Delme (Moselle)

Delme (Moselle)
Delme
Wappen von Delme
Delme (Frankreich)
Delme
Region Lothringen
Département Moselle
Arrondissement Château-Salins
Kanton Delme
Gemeindeverband Saulnois.
Koordinaten 48° 53′ N, 6° 24′ O48.8872222222226.3922222222222220Koordinaten: 48° 53′ N, 6° 24′ O
Höhe 220 m (208–280 m)
Fläche 5,09 km²
Einwohner 915 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 180 Einw./km²
Postleitzahl 57590
INSEE-Code
Website http://communedelme.free.fr/

Delme ist eine französische Gemeinde mit 915 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Moselle in der Region Lothringen. Der Ort gehört zum Arrondissement Château-Salins, ist Verwaltungssitz des Kantons Delme und gehört zum Kommunalverband Communauté de communes du Saulnois.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Delme liegt im Saulnois, 30 Kilometer südöstlich von Metz und 26 Kilometer nordöstlich von Nancy. Nachbargemeinden von Delme sind Xocourt im Norden, Viviers im Osten, Donjeux im Südosten, Lemoncourt im Süden, Craincourt im Westen sowie Puzieux im Nordwesten.

Geschichte

Delme ist aus einer römischen Poststation an der Römerstraße von Metz (Divodurum Mediomatricum) nach Straßburg (Argentorate) entstanden. Der Bezeichnung der Ortschaft als Ad Duodecimum tauchte erstmals auf der Tabula Peutingeriana auf. Die lateinische Bezeichnung Duodecimum gab die Entfernung von Metz an. Duodecimum milliarum bedeutet „Zwölftes Miliarium“ (Distanzsäule).[1] Im Jahr 990 wurde die Ortschaft als Duodecimum villa im Kopialbuch der Abtei Sankt Arnulf in Metz erwähnt, 1016 als Dodeismes im Kopialbuch der Kathedrale von Metz. Delme war Sitz eines Erzpriesters des Erzdiakonats von Vic-sur-Seille, das wiederum dem Bistums Metz unterstand. Auch die weltliche Regierung hatte das Bistum Metz bis 1612 inne, dann wurde Delme vom Herzogtum Lothringen übernommen.[2] Ab dem 13. Jahrhundert bis 1790 war Delme Hauptort eines Verwaltungsbezirks (ban), zu dem die Ortschaften Alaincourt-la-Côte, Aulnois-sur-Seille, Craincourt, Fossieux, Lemoncourt, Manhoué, Puzieux und Xocourt gehörten. Delme gehörte ab 1751 teilweise zur Bailliage von Château-Salins.[3]

1793 erhielt Delme im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Es gehörte von 1801 bis 1871 zum früheren Departement Meurthe, das 1871 in Meurthe-et-Moselle umbenannt wurde. 1871 wurde die Gemeinde wegen Gebietsveränderungen durch den Verlauf des Deutsch-Französischen Kriegs (1870–1871) in das neu geschaffene Reichsland Elsaß-Lothringen des Deutschen Reiches eingegliedert. Es war nur fünf Kilometer von der Reichsgrenze entfernt. Das Reichsland Elsaß-Lothringen bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und wurde danach aufgelöst. Delme lag in jener Zeit im Département Moselle, diese Änderung wurde auch 1918 beibehalten, als Moselle wieder Frankreich zugesprochen wurde.[4] Delme gehörte als französischsprachige Ortschaft zu den 247 letzten Gemeinden, deren Name im Ersten Weltkrieg am 2. September 1915 eingedeutscht wurde. Der Name wurde zu „Delm“ geändert und war bis 1918 offizieller Ortsname.[5]

Am 11. Mai 1922 wurde Delme der Orden Croix de Guerre 1914–1918 verliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt es das Croix de Guerre 1939–1945.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007
Einwohner 612 631 620 698 681 728 872

Wappen

Das Wappen der Gemeinde wurde erst 1870 entworfen. Es ist in zwei Hälften geteilt, die linke Seite ist golden und zeigt einen roten diagonalen Streifen, auf dem sich drei silberne gestümmmelte Adler befinden. Diese Seite entspricht damit dem Wappen des Herzogtums Lothringen. Die rechte Seite ist rot und trägt zwei silberne Lachse, die mit dem Rücken zueinander stehen, sowie zwei ganze silberne Kreuze, eins über den Lachsen und eins darunter, und zwei halbe Kreuze, rechts und links der Lachse. Diese Hälfte entspricht dem Wappen von Obersalm. Das Wappen trägt dem Umstand Rechnung, dass die Ortschaft teilweise zum Herzogtum Lothringen und teilweise zur Grafschaft Salm gehörte.[6]

Sehenswürdigkeiten

Die Synagoge von Delme wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nach dem Krieg wiederaufgebaut. Sie wurde von 1878–1880 errichtet und 1984 in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques (historische Denkmale) eingetragen.[7] In der Synagoge befindet sich heute ein Zentrum für zeitgenössische Kunst (Centre d’Art Contemporain).

Wirtschaft und Verkehr

Delme liegt auf der D955. Der nächste Flughafen ist der Flughafen Metz-Nancy-Lothringen, der 14,6 Kilometer nordwestlich liegt.[8]

Die Ortschaft verfügt über zwei Gewerbegebiete, die Zone artisanale de Bantzenheim im Nordwesten des Ortskerns und die Zone artisanale Communautaire im Südosten. Beide liegen an der D955.

Einzelnachweise

  1. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. 1, Librairie Droz, 1990, ISBN 9782600028844, S. 362 (in Google Books, abgerufen am 24. April 2010). (französisch)
  2. Guides Gallimard (Hrsg.): Lorraine. Gallimard, Paris 2002, ISBN 978-2742409082, S. 115. (französisch)
  3. Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d’archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6 Auflage. 14, Nr. 18, Imprimerie impériale, Paris 1862, S. 30+40+90+152 (in Google Books, abgerufen am 26. April 2010).(französisch)
  4. Delme auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 25. April 2010
  5. Les 247 dernières communes à noms français, débaptisées seulement le 2 septembre 1915 (französisch) Abgerufen am 25. April 2010
  6. Union des Cercles Génealogiques Lorrains (französisch) Abgerufen am 26. April 2010
  7. Delme in der Base Mérimée (französisch) Abgerufen am 23. April 2010
  8. Delme auf Annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 23. April 2010

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