Elbphilharmonie

Elbphilharmonie
Luftaufnahme, September 2010
Baufortschritt: Wasserseite, August 2010
Elbphilharmonie mit Richtfest-Kranz am 29. Mai 2010

Die Elbphilharmonie, auch Elbphilharmonie Hamburg ist ein seit April 2007 im Bau befindliches Konzerthaus - der Elbphilharmonie Hamburg Bau GmbH & Co. KG - in der Hamburg-HafenCity, das auf dem Kaispeicher A, einem ehemaligen Kakaospeicher inmitten des Hamburger Hafens, errichtet wird. Der Entwurf des Gebäudes stammt vom Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron. Es soll nach Fertigstellung in seinen gesamten Geschossflächen von etwa 120.000 m² neben drei Konzertsälen und Backstagebereichen auch ein Hotel, Gastronomiebereiche, 47 Eigentumswohnungen, eine öffentlich zugängliche Plaza auf 37 Metern Höhe und ein Parkhaus mit 500 Stellplätzen enthalten. Das Richtfest fand nach gut dreijähriger Bauzeit im Mai 2010 statt.

Die Fertigstellung des Gebäudes war zunächst für 2010 geplant, dann mehrfach verschoben worden. Im März 2011 würde die Eröffnung für 2013 angekündigt, doch im August 2011 kam es zu einer weiteren Verzögerung, so dass seitdem von 2014 oder 2015 ausgegangen wird.[1] Ein weiteres Politikum des Baus sind die steigenden Kosten, so ging man in den ersten Planungen von 77 Millionen Euro, bei Baubeginn von 114 Millionen Euro und im Jahr 2008 von 323 Millionen Euro aus. Im Jahr 2011 wurden die Gesamtkosten auf 476 Millionen Euro veranschlagt.[2] Diese Schätzungen basieren auf Mehrkostenforderungen und Kosten durch die Bauverzögerung, die von der Stadt nicht anerkannt werden.[3]

Nutzer der Elbphilharmonie soll die HamburgMusik gGmbH – Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft werden. Bereits vor der Fertigstellung des Gebäudes organisiert diese „Elbphilharmonie Konzerte“ sowohl in der Laeiszhalle, wie an zahlreichen weiteren Spielstätten in Hamburg.[4] Generalintendant ist seit 2007 Christoph Lieben-Seutter.[5] Das NDR Sinfonieorchester soll Residenzorchester und das Ensemble Resonanz Ensemble in Residence werden.

Inhaltsverzeichnis

Gebäude

Bereits der unvollendete Bau dominiert die HafenCity, März 2010
Der Bau im September 2011.

Architektur

Die Elbphilharmonie liegt am Kaiserhöft, der Spitze einer Kaizunge zwischen den ehemaligen Hafenbecken des Sandtorhafens und des Grasbrookhafens, und damit am westlichsten Punkt der HafenCity.

Der Entwurf der Architekten Herzog & de Meuron sieht vor, auf dem bestehenden Baukörper des backsteinernen Kaispeichers A einen gläsernen Aufbau mit geschwungener Dachform zu errichten. Entgegen den allerersten Planungen wurde der Speicher für den Bau vollständig entkernt und blieb lediglich in seinen Grundmauern erhalten.

Das Gebäude soll nach seiner Fertigstellung 26 Geschosse und eine Gesamthöhe von rund 110 Metern haben, es löst das Radisson Blu Hotel Hamburg als höchstes bewohntes Gebäude Hamburgs ab. Die Glasfassade des Aufbaus setzt sich aus insgesamt 1096 einzelnen Glaselementen zusammen, von denen zahlreiche unterschiedlich gewölbt und gebogen sind. Zum Sonnenschutz und aus gestalterischen Gründen ist zudem jede Scheibe mit einem Raster bedruckt.

