Norbert Warnatzsch

Norbert Warnatzsch

Norbert Warnatzsch (* 1947 in Nenkersdorf) ist ein deutscher Schwimmtrainer.

Norbert Warnatzsch ist Diplomsportlehrer und lebt in Berlin. Der verheiratete Schwimmtrainer betreute bislang einige deutsche Schwimmer von internationaler Klasse. 1965 machte er sein Abitur und studierte von 1970 bis 1975 an der Außenstelle Berlin der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport Leipzig. Seit 1991 ist er Inhaber der A-Lizenz des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV). Warnatzsch war zunächst neun Jahre Trainer im Nachwuchsbereich und wechselte dann zum Hochleistungssport, wo er mittlerweile fast 30 Jahre aktiv ist. 1969 begann er als Nachwuchstrainer beim SC Dynamo Berlin, 1976 wechselte er im Verein zum Spitzensport und zugleich wurde er Trainer im Umfeld der DDR-Nationalmannschaft. 1988 wechselte er wieder in den Juniorenbereich des Vereins, der nach der Wende zum SC Berlin wurde. 1991/92 fungierte Warnatzsch als Cheftrainer der Indonesischen Nationalmannschaft. 1992 wurde er Cheftrainer der Schwimmgemeinschaft Neukölln und blieb in dieser Funktion bis Ende des Jahres 2004. Seitdem ist er Leitender Trainer Schwimmen am Olympiastützpunkt Berlin. Seit 2002 ist Warnatzsch zudem Mitglied des Trainerstabes der Nationalmannschaft Schwimmen des DSV. 2002, 2006, 2007, 2008 und 2009 wurde er zum Deutschen Schwimmtrainer des Jahres gewählt.

Während der Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking wurden Vorwürfe gegen drei vormalige Trainer der DDR, darunter Warnatzsch, bekannt, sie sollen entgegen einer abgegebenen Ehrenerklärung zur DDR-Zeit gedopt haben. Warnatzsch war 1977 an einem Großversuch mit dem Anabolikum Oral-Turinabol an minderjährigen Nachwuchsschwimmern beteiligt.[1] Bereits 1997 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Warnatzsch, stellte das Verfahren jedoch später wegen „geringer Schuld“ und Zahlung einer Geldstrafe wieder ein.[2]

Warnatzschs Athleten holten dreimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze bei Olympischen Spielen oder waren als Staffelstarter am Gewinn von Medaillen beteiligt. Hinzu kommen einmal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze bei Weltmeisterschaften. Die Ausbeute bei Europameisterschaften besteht aus 13-mal Gold, 16-mal Silber und siebenmal Bronze. Hinzu kommt der Gewinn von 33 Meistertiteln. Warnatzschs Athleten stellten sechs Weltrekorde, elf Europarekorde, 21 Deutsche- und DDR-Rekorde und zwei Syrische Rekorde auf oder waren in Staffeln an ihnen beteiligt. (Stand: nach den Olympischen Spielen 2008).

Derzeit trainiert er Britta Steffen, Benjamin Starke, Tim Wallburger und Robin Backhaus. Unter den früheren betreuten Athleten finden sich beispielsweise Franziska van Almsick, Ernest Fahrland, Detlev Grabs, Ingo Grzywotz, Jochen Hanz, Timo Lorenz, Jenny Mensing, Frank Pfütze, Daniela Samulski, Peter Schneider, Torsten Spanneberg, Oliver Wenzel, Jörg Woithe, Olaf Ziesche, Moritz Zimmer, Nicole Hetzer, Rafed El-Masri, Stephanie Backhaus, Dorothea Brandt und Sven Lodziewski.


Einzelnachweise

  1. Doping Vorwurf: DOSB überprüft Trainer Warnatzsch
  2. Vgl. Uwe Müller/Grit Hartmann: Vorwärts und vergessen! Kader, Spitzel und Komplizen - Das gefährliche Erbe der SED-Diktatur, Berlin 2009, S. 217f.

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