Plutonium (1978)

Plutonium (1978)
Filmdaten
Deutscher Titel Plutonium
Produktionsland Deutschland
Originalsprache deutsch
Erscheinungsjahr 1978
Stab
Regie Rainer Erler
Drehbuch Rainer Erler
Musik Eugen Thomass
Kamera Wolfgang Grasshoff
Schnitt Hilwa von Boro
Besetzung

Plutonium ist ein deutscher Fernsehfilm von Rainer Erler aus dem Jahr 1978. Der Film wurde von der Firma Pentagramma im Auftrag des ZDF produziert. Die Erstausstrahlung im Fernsehen war am 26. Juni 1978. Viele Außenaufnahmen zeigen südamerikanische Länder, zum größten Teil Brasilien.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In der Form eines Fernsehberichts, bei dem der Moderator Bob Cunningham die einzelnen Teile vorstellt und kommentiert, wird die letzte Recherche der Reporterin Anna Ferroli gezeigt. Ferroli versuchte herauszufinden, um was es bei der Entführung des deutschen Ingenieurs Manfred Hartung ging. Hartung arbeitete in einem Kernkraftwerk in einem namentlich nicht genannten Land in Südamerika, in dem eine Militärdiktatur herrscht. Nachdem die Entführer sich nicht mehr melden und die Regierung Verhandlungen ablehnt, nimmt Ferroli Kontakt mit Porfirio Perez, dem Chef der Entführer, auf, und verhandelt über die Freilassung Hartungs. Später sucht sie Hartung an seinem Arbeitsplatz im KKW auf, und erfährt, dass 30 bis 50 kg Plutonium vermisst werden. Nun will sie herausfinden, wohin das Plutonium verschwunden ist, stößt aber auf Widerstand der Regierungsbehörden und der Werksleitung. Schließlich findet sie heraus, dass das Plutonium von der Regierung abgezweigt wurde und die Entführung Hartungs von Scheinoppositionellen, die in Wirklichkeit für den Geheimdienst der Regierung arbeiteten, durchgeführt wurde, um Hartung Gelegenheit zu geben, das Plutonium für die Waffennutzung aufzubereiten. Als sie in einer Fernsehsendung ankündigt, dass sie Beweise dafür hat und diese vorlegen werde, wird sie ermordet.

Hintergrund

Der Film behandelt das Thema der Sicherheit der Atomtechnologie und des möglichen Missbrauchs derselben für Atomwaffen durch Militärdiktaturen vor dem Hintergrund des damals im Bau befindlichen Kernkraftwerks Angra.

Kritik

„Das Thema der atomaren Bedrohung dient dem Film dazu, Praktiken totalitärer Systeme anzuprangern; ein spannender Thriller in Form einer fiktiven Reportage.“

Lexikon des internationalen Films[1]

Sonstiges

Obwohl im Film weder das Land noch die Städte namentlich genannt werden, sieht man in vielen Außenaufnahmen das KKW Angra, Rio de Janeiro, São Paulo und Brasília. Hartungs Entführer benutzen einen im Distrito Federal zugelassenen Ford-Kleinbus mit dem brasilianischen Kennzeichen AF9131. Die Kontaktaufnahme zwischen Ferroli und Porfirio Perez wurde in Rio de Janeiro gedreht, man sieht im Hintergrund den Zuckerhut.

Andererseits sprechen die örtlichen Einwohner alle spanisch, nicht portugiesisch wie in Brasilien, und einige Archivbilder von Straßenschlachten aus Argentinien und Chile wurden eingefügt. Alle drei Länder wurden zur damaligen Zeit von Militärdiktaturen regiert, die Interesse an Atomkraftwerken zeigten.

Unerklärlich ist, warum der Deutsche Manfred Hartung erst deutsch, später aber englisch spricht.

Literatur

  • Rainer Erler: Plutonium. Ein fiktives Dokumentar-Spiel. Eichborn-Magazin. Eichborn, Frankfurt am Main 1983, 76 S., ISBN 3-8218-1105-6
  • Harry Olechnowitz, Michael Sprenger (Zusammenstellung): Plutonium. Ein Film von Rainer Erler. Begleitheft. Atlas-Film + -AV, Duisburg 1982, 30 S.

Einzelnachweise

  1. Plutonium im Lexikon des internationalen Films

Weblinks


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