Der Zugang zum Haus erfolgt über eine rund 82 Meter lange, konkav gebogene Rolltreppe, die das Erdgeschoss mit der sogenannten Plaza, einer frei zugänglichen Fläche in Höhe des früheren Kaispeicher-Dachs verbindet.[6] Zusätzlich sollen insgesamt 29 Aufzugsanlagen für die Erschließung des Hauses zur Verfügung stehen.

Nutzung

Konzertsäle

Vorgesehen sind ein Großer Konzertsaal mit rund 2150 Sitzplätzen, ein Kleiner Saal mit 550 Plätzen sowie ein dritter Saal, das so genannte Kaistudio, mit 170 Sitzplätzen.[7]

Der Große Saal folgt dem Prinzip einer sogenannten Weinberg-Architektur, bei dem sich die Ränge um eine zentral angeordnete Bühne gruppieren. Er wird mit einer Orgel des Herstellers Johannes Klais Orgelbau ausgestattet sein. Der Große Saal ist auf klassische Musik ausgerichtet, kann aber auch für Jazz und populäre Weltmusik genutzt werden. Der Kleine Saal wird vorwiegend zur Aufführung von Kammermusik dienen und darüber hinaus weiteren Nutzungen offen stehen. Das Akustikkonzept der Säle stammt von Yasuhisa Toyota[7], der bereits die Konzepte von mehr als 50 anderen Konzerthäusern und Konzerthallen erstellt hat, zuletzt den vielgelobten Saal im Konzerthaus in Helsinki.[8]

Öffentlicher Raum: Die Plaza

Zwischen Backsteinsockel und Glasaufbau befindet sich in 37 Metern Höhe ein öffentlich zugänglicher Platz. Die Plaza dient als Verbindung zwischen dem Foyer der Konzertsäle, dem Hotel sowie den Eingängen der Wohnungen. Teil der Plaza ist ein Außenrundgang, der um das Gebäude herumführt. Von hier soll sich dem Besucher eine Aussicht über Hamburg bieten, sowie Einblicke nach oben in die verschiedenen Ebenen des Foyers.

Kommerzielle Nutzungen

Neben dem öffentlichen Bereich der Konzertsäle werden als flankierende kommerzielle Nutzungen ein Vier-Sterne-Hotel mit 250 Zimmern, zum Hotel gehörende Konferenz- und Wellnessbereiche, Gastronomie und 45 Wohneinheiten in der Elbphilharmonie untergebracht. Im ehemaligen Kaispeicher entsteht neben dem Kaistudio und Räumlichkeiten für einen musikpädagogischen Bereich auch ein Parkhaus mit rund 510 Stellplätzen.

Funktion als Landmarke

Die Elbphilharmonie Hamburg wird von der für die Entwicklung und Vermarktung der HafenCity zuständigen HafenCity Hamburg GmbH neben dem 2008 eröffneten Internationalen Maritimen Museum Hamburg und dem geplanten Science Center als eine der zentralen kulturellen Einrichtungen der HafenCity beworben.[9] Über die Nutzung als Konzerthaus hinaus erwartet der Senat von der Elbphilharmonie die Schaffung eines Wahrzeichens für Hamburg und die HafenCity, insbesondere im Hinblick auf die internationale Repräsentation der Stadt. Das Motiv der Schaffung eines Wahrzeichens wurde frühzeitig für offizielle Werbe- und Imagekampagnen aufgegriffen.

Flankierende städtebauliche Maßnahmen

Im Zusammenhang mit dem Bau der Elbphilharmonie sollten weitere städtebauliche Maßnahmen im Umfeld des Gebäudes erfolgen, wie die Verbesserung der fußläufigen Anbindung zu der U-Bahn-Station Baumwall oder die Neugestaltung der Uferpromenade zwischen Baumwall und Landungsbrücken nach Entwürfen des Büros um Zaha Hadid.[10] [11] Aufgrund zu hoher Kosten wurden diese Planungen jedoch zurückgenommen.[12]

