Kirchberg (Jülich)

Kirchberg (Jülich)
Kirchberg
Stadt Jülich
Wappen von Kirchberg
Koordinaten: 50° 54′ N, 6° 21′ O50.8986111111116.353888888888983Koordinaten: 50° 53′ 55″ N, 6° 21′ 14″ O
Höhe: 83–106 m ü. NN
Fläche: 4,81 km²
Einwohner: 1.683 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 52428
Vorwahl: 02461

Kirchberg ist ein Stadtteil von Jülich im Kreis Düren, Bundesland Nordrhein-Westfalen, der im Süden der Kernstadt liegt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gewässer

Kirchberg ist von verschiedenen Gewässern umgeben.

  • Im Osten fließt die Rur.
  • Im Südosten und Südwesten fließt die Inde, welche im Rahmen der Renaturierung des Tagebaus Inden - nunmehr den Tagebau umfließend - an Aldenhoven, Bourheim und südwestlich an Kirchberg vorbei verlegt wurde. Sie trifft jetzt an der Schophovener Straße, südlich von Kirchberg, wieder auf ihr altes Bett.
  • Im Dorf verläuft der Mühlenteich.
  • Im Norden befinden sich einige Baggerseen zwischen dem Dorf und Jülich.

Lage

Kirchberg liegt zwischen Jülich und dem Braunkohle-Tagebau Inden. Die südlich gelegenen Dörfer Pattern und Altdorf mussten diesem weichen und wurden umgesiedelt. Inzwischen wurde auch die Straße nach Altdorf /Inden abgebaggert.

Geschichte

Eingemeindung

Am 1. Januar 1972 wurde Kirchberg in die Stadt Jülich eingegliedert.[1]

Kirche

Die Pfarrkirche St. Martinus

Die katholische Pfarrkirche ist St. Martinus geweiht. Sie wurde 922 zum ersten Mal erkundlich in 'Kiriberge' erwähnt und bestand vermutlich zunächst aus nur einem Schiff, wurde jedoch alsbald mit einem nördlichen Seitenschiff erweitert. Ursprünglich war die gesamte Kirche nach Osten ausgerichtet. Um 1520 erhielt die Kirche einen dreiseitig geschlossenen Chor und den Westturm. Der Marienaltar der Kirche stammt aus dem Jahre 1660 und der Hochaltar (Dreifaltigkeitsaltar) aus dem Jahre 1940. Die Kirche wurde 1912-1913 nach Süden hin erweitert. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt das Kirchengebäude 1944 starke Kriegsschäden, welche bis 1950 behoben wurden. In den Jahren 1971-1974 wurde die Kirche grundlegend restauriert.

Die dreimanualige Orgel, Opus 893 der Firma Klais, hat folgende Disposition:

I Hauptwerk
Principal 8′
Flöte 8′
Octave 4′
Rohrflöte 4′
Quinte 22/3
Mixtur III–IV
Spillpfeife 2′
Sept-Hörnle II
Kopftrompete 8′
II Rückpositiv
Lieblich Gedackt 8′
Principal 4′
Blockflöte 4′
Schwegel 2′
Sequialter II
Scharff II–III
Krummhorn 8′
Tremolo
III Schwellwerk
Quintadena 8′
Salicional 8′
Querflöte 4′
Nasard 11/3
Terzcymbel III
Schalmei 8′
Pedal
Subbass 16′
Zartbass 16′
Principalbass 8′
Gedacktbass 8′
Choralbass 4′
Bombarde 16′
  • Koppeln: Sub in III, III/II, II/I, III/I, Sub III/I, I/P, II/P, III/P.

Weitere Baudenkmäler

Informationen zu weiteren Denkmälern in Kirchberg finden sich in der Liste der Baudenkmäler in Jülich.

Verkehr

Die Buslinie 294 der Regionalverkehr Euregio Maas-Rhein (RVE) durchfährt auf der Linie Jülich - Frenz den Ort.[2]

Während früher die Verbindung Jülich-Kirchberg-Altdorf-Inden-Frenz zum Autobahnanschluss Weisweiler (A4) führte, ist diese Straße heute aufgrund des Braunkohletagebaus Inden nicht mehr nutzbar.

