- Erbo Graf von Kageneck
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Erbo Graf von Kageneck (* 2. April 1918 in Bonn; † 12. Januar 1942 in Neapel, Italien) war ein deutscher Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Erbo Graf von Kageneck wurde als vierter von fünf Söhnen des Generalmajors und kaiserlichen Flügeladjutanten Karl Graf von Kageneck und seiner Frau Maria Freiin von Schorlemer, einer Tochter des ehemaligen Landwirtschaftsministers Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser, geboren. Sein ältester Bruder Clemens-Heinrich (1913–2005) war im Zweiten Weltkrieg Hauptmann einer Panzertruppe und wurde wie Erbo mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (1943) und dem Eichenlaub zum Ritterkreuz (1944) ausgezeichnet. Sein Bruder Franz Joseph (1915–1941) war mit der bayrischen Prinzessin Elisabeth Maria verheiratet. Er fiel 26-jährig am 29. Dezember 1941, zwei Wochen vor Erbo. Sein jüngerer Bruder August (1922–2004) wurde nach dem Krieg Journalist.
Leben
Nach vierjährigem Volksschulbesuch in Lieser an der Mittelmosel,[1] dem Wechsel an das Aloisiuskolleg in Bonn und dem dort bestandenem Abitur trat Kageneck 1936 als Fahnenjunker in die Luftwaffe ein. Dort wurde er am 8. November 1939 zum Leutnant befördert. Als Flugzeugführer wurde er in die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 1 versetzt, mit dem er am Polenfeldzug teilnahm. Am 12. Mai 1940 errang er beim Angriff auf die Niederlande seinen ersten Luftsieg über einen Blenheim-Bomber. Über Frankreich errang er insgesamt vier Luftsiege, über England weitere 13. Am 18. Juli 1940 wurde er Staffelkapitän der 9. Staffel des Jagdgeschwaders 27. Von Juli bis Mitte Oktober 1940 war er an der Ostfront eingesetzt, wo er weitere 48 Luftsiege errang. Am 1. Oktober 1940 folgte seine Beförderung zum Oberleutnant. Im Dezember 1941 wurde er mit seiner Staffel nach Nordafrika verlegt. Hier errang er zwei weitere Luftsiege, bevor er am 24. Dezember 1941 über Agedabia einen Bauchschuss erlitt.[2] Sein Gegner in diesem Luftkampf war Clive Caldwell, der mit 28 Abschüssen erfolgreichste australische Jagdflieger des Zweiten Weltkrieges.
Zunächst wurde Erbo Graf von Kageneck in einem Athener Krankenhaus behandelt. Auf dem Flug in der privaten Ju 52 von Generalfeldmarschall Erwin Rommel von Athen nach Neapel erlag er am 12. Januar 1942 im Alter von 23 Jahren seinen schweren Verwundungen.
Insgesamt errang er 67 Luftsiege. Postum wurde er zum Hauptmann befördert.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [3]
- Ritterkreuz am 30. Juli 1941
- Eichenlaub am 26. Oktober 1941 (39. Verleihung)
Siehe auch
- Kageneck (Adelsgeschlecht)
- Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg
- Liste deutscher Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg
Literatur
- Walter A. Musciano: Messerschmitt Aces. Arco, New York 1982, ISBN 0-668-04887-5.
- Mike Spick: Luftwaffe Fighter Aces – The Jagdflieger and their Combat Tactics and Techniques. Greenhill Books, London 1996, ISBN 1-85367-255-6.
Einzelnachweise
- ↑ Franz Schmitt: Chronik Weindorf Lieser. Paulinus Druckerei, Trier 1988, S. 540.
- ↑ Musciano, Aces S. 34
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 428
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