Verkehrserschließung

Die Elbphilharmonie soll zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung über den ÖPNV und den Individualverkehr erreichbar sein. Die nächstgelegene Schnellbahnhaltestelle ist die Station Baumwall der Linie U3, die rund 400 Meter nordwestlich der Elbphilharmonie liegt. Die in Bau befindliche U4 unterquert das Gebäude zwar nahezu, erhält aber keine eigene Haltestelle. Die Station Überseequartier befindet sich etwa 600 Meter östlich.[13]

Für die Erschließung des Hauses wird ein Verkehrsplan entwickelt. Vorgesehen ist u.a. eine Bushaltestelle vor dem Konzerthaus. Bereits fertig gestellt ist der neue Fähranleger „Sandtorhöft“ in unmittelbarer Nachbarschaft. Für den motorisierten Individualverkehr sollen im Parkhaus des Gebäudes rund 510 Stellplätze zur Verfügung stehen.

Geschichte

Vorgeschichte

Der Hamburger Hafen 1882, links der Kaispeicher am Kaiserhöft
Der Speicher vor dem Umbau, August 2005

Die Elbphilharmonie steht auf dem ehemaligen Kaiserhöft, der im Zuge der Hafenbaumaßnahmen zum offenen Tidehafen von 1865 durch die Begradigung der Johns’schen Ecke entstand. Auf dieser Kaispitze zwischen Sandtorhafen und Grasbrookhafen errichtete der damalige Wasserbaudirektor Johannes Dalmann 1875 den sogenannten Kaiserspeicher am Kaiserkai, der 1893 in Dalmannkai umbenannt wurde. Der Westturm mit seinem Zeitball war lange das Wahrzeichen des Hafens. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hauptgebäude schwer beschädigt, nur der Turm blieb intakt.

1963 wurde die Ruine gesprengt. Zwischen 1963 und 1966 wurde der neue Kaispeicher A nach Entwürfen von Werner Kallmorgen errichtet.[14] Er ist ein bedeutendes Beispiel der Architektur der Nachkriegsmoderne in Hamburg. Das Gebäude diente der Lagerung von Kakao, Tabak und Tee, verlor jedoch mit der Verlagerung des Schüttguthandels in andere Teile des Hafens seine ursprüngliche Nutzung.

Planung - Modell Elbphilharmonie

2001 bis 2006: Planung

Das Projekt Elbphilharmonie ist auf die private Initiative des Projektentwicklers Alexander Gérard und der Kunsthistorikerin Jana Marko zurückzuführen. Diese entwickelten die Idee und Nutzungskonzeption und stellen es als Alternative zum damals geplanten „Media City Port“ vor.

Gérard und Marko gewannen im Jahre 2003 Herzog & de Meuron für eine Zusammenarbeit. Der erste Entwurf der Architekten wurde im Juni 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im November 2004 trat die Stadt Hamburg in den Vertrag mit dem Büro Herzog & de Meuron ein; unter Leitung der städtischen Projekt-Realisierungsgesellschaft ReGe Hamburg wurde das Projekt weiter entwickelt.

Eine Machbarkeitsstudie schätzte im Juli 2005 die Gesamtkosten auf 186 Millionen Euro. Der Senat beschloss eine Begrenzung der Beteiligung durch die öffentliche Hand auf 77 Millionen Euro und beantragt die nötigen Planungsmittel bei der Bürgerschaft.

Die Stiftung Elbphilharmonie trägt seitdem durch Gewinnung von Spenden und Zustiftungen zur Realisierung des Projekts bei.

Im November 2006 wird das Ergebnis des europaweiten Bieterwettbewerbs bekanntgeben. Das Angebot des Konsortiums ADAMANTA beläuft sich auf 241 Millionen Euro, daraus ergeben sich für die Stadt Projektkosten in Höhe von 114 Millionen Euro.[15] Damit einher ging eine Ausweitung der Bruttogeschossfläche von 112.000 m² auf 120.000 m²[16] sowie die Integration eines dritten Konzertsaals.[17] Hochtief erhält den Zuschlag als Generalunternehmer.

