Peter Bares

Peter Bares
Peter Bares bei einem Improvisationskonzert an der Orgel der Kunst-Station St. Peter, anlässlich seines 70. Geburtstages

Peter Bares (* 16. Januar 1936 in Essen) ist deutscher Organist und Komponist für Kirchenmusik.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bares studierte Kirchenmusik an der Folkwang-Hochschule in Essen bei Ernst Kaller und Siegfried Reda.[1] Von 1960 bis 1985 wirkte er als Kirchenmusiker in Sinzig, wo er 1976 die Internationalen Studienwochen für Neue Geistliche Musik Sinzig initiierte. Nach seiner von internationalen Protesten begleiteten Kündigung 1985 setzte er die Studienwoche noch zehn Mal in Bonn und Köln fort. 1992 wurde er von Kunstpater Friedhelm Mennekes an die Kunst-Station Sankt Peter Köln berufen.

Bereits 1974 gewann er eine Broncemedaille beim Internationalen Haarlemer Improvisationswettbewerb. Er gab zahlreiche Konzerte in Europa. Seine Interpretationen wurden durch Rundfunkaufnahmen dokumentiert. Bares unterrichtete Improvisation im Lehrauftrag in Saarbrücken, Liegnitz, Warschau und Utrecht.[2] Sein Werk umfasst mehr als 3000 geistliche Kompositionen, darunter das liturgische Gesangbuch Salve festa dies. Über sein musikalisches Werk hinaus veröffentlichte Bares von 1992 bis 1995 fünf Bücher mit Gedichten. Seine Lyrik sowie einige Kompositionen wurden im Kölner Verlag Dohr veröffentlicht. 1981 stiftete Bares für die Sinziger Stadtpfarrkirche St. Peter die Petrusglocke, die das bedeutende Geläut von 1299 komplettierte. Peter Bares beendete Anfang 2008 seinen Dienst als Organist. Der Kirchenvorstand ernannte ihn zusammen mit Zsigmond Szathmáry zum Titularorganisten an Sankt Peter in Köln.

Orgeln

Peter Bares fertigte zahlreiche Dispositionsentwürfe an, darunter auch eine Disposition für eine neue Orgel im Kölner Dom.[3] Nach seinen Plänen wurde die Orgel in St. Peter Sinzig erbaut. Auch die Orgel der Kölner Kunst-Station Sankt Peter mit über 100 Registern schuf er unter Verwendung der alten Orgel sowie eigener Register aus Sinzig. Bares benutzt Schlagzeugregister, um seine Orgeln für die zeitgenössische Musik zu erweitern. Seine Instrumente widersetzen sich dem allgemeinen Trend, Orgeln historisch nachzubauen. Stattdessen denkt er von der Gegenwart her. Seine Orgeln hinterlassen laut Rainer Nonnenmann einen außerordentlichen klanglichen Eindruck.[4]

Werke (Musik)

Trotz seiner regen Kompositionstätigkeit sind laut Daniela Philippi kaum Kompositionen veröffentlicht.[5] Sein Werk reicht von geistlichem Liedgut über Werke für Tasteninstrument bis hin zu einer Vielzahl von geistlichen Vokalwerken. Die Staatsbibliothek Berlin archiviert seinen kompositorischen Nachlass.

Werke (Lyrik)

Seit seiner Sinziger Tätigkeit macht Bares mit Gedichten auf sich aufmerksam. Von 1992 bis 1995 veröffentlicht er fünf bemerkenswerte Gedichtbände, die teils biographische Züge tragen.

  • Aus Dir Wunder. Gedichte. Köln 1992.
  • Noch bin ich schneller. Gedichte. Köln 1993.
  • Judas rostet nicht. Gedichte. Köln 1993.
  • Erbrochenes Wort. Gedichte. Köln 1994.
  • Geraubter Mund. Gedichte. Köln 1995.

Einzelnachweise

  1. Gassmann, Michael: Der Bewahrer des Neuen – Peter Bares im Portrait, in: Werkzeuge der Stille, hrsg. von Michael Gassmann, Karl Wilhelm Boll, Kurt Danch. Köln 2004, S. 55.
  2. www.dohr.de, abgerufen am 15. November 2009
  3. Michael Gassmann (Hg.): Werkzeuge der Stille II. Köln 2007.
  4. Rainer Nonnenmann: Ihr werdet mich suchen und nicht finden. Die Kunst-Station Sankt Peter in Köln und ihre spezielle Orgel für neue Musik. In: NZfM 1/2009, organ 2/2009.
  5. Daniela Philippi: Neue Orgelmusik. Werke und Kompositionstechniken von der Avantgarde bis zur pluralistischen Moderne. Kassel 2002.

Literatur

Weblinks


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