995–2000
2.0i 16V 4/16 1998 cm³ 110 kW (150 PS) bei 6500 min-1 183 Nm bei 3500 min-1 XU10 J4D/Z (RFT) 1994–1995
112 kW (152 PS) bei 6500 min-1 186 Nm bei 3500 min-1 XU10 J4D/Z (RFY) 1993–1994
2.0i TCT 4/8 1998 cm³ 108 kW (147 PS) bei 5300 min-1 235 Nm bei 2500–3500 min-1 XU10 J2TE (RGX) 1995–1998
3.0i V6 6/24 2946 cm³ 140 kW (190 PS) bei 5500 min-1 267 Nm bei 4000 min-1 ES9 J4 (XFZ) 1997–2000
Diesel
Modell Zylinder/
Ventile
Hubraum Max. Leistung Max. Drehmoment Motorkennung Bauzeitraum
1.9 D 4/8 1905 cm³ 50 kW (68 PS) bei 4600 min-1 120 Nm bei 2000 min-1 XUD9 Y (DJZ) 1993–1995
51 kW (69 PS) bei 4600 min-1 120 Nm bei 2000 min-1 XUD9 A (D9B) 1995–1996
1.9 SD 4/8 1905 cm³ 55 kW (75 PS) bei 4600 min-1 135 Nm bei 2250 min-1 XUD9 SD (DHW) 1995–1998
1.9 Turbo D 4/8 1905 cm³ 66 kW (90 PS) bei 4000 min-1 196 Nm bei 2250 min-1 XUD9 TE/Y (DHX) 1993–2000
2.0 HDi 4/8 1997 cm³ 66 kW (90 PS) bei 4000 min-1 205 Nm bei 1900 min-1 DW10 TD (RHY) 1998–2000
2.0 HDi 4/8 1997 cm³ 80 kW (109 PS) bei 4000 min-1 250 Nm bei 1750 min-1 DW10 ATED (RHZ) 1998–2001
2.1 Turbo D12 4/12 2088 cm³ 80 kW (109 PS) bei 4300 min-1 250 Nm bei 2000 min-1 XUD11 BTE (P8C) 1995–1998

Xantia Activa

Logo des Xantia Activa

Der Xantia Activa war das (technische) Topmodell der Xantia-Baureihe von Citroën. Vorstellung war 1994, gebaut wurden zwischen 1995 und 2001 kaum mehr als 10.000 Stück.

Neben Hydractive II hatte der Activa noch die sogenannte Aktive Fahrwerksstabilisierung (AFS), im französischen SC.CAR = Systeme Citroën de Contrôle Actif du Roulis, welches der erste serienmäßig angebotene aktive Querstabilisator im Automobilbau war. Mit diesem System wird die Seitenneigung durch mechanische Regelung mit Hydraulikzylindern, die auf die Querstabilisatorstangen einwirken, auf ein Minimum (−0,2° bis 1°) reduziert. Diese Technik ermöglicht (laut Werksangabe) bei optimal griffiger Fahrbahn Querbeschleunigungen von bis zu 1,2g und bietet trotzdem noch einen guten Federungskomfort und damit sichere Straßenlage. Auch deswegen hat der Activa Sitze mit extra Seitenwangen, welche zudem bei der ersten Serie (X1) verstellbar sind. Dadurch ist mehr Seitenhalt gewährleistet.

Funktionsweise: Beide (relativ dicken) Querstabilisatoren (vorne 28 mm, hinten 25 mm Durchmesser) sind diagonal gegenüberliegend (vorne-links und hinten-rechts) über einen Differential-Hydraulikzylinder mit den Radlenkern verbunden.

Diese Zylinder sind an ein Reglerventil angeschlossen, welches von den vorderen Querlenkern mittels Schubstangen über eine Feder-Hebel-Mechanik direkt betätigt wird. Auftretendes Rollmoment (Seitenneigung) wirkt auf die Querlenker entgegengesetzt – ein Rad federt ein, das andere federt aus. Dadurch wird das Reglerventil – der Neigungskorrektor – durch die Schubstangen in eine Richtung hin aus seiner Ruhelage (Geradeausstellung) gezogen/geschoben, wodurch es einen dem Rollmoment proportionalen Druck in den Hydraulikzylindern einstellt.

Die Hydraulikzylinder verändern dadurch ihre Länge und wirken so der Verspannung des Querstabilisator entgegen. Sie „drücken“ die Karosserie über die Querstabilisatorstangen gegen das einwirkende Rollmoment wieder in die Horizontale, womit Kurvenfahren bis zu 0,6g Querbeschleunigung mit −0,2 bis 0,5° Seitenneigung ermöglicht wird. Ab 0,6g Querbeschleunigung kommen die Stellzylinder an ihren Anschlag, ab hier neigt sich der Xantia Activa bis zum Erreichen des Kurvengrenzbereiches bis zu 1° in die Kurve, was dem Wert eines guten Sportwagens mit sehr straffer Abstimmung entspricht.

Da dieser aktive Rollstabilisator unabhängig vom Hydractive-II-Fahrwerk arbeitet, bleibt deren Federweg auch bei extremer Kurvenfahrt fast ganz erhalten und sorgt so für eine deutlich bessere Straßenlage in diesen Situationen als das konventionelle Radaufhängungen können. Bei Geradeausfahrt wird über das Steuergerät der Hydractive-Federung zudem ein Magnetventil betätigt, das eine zusätzliche Federkugel in den hydraulischen Regelkreis der Stellzylinder schaltet. Dadurch wird zum einen die Steifigkeit der verwendeten dicken Stabilisatorstangen „virtuell“ durch die Elastizität der Federkugel abgemildert, um den Komfort zu erhöhen und diese eigentlich wichtigere Wirkung zu erzielen: Den Regelkreis zu dämpfen, damit bei vertikalen Radbewegungen durch Bodenunebenheiten bei Geradeausfahrt keine unerwünschten Regulierungsschwingungen durch kurzzeitige Erregung des Neigungskorrektors auftreten, denn die Hebelstangen bewegen sich natürlich auch bei solchen Einflüssen.

Es gab den Xantia Activa mit folgenden Motoren (nicht in jedem Land verfügbar):
Benziner: 2.0i 16V (132 PS), 2.0i 16V (150 PS), 2.0i Turbo c.t. (147 PS), 3.0i V6 (190 PS)
Diesel: 2.1 TD (109 PS), 2.0 HDi (109 PS).

Ein Activa ist am serienmäßigen Heckspoiler, den Venise-Leichtmetallfelgen, den in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern (bei Modellen erster Serie), dem schwarzen Wagenhimmel (je nach Baujahr) und dem Activa-Logo anstatt der Hubraumangabe an den Türen zu erkennen.

Literatur

  • Steve Rendle, Andy Legg, Bob Jex: Citroën Xantia: Haynes Service and Repair Manual. Haynes Publishing, Somerset 2003, ISBN 1-85960-550-8.
  • Reparaturanleitung: Citroën Xantia ab Baujahr 1993. Bucheli Verlag, Zug/Schweiz, ISBN 3-7168-1907-7.

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse des Citroën Xantia beim Euro NCAP-Crashtest

Weblinks

 Commons: Citroën Xantia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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