2007 bis 2011: Bau

Bauzustand zum Richtfest am 29. Mai 2010

Die Bürgerschaft stimmte der Realisierung der Elbphilharmonie und dem städtischen Finanzierungsbeitrag am 28. Februar 2007 einstimmig zu und verpflichtete hierzu die Elbphilharmonie Hamburg Bau GmbH & Co. KG die durch die ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH vertreten wird.[18] Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. April 2007. Danach bekam der Speicher ein blaues Stahlkorsett, um die Außenmauern zu stützen und wurde komplett entkernt. Zusätzliche 650 Pfähle wurden eingebaut.

Die erste Verschiebung des Fertigstellungstermins – von 2010 auf 2012 – wurde im Jahre 2008 bekannt gegeben. Weil eine massive Kostensteigerung drohte, musste der damalige ReGe-Chef Hartmut Wegener seinen Stuhl räumen und Heribert Leutner nahm seinen Platz ein.

Bei Nachtragsverhandlungen zwischen der Elbphilharmonie Hamburg Bau GmbH & Co. KG und der Adamanta wurde im November 2008 ein Nachtrag in Höhe von 137 Mio. Euro ausgehandelt, Der Anteil der Stadt an den Projektkosten lag demnach bei 323 Mio. Euro (sogenannter „Nachtrag 4“).[19] Die Montage der Fensterelemente begann im Jahre 2009. Das Richtfest fand nach rund dreijähriger Bauzeit vom 28. bis 30. Mai 2010 statt. Das Haspa Trendbarometer 2010 ermittelte im Juli 2010, dass 69 Prozent der Bürger der Ansicht waren, dass Projekte wie die Elbphilharmonie „das Image von Hamburg als Kulturmetropole aufwerten“.[20]

Im Oktober 2011 verkündete Hochtief, die Bauarbeiten in einigen Teilbereichen der Elbphilharmonie ruhen zu lassen. Neben der spektakulären Rolltreppe, der Fassadensanierung des Kaispeichers und der technischen Gebäudeausstattung betrifft dies insbesondere das Dach. Hier macht Hochtief Sicherheitsbedenken geltend, obwohl die Planung von einem unabhängigen Prüfstatiker und sowohl die Entwurfsplanung der Architekten als auch die Ausführungsplanung zusätzlich von der Bauaufsichtsbehörde freigegeben worden sind.[21] Der Senat hob in einem Bericht an die Bürgerschaft hervor, dass Hochtief damit alle bauaufsichtlich geprüften und genehmigten Unterlagen zur Statik des Saaldaches vorlägen, die wichtig und notwendig seien, um bauen zu können.[22]

Finanzierung, Kosten und Kritik

Finanzierung

Entwicklung der Kostenschätzungen für die Elbphilharmonie seit den ersten Vorplanungen in Millionen Euro[23]

Die Elbphilharmonie wird durch die Freie und Hansestadt Hamburg, durch das Investorenkonsortium IQ² (Adamanta), in dem sich die Hochtief AG und die Commerz Real AG zusammengeschlossen haben, sowie durch Spenden aus der Stiftung Elbphilharmonie finanziert.

In einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2005 wurde erarbeitet, dass neben dem Anteil der Stadt und der Investoren eine Spendensumme von 30 Millionen Euro durch private Personen aufgebracht werden müsse, um die Umsetzung des Projektes zu gewährleisten. Die erhoffte Spendensumme konnte bereits im selben Jahr durch eine Großspende in Höhe von 30 Millionen Euro vom Unternehmer-Ehepaar Hannelore und Helmut Greve aufgebracht werden. Weitere Großspenden in Höhe von 10 Millionen Euro von Michael Otto, dem Präsidenten des in Hamburg ansässigen Versandhauses Otto, und von der Reemtsma-Stiftung folgten. Am 31. Oktober 2005 wurde die „Stiftung Elbphilharmonie“ gegründet, um weitere Spenden und Zustiftungen einzuwerben.[24] Die Summe der eingegangenen Spenden für das Projekt beträgt bis Mai 2011 68,7 Millionen Euro. [25]

Kostenentwicklung und Kritik

Während die architektonische Qualität des Gebäudes weltweit weitgehend geschlossene Zustimmung findet, ist das Projekt aufgrund seiner Kostenentwicklung und insbesondere des Beitrages der Stadt Hamburg umstritten.

