Hiram Bingham

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Hiram Bingham

Hiram Bingham III (* 19. November 1875 in Honolulu; † 6. Juni 1956 in Washington D.C.) war ein US-amerikanischer Archäologe, Forschungsreisender und Politiker aus Hawaii.

Der auf Oʻahu geborene Bingham wurde in Yale, Berkeley und Harvard ausgebildet. Er war Historiker an der Harvard University und in Princeton. Am 20. November 1900 heiratete er Alfreda Mitchell, die Enkelin von Charles Lewis Tiffany und Erbin des Tiffany-Vermögens. Mit ihr hatte er sieben Söhne.

Zwischen 1906 und 1924 unternahm er sechs Expeditionen nach Südamerika. Dabei stieß er am 24. Juli 1911 mit seinem Team auf die Ruinen von Machu Picchu. In den folgenden Jahren bis 1913 legten sie weite Teile der vom Dschungel überwucherten Bauten frei. Später dokumentierte Bingham die Arbeit in einem Buch. Entgegen der weitverbreiteten Meinung wurde Machu Picchu jedoch nicht von Bingham "entdeckt". Bereits 1867 war der deutsche Kaufmann August Berns beim Waldroden auf die Anlage gestoßen und hatte vom peruanischen Staat die Gegend als Claim erhalten. 1874 wurde dann die gesamte Zone durch den deutschen Ingenieur August Berns kartographisch vermessen. Bingham - der eine große Zahl von Sponsoren rekrutierte - ist jedoch zu verdanken, dass Machu Picchu freigelegt wurde und umfangreiche archäologische Studien vorgenommen wurden.

1924 wurde er für die Republikanische Partei Gouverneur von Connecticut, nachdem er zuvor zwei Jahre lang als Vizegouverneur des Bundesstaates fungiert hatte, legte dieses Amt aber schon nach wenigen Tagen nieder, um in den US-Senat einzuziehen. Seiner überheblichen Art, seinem Geltungsdrang und letztlich einem Zinsskandal war es geschuldet, dass er die Wahlen des Jahres 1932 gegen Augustine Lonergan verlor.

Im selben Jahr verließ ihn seine erste Frau. 1937 heiratete Bingham seine zweite Frau Suzanne Carroll Hill. 1948 kam Bingham ein letztes Mal nach Machu Picchu, um eine Straße einzuweihen, die Touristen zu der alten Inka-Stadt bringen soll. Nach Hiram Bingham ist auch der Mondkrater Bingham benannt. Ebenfalls nach ihm benannt wurde ein privater Luxuszug des Tour Operators Orient Express, der täglich zwischen Cusco und Machu Picchu verkehrt.

Bingham verstarb am 6. Juni 1956 in Washington und wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt. Leben und Werk Binghams dienten als Inspiration für die Kino-Figur des Indiana Jones.

Literatur

  • Hiram Bingham: Machu Picchu - die legendäre Entdeckungsreise im Land der Inka. Frederking & Thaler, München 2007. ISBN 3-89405-833-1

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