1882 wurde die Bahnstrecke Aachen-Nord–Jülich zwischen Kirchberg und Jülich eröffnet, 1912 wurde die Strecke der Jülicher Kreisbahn in Betrieb genommen. Kirchberg hatte bis 1980 umfangreiche Gleisanlagen mit zwei Bahnhöfen und Empfangsgebäuden, weil Kirchberg ursprünglich zwei Strecken miteinander verband: Die Bahnstrecke Aachen-Nord-Jülich und die Jülicher Kreisbahn (JKB). Vom Bahnhof Kirchberg-Nord bestand ein Anschluss zum benachbarten Bahnhof Kirchberg der Staatsbahnlinie Aachen Nord – Kirchberg – Jülich; am 14. September 1912 folgte dann das Reststück Jülich Nord – Kirchberg Nord, das parallel zur Staatsbahn verlief. 1980 wurde der Personenverkehr eingestellt. Der planmäßige Güterverkehr ist inzwischen auch aufgegeben worden. Die JKB hat ein Unterstellhäuschen (Königshütte), das heute noch im marodem Zustand vorhanden ist und ein großes Empfangsgebäude auf Seite der Aachen-Jülicher Bahngesellschaft, das Anfang 2000 aufgrund seines starken Verfalls abgerissen wurde. Heute gehört das Areal zu einer Firma und ist eingezäunt, die Gleisstrecke der Deutschen Bahn wurde in eine Fahrradtrasse umgewandelt. Auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs Kirchberg stand bis 2009 noch ein stark verfallener Waggon unbekannter Herkunft.

Wirtschaft

1854 wurde das Wellpappenwerk Carl Eichhorn KG gegründet. Es ist der größte Arbeitgeber am Ort. Die Firma Metzeler Plastics GmbH (jetzt: Vitasheet Group) eröffnete 1960 einen Betrieb am Ortsrand. Direkt daneben befindet sich die Spedition Fleck & Schleipen. Die Wellpappenfabrik Gissler & Pass aus Jülich hat in der ehemaligen Getränkefabrik "Richter" (früher Papierfabrik Kirchberg Krieger, Meuser & Co. KG) einen ihrer Standorte, Schwerpunkte Displaybau und Co-Packing, eingerichtet. Die Fa. Siep Kieswerk GmbH & Co. KG hat im Mai 2006 auch wieder ihre Produktion aufgenommen. Dann gibt es noch ein Einzelhandelsgeschäfte, und eine Gaststätte sowie einen Friseur-Salon im Ort.

Sonstiges

Vereine

Die wichtigsten Vereine sind der "Maiclub Kirchberg", der Schützenverein "Sakramentsbruderschaft Kirchberg 1626 e.V." und der Fußballverein "Germania Kirchberg". Weitere Vereine sind der Tennisverein, der Gesangverein, die Arbeiterwohlfahrt, der Kirchenchor, der Tanzverein und die IG (InteressenGemeinschaft) Karneval Kirchberg, der Schockclub Kirchberg, den Verein "Pflege des Heimatlichen Brauchtums", die Arbeiterwohlfahrt. Die Freiwillige Feuerwehr beteiligt sich ebenfalls am Vereinsleben.

Öffentliche Einrichtungen

In Kirchberg besteht eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Jülich. Diese verfügt über zwei Feuerwehrfahrzeuge, und zwar über ein TLF 16/25 und ein LF 8 mit einem Rüstsatz zur technischen Hilfeleistung. Mit den beiden Fahrzeugen deckt die Löschgruppe im Zugverband mit den Löschgruppen Bourheim und Selgersdorf, die Einsatzgebiete Bourheim mit der L 238n (Verbindung A44-Weisweiler), Kirchberg mit der L 241 und seinen fünf Industriebetrieben, Altenburg,Selgersdorf und Daubenrath mit der Bahnlinie der Dürener Kreisbahn (Linnich-Düren), sowie Teilstücke der B 56 (Aldenhoven-Selhausen) ab.

Literatur

  • Cormann U., Die Kirche St. Martinus in Kirchberg, Jahrbuch des Kreises Düren, 1984
  • Jenter S., Päffgen B., Die Wandmalereien der villa rustica auf dem Steinacker bei Jülich-Kirchberg, Archäologie im Rheinland, Rheinland-Verlag, Köln, 1998
  • Johnen W., Die Geschichte der Familie Johnen, eine rheinische Bauernfamilie vom Schrickenhof in Kirchberg, Alte Familien des Jülicher Landes, Heft IX, Jülich, 1972
  • Päffgen B., Ein seltener Aureus Kaiser Trajans aus der villa rustica am Steinacker bei Kirchberg, Archäologie im Rheinland, Rheinland-Verlag, Köln, 1998
  • Lammertz H.W., Quadflieg K., 1075 Jahre Kirchberg - Gestern und Heute, Sattler Druck & Design, Jülich, 1997

Weblinks

 Commons: Kirchberg (Jülich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. http://www.avv.de/fileadmin/sites/avv/download_FTP/Linienplaene/294_rve.pdf

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