Seit Vertragsunterzeichnung zwischen Hamburg als Auftraggeberin und dem Konsortium Adamanta im Jahr 2007 sind die Baukosten deutlich gestiegen. Die Gesamtkosten für den öffentlichen Bereich erhöhten sich im Rahmen des so genannten Nachtrags 4 von 190,9 Mio. € auf 399,9 Mio. €[26]. Bei Nachverhandlungen wurde im November 2008 ein Kostenanteil für die Freie und Hansestadt Hamburg in Höhe von 323 Mio. € ausgehandelt, der damit um 209 Mio. € gestiegen war.[27]. Anfang 2010[28] und Anfang 2011 wurden erneut Nachforderungen geltend gemacht. Die Baufirma gab dabei bekannt, dass sie das Haus erst im April 2014 übergeben könne.[29]

Die ADAMANTA hat seit November 2008 Mehrkostenforderungen in Höhe von ca. 40 Mio. Euro geltend gemacht. Deren Berechtigung wird von der Stadt Hamburg bestritten.[30] Demgegenüber fordert die Stadt 40 Mio. Euro Vertragsstrafe.

Auch die aus Sicht der Öffentlichkeit intransparenten Verhandlungen zwischen den Akteuren und die Verzögerung der Fertigstellung wurden kritisiert.

Im Mai 2010 wurde daher auf Antrag der SPD ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss „Elbphilharmonie“ eingesetzt, welcher den Vorwurf einer intransparenten Kosten- und Vertragsstruktur sowie der mangelhaften Unterrichtung der Bürgerschaft durch den Senat überprüfen soll.[31] Der Untersuchungsausschuss endete mit dem Ende der 19. Legislaturperiode. Seine Kritik richtete sich insbesondere gegen die Vertragsstruktur des Bauvertrags, das Fehlen eines abgestimmten Terminplans und eines abschließend definierten Bausolls, die aus Sicht des Ausschusses verfrühte Ausschreibung und die unzureichende personelle Ausstattung der städtischen Projektgesellschaft. Zudem wurde die sog. Einigungssumme in Höhe von 30 Mio. €, die Teil des Nachtrags 4 war, moniert.

Auf Antrag der Fraktionen der SPD, der GAL, der FDP und der Fraktion DIE LINKE wurde auch in der 20. Legislaturperiode ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur Elbphilharmonie eingesetzt, der erstmals am 19. April 2011 zusammentrat.[32]

Anlässlich des Richtfestes skandierten einige Demonstranten, das Gebäude sei ein „Schandmal für die Reichen“. [33] Am Tag nach dem Richtfest erlebte die Elbphilharmonie den ersten Massenansturm, als 4000 Besucher beim „Tag der Plaza“ die Baustelle besichtigten.[34]

Die Erweiterung des Musikprogramms durch Generalintendant Christoph Lieben-Seutter gemeinsam mit der langen Bauzeit gaben Anlass zu einer Beschwerde der privaten Konzertveranstalter beim Bürgermeister, ihre Wunschtermine in der Laeiszhalle seien nicht möglich und die Subventionierung von Konzerten mit Spitzenorchestern und -künstlern führe zu einer Verdrängung von privaten Veranstaltern.

