Karl von Collas

Karl von Collas
Das Wappen der Familie von Collas

Karl Maximilian Ernst Ludwig von Collas, in Ungarn offiziell auch Báró Collas Károly genannt (* 25. Dezember 1869 in Arad an der Maros; † 26. Mai 1940 in Budapest), war ein ungarischer Staatsbürger deutscher Abstammung, und königlich ungarischer Unterstaatssekretär. Er war Vorstand der politisch-administrativen Abteilung der Landesregierung Bosnien-Herzegowina.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Collas war der Sohn des Gutsbesitzers Robert von Collas, Herr auf den Gütern Nieder-Sodow, Kr. Oppeln (Oberschlesien), Nakel, Kr. Deutsch Krone (Pommern), Tállya, Kr. Zemplin (Ungarn) und Kisfalu (Ungarn), und der Helene Gräfin Larisch von Moennich, Freiin von Ellgoth und Karwin.

Er blieb unverheiratet.

Beruflicher Werdegang

Nach Collas' eigenen Aufzeichnungen begann er 1890 sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Königsberg, wo er Mitglied im Corps Normannia II war und setzte sein Studium im Jahr 1893 an der Universität Budapest fort. Anschließend machte er sein Freiwilliges Jahr im k.u.k. Husaren-Regiment Nr.13 mit Beförderung zum Leutnant im Husaren-Regiment Nr.12 (Prinz von Wales). Danach war er in der Komitatsverwaltung (Bezirksverwaltung) als ehrenamtlicher „Stuhlrichter“ (Bezirksrichter) tätig. Von 1896 bis 1897 diente Collas im k.u.k. Husaren-Regiment Nr.12 (Prinz von Wales).

Im Jahr 1900 wurde er zum Politischen Adjunkt 2. Klasse in der bosnisch-herzegowinischen Verwaltung ernannt, wurde 1906 Expositurleiter in Grakovo, 1908 Bezirksvorsteher in Petrovac und wurde 1909 als Landtagsreferent nach Sarajevo versetzt.

Bald darauf wurde er (1911) Personalreferent der politischen Verwaltung von Bosnien und Herzegowina, 1912 Regierungskommissär der Landeshauptstadt Sarajevo, 1913 Regierungsrat und Präsidialchef der Landesregierung und 1915 Hofrat sowie Chef der politisch-administrativen Abteilung. Im Jahr 1916 wurde ihm die Leitung der politischen Agenden im Ministerium für Bosnien-Herzegowina in Wien übertragen.

Nach dem Zusammenbruch der Monarchie zog er sich 1918 während des Revolutionsregimes ins Privatleben zurück, meldete sich aber im November 1919 zum Dienst zurück und wurde als Liquidierungskommissär der königlich ungarischen Regierung bei der österreichischen Regierung eingesetzt (Liquidierung der Gemeinsamkeiten Armee, Finanzen, auswärtige Vertretungen mit gegenseitigen Abrechnungen der beiden Regierungen), was anfangs, so Collas in seinen Aufzeichnungen, einen gewaltigen Apparat erforderte: 72 Offiziere, darunter 16 Stabsoffiziere und 4 Fregattenkapitäne, und 2 Gesandte .

In den Jahren 1921 bis 1925 war Collas gleichzeitig Vertreter der ungarischen Regierung bei der Reparationskommission in Paris und bei der Heeresabrechnungsstelle in Berlin. Außerdem fungierte er als Delegationsleiter bei den Konferenzen u.a. in Stockholm, Lugano, Venedig und in Bern.

1929 bat er um Amtsenthebung, da seine Schwester Helene von Collas (1864-1931), die ihm in Budapest den Haushalt führte, 1928 schwer erkrankt war, 1929 operiert und von ihm gepflegt wurde. Doch erst 1931 wurde dieser Bitte entsprochen. Seine Schwester starb am 8. Juni 1931 in Wien.

Ehrungen

Literatur

  • Sigismund von Dobschütz: „Die Hugenotten-Familie von Collas - Eine Stammliste über mehr als 600 Jahre und 20 Generationen von 1390 bis heute“, GENEALOGIE, Heft 3, Seite 465f., Verlag Degener & Co, Neustadt (Aisch) 1999, ISSN 0016-6383.

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