Jochen Borchert

Jochen Borchert

Johann Joachim Borchert (* 25. April 1940 in Nahrstedt)[1] ist ein deutscher Politiker (CDU) und Vorsitzender des Deutschen Jagdschutz-Verbandes, des Dachverbandes der Organisationen der Jäger der deutschen Bundesländer außer Bayerns.

Er war von 1993 bis 1998 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Jochen Borchert wurde in Nahrstedt bei Stendal, Altmark als Sohn eines Landwirts geboren. 1953 floh seine Familie in den Westen. Nach der Mittleren Reife absolvierte Borchert von 1957 bis 1959 eine landwirtschaftliche Lehre und besuchte anschließend von 1960 bis 1961 die Ingenieurschule für Landbau in Soest und erwarb hier den Abschluss als Agraringenieur. 1970 übernahm er den elterlichen Pachtbetrieb in Bochum-Wattenscheid und begann außerdem ein Studium derWirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, welches er 1974 als Diplom-Ökonom beendete.

Borchert ist Präsident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV), Vorsitzender des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen e.V. Köln, Präsident der NRW-Stiftung sowie Vorsitzender der Jägerstiftung natur+mensch. Er gehört den Aufsichtsräten der Dolff Beteiligungs AG, Düsseldorf (Vorsitzender), des Landwirtschaftlichen Versicherungsvereins Münster (Vorsitzender), der LVM-Krankenversicherungs AG, Münster (Vorsitzender), der LVM-Lebensversicherungs AG (Vorsitzender), der LVM-Pensionsfond AG und der LVM-Rechtsschutzversicherungs AG an.

Jochen Borchert ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau Ingrid Borchert gehört dem Rat der Stadt Bochum an. Seine Tochter ist die Journalistin Katharina Borchert, bis Ende 2009 Chefredakteurin von Derwesten.de, ab 2010 Geschäftsführerin der Spiegel Online GmbH.

Politische Karriere

Seit 1965 ist Borchert Mitglied der CDU. Von 1977 bis 2000 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Bochum und ist seit 2000 dessen Ehrenvorsitzender. Von 1976 bis 1981 gehörte Borchert dem Rat der Stadt Bochum an. Von 1980 bis 2009 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Jochen Borchert ist stets über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Deutschen Bundestag eingezogen. Von 1989 bis 1993 war er hier haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Am 21. Januar 1993 wurde Borchert als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen,der er für zwei Legislaturperioden angehörte (Kabinett Kohl IV / Kabinett Kohl V). Nach der Bundestagswahl 1998 schied er am 26. Oktober 1998 aus der Bundesregierung aus. Außerdem war er von 1993 bis 2003 Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU.

Sonstiges

Jochen Borchert war der einzige Abgeordnete aus den Reihen der CDU/CSU, der gegen das Zugangserschwerungsgesetz stimmte, das am 18. Juni 2009 im Bundestag mit den Stimmen der Koalitionsparteien beschlossen wurde.[2][3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biographisches Handbuch der deutschen Politik, bearb. von Bruno Jahn, Band I (A-R), München 2004, S. 71.
  2. Deutscher Bundestag (18. Juni 2009): Namentliche Abstimmung zum Zugangserschwerungsgesetz (PDF). Abgerufen am (Link nicht mehr abrufbar).
  3. Stefan Krempl (19. Juni 2009): Proteste gegen Gesetz zu Web-Sperren reißen nicht ab. heise online. Abgerufen am 5. Februar 2011.

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