Elbphilharmonie Konzerte

Generalintendant ist seit 2007 Christoph Lieben-Seutter. Seit der Konzertsaison 2009/2010 präsentiert er ein Musikprogramm, das, neben den Aufführungen privater Konzertveranstalter, in der Laeiszhalle und an weiteren Spielorten in Hamburg unter dem Titel Elbphilharmonie Konzerte stattfindet und einem zukünftigen Anspruch in Bezug auf musikalische Vielfalt, Internationalität und Qualität gerecht werden soll.[35] Mit internationalen Musikern wie John Eliot Gardiner, Rolando Villazón und Leif Ove Andsnes gaben diese Konzerte bereits in ihrer ersten Saison einen Eindruck ihres Niveaus, sie wurden von rund 50.000 Menschen besucht.

In der Saison 2010/2011 fielen die Elbphilharmonie Konzerte durch die Wahl ungewöhnlicher Orte auf. So stach die Queen Mary 2 am 26. August 2010 von Hamburg aus in See und nahm dabei das Fauré Quartett mit auf den Weg nach New York.[36] Mit Mariss Jansons, Thomas Hampson, Piotr Anderszewski und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen bestritten vier Residenzkünstler jeweils mehrere Konzerte, und mit den Wiener Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den New Yorker Philharmonikern und dem Budapest Festival Orchester gastierten fünf namhafte Orchester in der Laeiszhalle. Mit John Malkovich in dem Musiktheater „The Giacomo Variations“ starteten die Elbphilharmonie Konzerte in die Saison 2011/2012, bei der u.a. der Hamburger Geiger Christian Tetzlaff, das Belcea Quartet, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und Sir Simon Rattle zu Gast sind.

Neben dem Konzertbetrieb ist ein Schwerpunkt der Arbeit der HamburgMusik gGmbH die Musikvermittlung: Unter der Marke Elbphilharmonie Kompass werden Kinder- und Babykonzerte in verschiedenen Hamburger Stadtteilen sowie Workshops, Künstlerbegegnungen und Musiktheater angeboten. Hier engagiert sich unter anderem die Cyril und Jutta A. Palmer Stiftung mit Stipendien und Zuschüssen.

Galerie

Literatur

  • Till Briegleb: Eine Vision wird Wirklichkeit. Auf historischem Grund: Die Elbphilharmonie entsteht. Murmann Verlag 2007, ISBN 978-3-938017-91-3

