Friedrich von Luxburg

Friedrich von Luxburg
Friedrich Graf von Luxburg (1875)
Friedrich Graf von Luxburg
(Schlossmuseum Aschach)
Luxburg-Grabmal
(Kapellenfriedhof, Bad Kissingen)

Friedrich Reinhard Karl Ludwig Graf von Luxburg (* 21. August 1829 in Laubegast, heute Stadtteil von Dresden; † 23. November 1905 in Würzburg) war ein königlich bayerischer Kämmerer und Regierungspräsident von Unterfranken.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er entstammte einer Familie Girtanner, Ratsgeschlecht aus St. Gallen (Schweiz), die dort bereits 1386 erwähnt, 1776 nach ihrem Besitz Schloss Luxburg in Egnach am Bodensee als „Ritter Girtanner Edler von Luxburg in den Reichsritterstand, 1779 in den Reichsfreiherrnstand und 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben worden war. Er war der Sohn des königlich bayerischen Kämmerers und Gesandten Friedrich Graf von Luxburg (1783–1856), der mit seinen Geschwistern am 11. Januar 1813 im Königreich Bayern in der Grafenklasse immatrikuliert wurde, und der Maria Anna Freiin von Gumppenberg (1793–1854).

Luxburg besuchte von 1840 bis 1845 das Collège Le Grand in Paris, danach war er Page am bayerischen Königshof Ludwigs I. in München. Später studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Berlin und München und machte 1853 sein juristisches Staatsexamen.

Von 1856 bis 1863 war er Landrichter, Bezirksamtmann und Badkommissar (Kurdirektor) in Kissingen. In dieser Zeit kaufte er 1860 die Gebäude des Klosters Hausen und richtete darin eine Distriktsrettungsanstalt für Mädchen ein, woraus später ein Kinderheim wurde.

Anschließend war er noch Richter in Regensburg und München. Von 1867 bis 1868 und von 1871 bis 1881 war er Mitglied des Deutschen Reichstags. Von 1868 bis 1901 war Luxburg Regierungspräsident von Unterfranken und Aschaffenburg. In dieser Position förderte er vor allem die Landwirtschaft, Industrie, die Bildung und die allgemeine Sozialfürsorge.

Im Jahr 1874 erwarb Luxburg das Schloss Aschach bei Bad Kissingen als Familienbesitz und baute es aus. Im Jahr 1955 schenkte die Familie den gesamten Besitz dem Bezirk Unterfranken. Heute kann das Schloss mit seinen Nebengebäuden als Museum besichtigt werden.

Als Kunstliebhaber gründete er 1893 den Fränkischen Kunst- und Altertumsverein, Würzburg, der heute noch als Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte besteht. Zu seinen fachkundigen Beratern bei der Anschaffung von Kunstwerken für sein Schloss Aschach gehörte auch sein Freund Karl Streit in Bad Kissingen.

Luxburg heiratete am 21. September 1869 auf Schloss Carolath bei Lebus Luise Prinzessin von Schoenaich-Carolath-Beuthen (* 4. November 1847 in Breslau, Niederschlesien; † 30. September 1929 in München), die Tochter des Ludwig Prinz von Schoenaich-Carolath-Beuthen (1811–1862) und der Wanda Gräfin Henckel von Donnersmarck (1826–1907). Das gemeinsame Grab der Eheleute befindet sich auf dem Kapellenfriedhof in Bad Kissingen.

Ehrungen

Literatur

  • Max H. von Freeden: Schloss Aschach. In: Mainfränkische Hefte. Nr. 37, Würzburg 1965
  • Gerhard Wulz: Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen. Ein Führer mit Kurzbiografien. Bad Kissingen 2001, ISBN 3-934912-04-4
  • Josef Keller: Die Direktoren, Kollegialmitglieder, Beamten und Funktionäre der königlichen Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg in den Jahren 1868 mit 1893. Statistisch zusammengestellt und Friedrich von Luxburg zum Präsidenten-Jubiläum gewidmet, Würzburg 1893
  • Herbert Schultheis: Bad Bocklet - Geschichte der Ortsteile Aschach und Großenbrach (= Bad Neustädter Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde Frankens, Band 6), Bad Neustadt a. d. Saale 1996

Weblinks


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