Diplom-Handelslehrer

Diplom-Handelslehrer

Der Abschluss Diplom-Handelslehrerin / Diplom-Handelslehrer (Dipl.-Hdl.) wird im Allgemeinen über ein Studium der Wirtschaftspädagogik an einer Universität oder Technischen Universität mit den Pflichtstudienfächern Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Recht, Rechnungswesen, Pädagogik, Psychologie und ggf. Wahlfächern wie Englisch, Geschichte oder Informatik erworben. Ausbildung und Abschluss werden über eine eigene Prüfungsordnung geregelt. Das Studium wird mit einer Diplomarbeit abgeschlossen und berechtigt deshalb zum Führen des akademischen Grades Dipl.-Hdl., seltener des Dipl.-Wirtsch.-Päd. Das Studium ist sehr praxisorientiert und ermöglicht den Absolventen sowohl einen Einsatz im schulischen Bereich (Sekundarstufe II), im universitären Bereich und in der Wirtschaft.

Die Universität Kaiserslautern bietet eine Ausbildung zum "Diplomhandelslehrer /Technik" an. An der Universität Bamberg gibt es die Ausbildung zum Diplom-Handelslehrer/WI mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik.

Der größere Teil der Diplom-Handelslehrerinnen / Diplom-Handelslehrer wählte bisher den Schulbereich und wird in erster Linie an Wirtschafts- und Berufsschulen, Berufskollegs und Kollegschulen eingesetzt. Sie unterrichten primär in wirtschaftsbezogenen Fächern wie Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen (Buchführung und Kosten- und Leistungsrechnung, einschl. Finanzbuchhaltung), Volkswirtschaftslehre und weitere ausbildungsspezifische Fachinhalte oder je nach Studiengang auch z. B. Sprachen.

In der freien Wirtschaft sind Diplom-Handelslehrerinnen / Diplom-Handelslehrer oft in Bereichen der Dualen Ausbildung eingesetzt um dort den Auszubildenden theoretische Bezugspunkte und Hintergrundwissen zu vermitteln. Die heutige Internationalisierung und Globalisierung bietet für Diplom-Handelslehrerinnen / Diplom-Handelslehrer wegen der weit gefächerten Studieninhalte zusätzlich gute Berufschancen in international tätigen Unternehmen, insbesondere wenn fundierte Fremdsprachenkenntnisse vorliegen. Der Bedarf übersteigt derzeit das Angebot an Absolventen.

Problematisch ist zurzeit die Zukunft des Studiengangs Wirtschaftspädagogik: Mit Umstellung auf Bachelor und Master ergibt sich das Problem, dass der Bachelor in Wirtschaftspädagogik nicht zum Lehramt an Beruflichen Schulen befähigt. Somit müssten alle Bachelor Absolventen zusätzlich den Master absolvieren. Andererseits wird von Seiten der Universität gefordert, dass nur 20 bis 30 % der Bachelorabsolventen einen Master machen dürfen. Ob große Teile der Absolventen ohne Masterabschluss einer Anstellung in der freien Wirtschaft nachgehen können, ist zurzeit noch nicht absehbar. Alternativ zu einem auf Wirtschaftspädagogik ausgerichteten Bachelorabschluss gibt es auch Pläne, den Bachelor in Wirtschaftswissenschaften zu machen und den folgenden Master speziell auf Wirtschaftspädagogik auszurichten. Da sich bisher das Grundstudium der Wirtschaftspädagogik und der Wirtschaftswissenschaften weitestgehend deckten, kann davon ausgegangen werden, dass ein spezieller Bachelorstudiengang nicht bzw. relativ selten eingerichtet wird.

Vor einem beruflichen Einsatz an Schulen im öffentlichen Bereich ist nach dem abgeschlossenen Studium noch eine 2-jährige Referendarzeit (Referendariat) zu absolvieren. Danach erfolgt bei ausreichender Eignung und Leistung i. d. R. die Einstellung als Studienrat. Das Einstiegsamt ist Besoldungsgruppe A 13. Weitere Beförderungsmöglichkeiten bestehen im Rahmen der üblichen Beförderungsämter im höheren Dienst.


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