Weblinks

 Commons: Kaispeicher A – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hamburger Abendblatt: Kultursenatorin fordert: „Keine Spielchen mehr“, Artikel vom 24. August 2011, abgerufen am 5. September 2011
  2. Die Welt: Kosten für Elbphilharmonie steigen auf 500 Millionen, Artikel vom 23. August 2011, abgerufen am 5. September 2011
  3. Freie und Hansestadt Hamburg, Drucksache 20/1924 vom 25. Oktober 2011, kann hier online abgerufen werden
  4. Hören, was kommt: Elbphilharmonie Konzerte 2009/2010. Abgerufen am 29. Juni 2010.
  5. Elbphilharmonie: elbphilharmonie.de: Das Team, gesehen 19. Juni 2010.
  6. Joachim Mischke: Mit diesem Jahrhundertbauwerk erfindet sich Hamburg neu. In: Hamburger Abendblatt. 9. Januar 2010, abgerufen am 18. Mai 2010.
  7. a b Die Elbphilharmonie. ReGe Hamburg, 2009, archiviert vom Original am 23. Mai 2010, abgerufen am 23. Mai 2010 (PDF).
  8. „Faszinierend kristallklar“. Helsinki eröffnet feierlich sein neues Konzerthaus. Der Architekturkritiker Nikolaus Bernau im Gespräch, in: Deutschlandradio, 31. August 2011.
  9. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Vorhang auf: die HafenCity als Bühne für die Kultur“. In: Projekte. Einblicke in die aktuellen Entwicklungen Nr. 12, S. 32ff. Selbstverlag, Hamburg 2009.
  10. Senat beschließt westliche Anbindung der HafenCity. In: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. 2. Februar 2009, abgerufen am 5. Januar 2010.
  11. Hamburg plant neue Elb-Promenade. In: Hamburger Abendblatt. 30. Dezember 2009, abgerufen am 30. Dezember 2009.
  12. Hamburger Abendblatt: Elbphilharmonie: Die Brücke in der Schublade, Artikel vom 29. Juli 2011, abgerufen am 5. September 2011
  13. Streckenverlauf – hier geht's lang. Abgerufen am 29. Juni 2010.
  14. Ullrich Cornehl: Der Kaispeicher A von Werner Kallmorgen, aus: , „Raummassagen“. Der Architekt Werner Kallmorgen (1902-1979), Hamburg Dölling und Galitz Verlag 2002, S. 76 f.
  15. Senatsdrucksache 18/5526 vom 19. Dezember 2006 Seite 2., auch online.
  16. Kosten der Elbphilharmonie steigen weiter. Archiviert vom Original, abgerufen am 29. Juni 2010.
  17. feb/ddp: Elbphilharmonie-Eröffnung : Generalintendant verschickt Absagen. In: Spiegel Online. 30. März 2010, archiviert vom Original, abgerufen am 26. April 2010.
  18. Richtfest für ein Weltwunder. In: Die Welt. 16. Mai 2010, abgerufen am 19. Mai 2010.
  19. ots / ReGe: Elbphilharmonie: Anfechtung teurer als Nachtrag 4. Archiviert vom Original am 2010–05-03, abgerufen am 2010–05-03.
  20. Lien Kaspari, jhm: Wie die Bürger über Kultur denken. Bild Hamburg vom 22. Juli 2010, Seite 12.
  21. Elbphilharmonie - Warum Hamburgs spektakulärste Baustelle nahezu stillsteht. In: Hamburger Abendblatt, 4. November 2011, S. 12-13
  22. Freie und Hansestadt Hamburg, Drucksache 20/1924 vom 25. Oktober 2011, kann hier online abgerufen werden
  23. Glasmonster frisst 500 Millionen. In: die tageszeitung. 27. November 2008, abgerufen am 27. November 2008.
  24. Freie und Hansestadt Hamburg: Drs. 18/3274 (PDF) Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Walter Zuckerer (SPD) vom 24. November 2005 und Antwort des Senats.
  25. http://www.stiftung-elbphilharmonie.de/, abgerufen am 3. Juli 2011
  26. Freie und Hansestadt Hamburg: Drucksache 19/1841, Parlamentsdatenbank
  27. Joachim Mischke: Preis des Prestigeobjekts steigt weiter. In: Hamburger Abendblatt. 27. November 2008, abgerufen am 27. November 2008.
  28. Hochtief warnt: Elbphilharmonie noch ein Jahr später. In: Hamburger Abendblatt, 20. Januar 2010
  29. Elbphilharmonie: Stadt reicht Klage ein, in: Die Welt Hamburg, 9. Juli 2011, S.25
  30. Elbphilharmonie wird noch später fertig. In: Bild Hamburg, 18. März 2011, S. 10
  31. ddp.nrd: Bürgerschaft setzt Untersuchungsausschuss zur Elbphilharmonie ein - Auch die politische Verantwortung für die Fehlentwicklung soll geklärt werden. Abgerufen am 7. Mai 2010.
  32. Freie und Hansestadt Hamburg: Drucksache 20/164, Parlamentsdatenbank
  33. Reinhard Schwarz: Elbphilharmonie mit Dissonanzen. in: Neues Deutschland vom 31. Mai 2010, Bundesausgabe S. 13.
  34. Tag der Plaza auf der Elbphilharmonie, www.focus.de, 29. Mai 2010
  35. Hans-Juergen Fink: „Wir wollen in allen Bereichen den Wow-Effekt". In: Hamburger Abendblatt. 20. Mai 2010, abgerufen am 20. Mai 2010.
  36. Die „Elphi“ sticht in See Elbphilharmonie-Konzerte auf der „Queen Mary 2“ / Ausblick auf Saison-Highlight. In: Hamburger Morgenpost vom 27. August 2010, Seite 21.
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