Nuraghensiedlung

Nuraghensiedlung
Tempel der Siedlung Serra Orrios

Die Nuraghensiedlung (ital. Villaggio nuragico) ist, anders als die Anhäufung von Bauten um Großnuraghen (z. B. Su Nuraxi bei Barumini oder Palmavera bei Alghero und ähnlich große Nuraghen-Komplexe), nicht von einem Gewirr zellenartiger Bauten umgeben, sondern eine neue endnuraghische, vermutlich in ihrer Entstehungsphase bereits abgebrochene, daher noch sehr uneinheitliche Form sardischer Kultplätze.

Sie entstanden mitunter, wie Serra Orrios völlig ohne einen Nuraghen, in anderen Dörfern ist der relativ kleine Nuraghe eine Randerscheinung. Stellvertretend für neue Elemente der Architektur seien die sardischen Megarontempel in Dòmu d’Urxia, Malchittu und Serra Orrios genannt. Daneben sind die zeitnahen, architektonisch völlig neuartigen oder anders kombinierten Brunnentempel von Su Romanzesu (auch Poddi Avru), bei Bitti, Gremonu und neuartige Rundheiligtümer für Wasserkulte wie Sa Sedda 'e Sos Carros bei Oliena anzuführen.

Die nachstehenden Siedlungen sind zwar von abweichender Form, jedoch zumeist partiell mit einem an bekannte Bauformen wie Brunnentempel oder Rundbauten (Capanne circular) anknüpfenden Bereich ausgestattet. Auffallend ist, dass die meisten dieser Plätze in der Provinz Nuoro am Rande der Barbagia liegen.

Literatur

  • R. Bolzano (Hrsg.): Das Tal der Nuraghen. 1994
  • Alberto Moravetti, Carlo Tozzi u. a. (Hrsg.): Guide archeologiche. Preistoria e Protostoria in Italia. 2: Sardegna. A.B.A.C.O, Forlí 1995, ISBN 88-86712-01-4.
  • Paolo Melis: Nuraghenkultur. Carlo Delfino editore, Sassari 2003, ISBN 88-7138-276-5

Siehe auch

Weblinks

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